
Schweres Gewusel im Kopf
Im September 1999 verlor Stabsfeldwebel Jens Ruths im Kosovo-Einsatz seinen Unterschenkel durch einen Minenunfall. Knapp 26 Jahre später ist er an die Unglücksstelle zurückgekehrt.
Der 22. September 1999 ist ein warmer und sonniger Tag im Kosovo. Ideale Bedingungen für den Zug des deutschen Einsatzkontingents in Prizren, der den Auftrag hat, die Lage am Gebirgszug Pashtrik an der Grenze zu Albanien zu erkunden. Mit dabei ist der 23-jährige Luftlandepionier Jens Ruths. Es ist sein erster Auslandseinsatz. Der Krieg im Kosovo ist da erst seit wenigen Wochen vorbei, die Spuren sind noch überall sichtbar. Wer in den diesen Tagen durch die ehemalige Provinz des zerfallenen Jugoslawiens fährt, sieht die zerstörten Dörfer, sieht die zurückgekehrten Flüchtlinge, die versuchen, den Schutt beiseitezuräumen und mit dem, was übriggeblieben ist, ein neues Leben zu starten.

Der Kosovo im Sommer 1999: Die Spuren des Krieges sind noch überall sichtbar, wie in dieser Ortschaft im Südwesten der Provinz. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Zu sehen sind auch immer wieder Menschen in weißen Schutzanzügen, die abseits der Straßen die Erde umdrehen – es sind Forensiker, die Leichen aus Massengräbern holen, Spuren von möglichen Kriegsverbrechen sichern. Alle paar Kilometer wird die Fahrt von Checkpoints der KFOR-Truppe gebremst. Soldaten durchsuchen zivile Autos. Wenn Waffen gefunden werden, werden sie beschlagnahmt. Die Militärpräsenz ist enorm: Mit rund 48.000 Soldaten ist die Friedenstruppe seit Juni ins Kosovo, das kleiner ist als Schleswig-Holstein, eingerückt. Die von der NATO geführte Truppe hat ein robustes Mandat: Sie soll den fragilen Frieden zwischen Kosovo-Albanern und Kosovo-Serben nicht nur sichern, sondern falls nötig auch erzwingen.

Ein Kampfpanzer Leopard 2 der Bundeswehr steht im August 1999 an einer Straße. Die Friedenstruppe KFOR zeigt in diesen ersten Wochen nach dem Krieg deutlich Präsenz. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Gefährlich sind die Spuren des Krieges, die nicht oder kaum zu sehen sind: Minen, Sprengfallen und nicht ausgelöste Munition – weite Teile des Kosovo sind damit verseucht. Davon zeugen auch zerrissene Tierkadaver in der Natur. Oft haben die Menschen zunächst ihr Vieh auf die Weiden getrieben, bevor sie es selbst riskierten, einen Fuß dorthin zu setzen. Wenn das Vieh ein paar Tage grast und nichts passiert, dann wissen die Landwirte, dass ihre Weiden sicher sind.

Die Gefahr lauert im Erdreich, oft nicht sichtbar: Eine Antipersonen-Mine im Kosovo. Foto: Jens Ruths
Mittlerweile sind Stabsunteroffizier Jens Ruths und seine Kameraden am Pashtrik angekommen, an diesem Tag im September 1999. Die Fahrzeuge haben sie weiter unten stehengelassen, die Patrouille wird zu Fuß fortgesetzt. Ein einheimischer Bergführer führt die Truppe über die steinigen Pfade auf mehr als 1700 Metern Höhe. Der Berg war im Krieg heftig umkämpft, aus Albanien eingedrungene Kämpfer der Kosovo-Guerilla-Truppe UÇK hatten den Höhenzug eingenommen, unterstützt von der NATO, die serbische Stellungen massiv aus der Luft unter Feuer genommen hatte. „Wir hatten den Auftrag, alte Stellungen zu erkunden, auch Höhlen am Berg, die als Waffenverstecke dienten“, erinnert sich Ruths.

