Für Bundesbeamte ist die Einrichtung von Arbeitszeitkonten im Gespäch. Foto: pixabay

Für Bundesbeamte ist die Einrichtung von Arbeitszeitkonten im Gespäch. Foto: pixabay

29.11.2018
ks

Gas geben in Sachen Attraktivität

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

die im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags dargebrachte Haltung des BMI zur geforderten Wochenarbeitszeitreduzierung für Bundesbeamte durfte einen nicht überraschen. Kopfschütteln hat sie dennoch verursacht, argumentierte doch der Parlamentarische Staatssekretär Mayer ständig mit der beabsichtigten Einrichtung von Arbeitszeitkonten für Bundesbeamte. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Auf Arbeitszeitkonten soll Mehrarbeit gebucht werden können. Etwas anderes wäre gewesen, wenn Herr Mayer Lebensarbeitszeitkonten angeboten hätte, auf denen man zwei Stunden der Wochenarbeitszeit hätte buchen können. Dies wäre ein tragbarer Schritt in die richtige Richtung gewesen.

Die weiteren vorgebrachten Argumente hinsichtlich Arbeitsplatzsicherheit und gesicherter Alimentation sind natürlich nicht falsch. Die Frage ist jedoch, ob dies heutzutage bei der jungen Generation noch so ankommt. Eine Generation, die durchaus willig ist, hart zu arbeiten, jedoch genauso hohen Wert auf Freizeit, also auf die Work-Life-Balance, legt. Und die sich nicht so schnell binden möchte und bei der daher Arbeitsplatzsicherheit noch nicht den hohen Stellenwert hat. Der Staatsekretär mag den öffentlichen Dienst als hochattraktiv empfinden, die Besetzung der jetzt durch den Bundeshaushalt 2019 neu geschaffenen Beamtenstellen im Bundesdienst in vierstelliger Höhe könnte ihn eines Besseren belehren. Dabei braucht er nur auf die aktuellen Erfahrungen in der Bundeswehr schauen, wie es mit der Besetzung der vielen freien Beamtendienstposten bestellt ist. Und das, obwohl die Bundeswehr in Sachen Attraktivität Vorreiter ist. Vieles kann jedoch nur das BMI als Dienst- und Arbeitgeber des Bundes regeln und da muss es in Sachen Attraktivität mehr Gas geben als bisher, wenn man eine nicht noch größere Besetzungslücke bei den Beamtenstellen vermeiden möchte.

Eine gute Gelegenheit, in der anstehenden besinnlichen Advents- und Weihnachtszeit einmal darüber nachzudenken. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen friedliche und gesegnete Festtage sowie ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.


Mit herzlichen Grüßen

Ihr
Vorsitzender Fachbereich Zivile Beschäftigte
Klaus-Hermann Scharf

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