Kurz vor dem Unglück: Am Gebirgszug Pashtrik erkunden Jens Ruths und seine Kameraden die Lage, klären alte Stellungen und mögliche Waffenverstecke auf. Der Gebirgszug an der Grenze zu Albanien war während des Krieges heftig umkämpft. Foto: Jens Ruths
An einer religiösen Stätte unweit des Gipfels stoppen Jens Ruths und seine Kameraden, es werden Fotos gemacht. Kurz darauf passiert das Unglück – oder besser gesagt, das erste Unglück dieses Tages: Der Zugführer tritt auf eine Mine, sein Fuß wird zerfetzt. Jens Ruths und seine Kameraden leiten erste Hilfsmaßnahmen ein. Dann tritt auch Jens Ruths auf eine Mine. Der junge Soldat sieht, dass sein halber Fuß weg ist – er wird ohnmächtig. Die Bergung der Verwundeten gestaltet sich schwierig, ein angeforderter Hubschrauber hat die spezielle Ausrüstung zur Bergung aus der Luft nicht an Bord. Der Hubschrauber landet schließlich auf einer Kufe in dem minenversuchten Gebiet und fliegt dann den verwundeten Zugführer aus. Erst später kann ein Transporthubschrauber CH-53 Jens Ruths aufnehmen und ins Lazarett nach Prizren bringen. Dort wird dem jungen Luftlandepionier aus Wildeshausen der linke Unterschenkel amputiert. Der Kosovo-Einsatz ist für ihn zu Ende.

Die Soldaten kümmern sich um den verwundeten Zugführer, der auf eine Mine getreten ist. Kurz darauf erwischt es auch Jens Ruths. Foto: Jens Ruths
Zeitsprung: Ende März 2025 ist Jens Ruths wieder auf dem Pashtrik. Mittlerweile 48 Jahre alt und Stabsfeldwebel, wollte Jens Ruths an die Stelle zurückkehren, an der er seinen Unterschenkel verloren hatte. Soldaten den aktuellen Einsatzkontingents – die Bundeswehr ist immer noch mit knapp 300 Soldatinnen und Soldaten im Kosovo – haben Ruths und seine Begleiter, Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert, Stellvertretender DBwV-Bundesvorsitzender, und Oberstabsfeldwebel Frank Schmitt, Beauftragter Einsätze und Missionen im Verband, an den Unglücksort gebracht.

Nach 26 Jahren zurück am Pashtrik: Stabsfeldwebel Jens Ruths (r.) erzählt, wie es im September 1999 zu dem Minenunfall kam. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Jens Ruths hat alte Bilder mitgebracht – „Die letzten Fotos von mir mit zwei Beinen“, sagt der Soldat. Mit Hilfe der Bilder wird nach Landmarken gesucht, um den genauen Unglücksort zu finden. Das ist nicht ganz einfach: Zu dieser Jahreszeit liegt noch Schnee auf der Bergspitze, das erschwert die Orientierung. Und sind wirklich alle Minen hier oben geräumt? Ein unnötiges Risiko will keiner an diesem Tag eingehen. Am Gipfel haben Kosovo-Albaner ein kleines Mahnmal eingerichtet – es ist einem Kämpfer der UÇK gewidmet, der am 26. Mai 1999 beim Kampf um den Pashtrik gefallen ist. Jens Ruths hält einen Moment inne, legt dann zwei Coins an die Gedenkstätte. „Das war da oben ein schweres Gewusel im Kopf“, sagt er später.

Stabsfeldwebel Jens Ruths (v.l.n.r.), Oberstabsfeldwebel Frank Schmitt und Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert am Gipfel des Pashtriks. Dort ist eine Gedenktafel einem gefallenen kosovo-albanischen Kämpfer gewidmet. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Ein Coin trägt die Aufschrift „Wir vergessen keinen“. Auf dem anderen Coin steht: „A Home for Respect“. Es ist der Slogan der Invictus Games. Die Spiele und überhaupt der Sport haben dazu beigetragen, dass Jens Ruths heute wieder selbstbewusst im Leben steht. Erst 2018, nach einer Therapie im Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr in Warendorf, erhielt er eine Prothese, die richtig sitzt, die dem Soldaten keine Schmerzen bereitet. Jens Ruths hat so seine Lust am Sport wiedergewonnen. Eine „Couch Potatoe“ war er geworden, zermürbt auch von der schleppenden Bürokratie des Bundeswehrapparats, der sich noch immer so schwertut, den Soldatinnen und Soldaten, die im Dienst an Körper oder Seele verwundet worden sind, angemessen zu helfen. Ruths entwickelt sich zum Athleten, nimmt erst 20 Kilo ab und dann zweimal an den Invictus Games teil – zunächst 2018 im australischen Sydney, dann 2023 bei den „Heimspielen“ in Düsseldorf.

Zur Bewältigung seines Einsatzunglücks trägt auch eine späte Anerkennung bei: Ende März 2024 zeichnet der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, Ruths mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold aus. „Das Metall interessiert mich nicht, mir geht es um die Anerkennung“, sagt Ruth damals. Immerhin hat Jens Ruths im September 1999 am Pashtrik das eigene Leben und die eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt, um seinen verunglückten Vorgesetzten zu bergen und zu retten.

Oberstleutnant Daniel Scherrer (r.) und Major Vadim Lorenz (2.v.r.) wiesen Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert (l.) und Stabsfeldwebel Jens Ruths im Camp Bondsteel in die aktuelle Lage im Kosovo ein. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Anerkennung der kameradschaftlichen Art erfährt Jens Ruths im Camp Bondsteel, dem großen US-Stützpunkt im Südosten des Kosovo. Dort, wo nun der Hauptteil der deutschen Kräfte im Kosovo stationiert ist, ist die kleine Delegation des BundeswehrVerbandes nach der Tour zum Pashtrik zu Gast. Die Stimmung ist gut, es ist Kontingentfeier, die Soldatinnen und Soldaten freuen sich auf den Abend: Es wird gegrillt, die Band „Feedback Berlin“ soll für Unterhaltung sorgen. Zuvor hält Oberstleutnant i.G. Bohnert eine kurze Ansprache, berichtet über die sicherheitspolitische Lage und die aktuellen Arbeitsschwerpunkte des Verbandes. Er bittet Jens Ruths zu sich vor die Bühne, die im großen Zelt aufgebaut worden ist und erzählt die Geschichte des Soldaten, der wie seine Zuhörer viele Jahre zuvor in diesem Einsatzgebiet war – und dabei schwer verwundet wurde. Bohnert betont: „Es war uns als BundeswehrVerband immer wichtig, an der Seite unserer Verwundeten und Traumatisierten zu stehen. Das wird auch so bleiben.“

Im Camp Bondsteel richtet Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert (l.) mit Stabsfeldwebel Jens Ruths ein paar Worte an die Soldatinnen und Soldaten der Einsatzkompanie. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Der Einsatz im Kosovo ist der längste in der Geschichte der Bundeswehr. Einige der Soldatinnen und Soldaten, die jetzt im Camp Bondsteel stationiert sind, waren noch gar nicht geboren, als Jens Ruths über ein Vierteljahrhundert zuvor im ersten Kontingent KFOR seinen Dienst leistete. Mit ernster Miene lauschen die Soldatinnen und Soldaten den Ausführungen des DBwV-Mandatsträgers. Dann applaudiert ein Soldat, alle anderen im Zelt stimmen mit ein. Die Soldatinnen und Soldaten kennen das „scharfe Ende“ ihres Berufes, wissen ganz genau, welches Opfer Jens Ruths im Dienst gebracht hat.
Zuvor hatte der Kommandeur der deutschen Kräfte im Camp Bondsteel, Oberstleutnant Daniel Scherrer, die Gäste aus Deutschland kurz in die aktuelle Lage eingewiesen. Jens Ruths war da abgelenkt, die Geräusche vom Flugbetrieb der US-amerikanischen „Black Hawks“, die mit litauischen Soldaten im Feldlager übten, hatten etwas in ihm etwas ausgelöst. „Das, was mich am meisten getriggert hat, waren die Hubschrauber“, sagt er später.

Oberstleutnant Daniel Scherrer führt die deutschen Soldatinnen und Soldaten im Camp Bondsteel in Ferizaj an. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Am nächsten Morgen geht es nach Prizren, lange Jahre das Zentrum der deutschen Präsenz im Kosovo. Das erste Einsatzkontingent, das im Juni 1999 in der ehemaligen Liegenschaft der jugoslawischen Volksarmee einrückte, musste zunächst auch hier die Kriegsschäden beseitigen – darunter eine Reihe Blindgänger. Die Kaserne war während der Luftangriffe, die von März bis Juni 1999 andauerten, mehrfach von der NATO angegriffen worden. Bis 2018, als der Stützpunkt aufgegeben wurde, leisteten mehr als 50.000 deutsche KFOR-Soldaten dort ihren Dienst. Ein Ort der Erinnerung auch für Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert, der 1999 und 2000 als „blutjunger Unteroffizier“, wie er sagt, im Kosovo eingesetzt war. Heute haben sich einige private Unternehmen in der ehemaligen Bundeswehr-Liegenschaft angesiedelt.

Ein weiteres improvisiertes Feldlager war zu Beginn des Kosovo-Einsatzes die „blaue Halle“ in Prizren – in der ehemaligen Industrieanlage war Jens Ruths vor seinem Einsatzunfall untergebracht. Auch diesen Ort findet er wieder, obwohl dieser jetzt eine Industrieruine ist – ein „lost Place“. Vor den ehemaligen Lagerhallen stehen rostige, ausgeschlachtete Autowracks, auf einem Outdoor-Basketballfeld ist eine Kuh angebunden, schaut irritiert auf die Besucher. Wahrscheinlich verirren sich nur noch selten Menschen hierher. Aber Jens Ruths erkennt den Ort. Die Halle, in der sie damals ihre Feldbetten aufgebaut haben. Den Platz, an dem sie ihre improvisierte Dusche errichtet haben. Es sind viele Erinnerungen, die hochkommen. Jens Ruths wandert über das Areal, ist in Gedanken versunken.

In Prizren erinnert eine Gedenktafel an die insgesamt 50.000 deutschen Soldatinnen und Soldaten, die dort bis 2018 für Frieden und Stabilität sorgten. Foto: DBwV/Yann Bombeke
„Ich wusste, dass diese Reise anstrengend wird“, sagt er später. Ihm sei bewusst gewesen, dass die Rückkehr zum Ort, an dem er seinen Unterschenkel verloren hat, bestimmte, teils auch lange Zeit verdrängte Situationen wieder ins Bewusstsein zurückholen würde. Oder „Gewusel im Kopf“, wie es Jens Ruths nennt – Gewusel, das noch aufgearbeitet werden muss. Die Reise in den Kosovo bereut er aber nicht: „Ich würde es wieder genauso machen.“

Vor einer Industrieruine in Prizren, die einst als improvisiertes Feldlager der Bundeswehr diente, wundert sich eine Kuh über die Besucher aus Deutschland. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Für Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert war es ebenfalls eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte. „Auch für mich war die Reise in den Kosovo mehr als ein viertel Jahrhundert nach meinem eigenen Einsatz etwas Besonderes. Die Verwundung von Jens Ruths fiel 1999 in die Zeit meiner Einsatzvorbereitung und hat die Erwartungen unseres Kontingentes geprägt.“

Jens Ruths vor der früheren "blauen Halle", in der er mit seinen Kameraden im Sommer 1999 untergebracht war. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Der KFOR-Einsatz im Kosovo
Der Einsatz im Kosovo ist der längste in der Geschichte der Bundeswehr. Waren in Spitzenzeiten mehr als 4000 deutsche Soldatinnen und Soldaten vor Ort, sind es aktuell noch knapp 300. Die aktuelle Mandatsobergrenze liegt bei 400 – der Puffer dient dazu, bei Bedarf Verstärkungen heranführen zu können.
Das Gros der deutschen Kräfte ist im Camp Bondsteel unweit der Stadt Ferizaj im Südosten des Kosovo, das 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erlangte, stationiert. Infanterie-Kräfte der Deutsch-Französischen Brigade sind mit einer Einsatzkompanie vor Ort, den Lagerbetrieb gewährleisten Spezialpioniere. „Es ist ruhig“, fasst Oberstleutnant Scherrer, der an der Spitze der deutschen Soldaten im Camp Bondsteel steht, die Lage knapp zusammen. Es wird viel geschmuggelt im Grenzgebiet zu Serbien, aber die Sicherheitslage insgesamt ist zurzeit auch in den überwiegend serbisch besiedelten Regionen im Norden des Kosovo relativ entspannt. Dort war es in der Vergangenheit immer wieder zu Gewaltausbrüchen gekommen. 2012 wurden zwei deutsche Soldaten angeschossen und verwundet, als sie eine von Serben errichtete Straßenblockade räumen wollten.

An die Bundeswehr-Vergangenheit in der "blauen Halle" erinnern nur noch ein paar Reste der Hesco-Schutz-Module. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Inzwischen werden auch vertrauensbildende Maßnahmen getroffen, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären: So führen KFOR-Kräfte gemeinsam mit serbischen Soldaten Fußpatrouillen an der Grenze durch. So beschreibt Oberstleutnant Scherrer die Schwerpunkte der Mission der deutschen Einsatzkompanie mit Aufklärung und Grenzsicherung. „Alle Aufträge sind durchführbar“, sagt er. Dennoch bleibe der Einsatz anspruchsvoll: Die Fahrer sind bei den Patrouillen oft bis zu acht Stunden unterwegs und legen bis zu 300 Kilometer am Tag zurück. Wer den mitunter immer noch etwas chaotischen Straßenverkehr im Kosovo kennt, weiß, dass dafür hohe Konzentration erforderlich ist.

Der DBwV ist im Einsatz immer dabei
Deutsche Kräfte sind auch in „Film City“, dem KFOR-Hauptquartier in der Kosovo-Hauptstadt Prishtina, stationiert, weitere ein paar Kilometer nördlich in Novo Selo.
Wie immer, ist der Deutsche BundeswehrVerband auch im Einsatz für seine Mitglieder da: Auch bei KFOR bewährt sich das Ansprechpartner-System des Verbandes. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes der Ansprechpartner haben die Mitglieder jederzeit den direkten Draht zum DBwV.

Zur Kontingentfeier hatte der DBwV einige kleine Präsente für die Soldatinnen und Soldaten im Camp Bondsteel mitgebracht. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Stabsunteroffizier Christian E. ist Ansprechpartner:
„Mit der Ernennung zum freiwilligen Ansprechpartner des DBwV im Kosovo-Einsatz bin ich vom 21.10.2024 bis zum 06.05.2025 das Bindeglied zwischen den Mitgliedern im Einsatz und dem Verband. So konnte ich dafür sorgen, dass der Kontakt und die Ansprechbarkeit der Soldaten zum DBwV jederzeit aufrechterhalten werden konnte. Die Ansprechpartner im Inland, in meinem Fall Oberstabsfeldwebel Frank Schmitt, dem ich auf diesem Weg abermals recht herzlich danken möchte, trugen in besonderem Maße zur Betreuung und Fürsorge sowie für die Aufrechterhaltung der Kameradschaft bei. Die Betreuung der Kameraden hier im Einsatz hat mir sehr viel Spaß gemacht – ich kann diese Tätigkeit jedem Mitglied nur empfehlen! Für das befristete Mandat und die gute Zusammenarbeit möchte ich mich beim gesamten BundeswehrVerband nochmal herzlich bedanken.“

Stabsunteroffizier Christian E. hat sich die vergangenen Monate ehrenamtlich als Ansprechpartner im Einsatz für den BundeswehrVerband engagiert. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Stabsunteroffizier Elena B. will Ansprechpartnerin werden:
„Ich bin ein strukturierter Mensch und habe den Wunsch, mich aktiv für andere einzusetzen. Es ist mir ein persönliches Anliegen, Kameradinnen und Kameraden zu unterstützen – besonders dann, wenn sie Hilfe brauchen oder Orientierung suchen. Ich möchte mich für ihre Anliegen stark machen, zuhören, vermitteln und gemeinsam Lösungen finden. Die Möglichkeit, als Vertreterin im DBwV tätig zu sein, sehe ich als wertvolle Chance, Verantwortung zu übernehmen und etwas Positives zu bewirken.“

Stabsunteroffizier Elena B. will sich künftig auch als Ansprechpartnerin einsetzen. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Hintergrund
1998 eskalierte im Kosovo die Gewalt, als sich ein bewaffneter Widerstand der Kosovo-albanischen Bevölkerungsmehrheit gegen die zunehmende Unterdrückung durch die serbische Zentralregierung unter dem damaligen Machthaber Slobodan Milosevic bildete. Armee und Paramilitärs schlugen brutal zurück, verschonten auch die Zivilbevölkerung nicht. Am 24. März 1999 schritt die NATO militärisch in den Konflikt ein und flog 78 Tage lang massive Luftangriffe gegen die serbischen Streitkräfte im Kosovo und gegen Ziele in Serbien. Erst am 10. Juni 1999 endete der Krieg nach einem Friedensabkommen. Die KFOR-Friedenstruppe rückte am 12. Juni 1999 ins Kosovo ein. Die ehemals autonome Provinz Kosovo erklärte 2008 ihre Unabhängigkeit, die von einigen Staaten, darunter Serbien und Russland, bis heute nicht anerkannt wird. Aktuell ist KFOR noch mit rund 4300 Soldaten aus 28 Nationen vor Ort.