01.08.2016

Monatswort August 2016

Verehrte Mitglieder des DBwV im LV West,

die August-Kolumne widme ich traditionell der Gruppe an Mitgliedern im Landesverband, ohne die der Verband nicht das wäre, was er heute ist. Dies ist mir gerade in den vergangenen Wochen so überaus deutlich geworden. Wochen, in denen wir 60 Jahre DBwV haben Revue passieren lassen, Wochen, in denen wir Mitglieder geehrt haben, die nicht nur 60 Jahre dem Verband die Treue gehalten haben. Ihr Verdienst ist es vielmehr, dass sie durch Mut in den Anfängen deutlich gemacht haben: Wir brauchen einen DBwV als Interessenvertretung, um der politischen und militärischen Leitung zu verdeutlichen, dass vieles außerhalb der Hierarchie beschleunigt werden kann – mit Augenmaß und mit Durchhaltevermögen.

All unsere Ehemaligen haben eins gemeinsam: sie sind eine feste Säule im Verband. Sie steuern aus Erfahrung Ideen bei, um auch die heutigen Probleme zu lösen. Sie sind Wächter und Mahner im wohl verstandenen Sinne. Sie sind Mutmacher und Treiber – nicht nur für ihre eigenen Themen, sondern für alle Themen, die Themen des DBwV sind und sein müssen.

In den Kameradschaften der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen wird Kameradschaft in besonderer Art und Weise gelebt. Das geschieht dadurch, dass den Mitgliedern eine Plattform zur Information, insbesondere aber zum kameradschaftlichen Austausch geboten wird. Sie sind Gruppen, in denen und aus denen heraus Hilfe zur Selbsthilfe gelebt wird. Insbesondere die Vorstände beteiligen sich an der politischen Diskussion im Verband. All das ist nicht selbstverständlich. All das gilt es dankbar wahrzunehmen. Ohne das wäre der DBwV nicht das, was er ist.

Allzu verständlich ist deshalb für mich immer wieder die Sorge: Wie geht es weiter – im DBwV, in den Kameradschaften – mit den sozialen Errungenschaften? Diese Sorgen treiben uns alle um – in und außerhalb des DBwV. Die Erkenntnis, dass wir uns nie zurücklehnen dürfen – nicht als 30-Jähriger, nicht als 50-Jähriger, nicht als 70-Jähriger – ist das eine. Die Gewissheit, dass es aus dieser Gruppe immer wieder Menschen gibt, die sich engagieren, die nicht aufgeben, die sich gegenseitig Mut machen, nicht nachzulassen in der verbandspolitischen Arbeit, lässt auch mich immer wieder mutig, ihre, meine und unsere Themen dorthin tragen, wo sie weiter entwickelt und politisch zur Wirkung gebracht werden, wissend, dass es nicht leichter wird – wissend, dass es in der Demokratie keinen besseren Weg gibt. Ungeduld eint uns, wissend, dass manche Dinge länger dauern, wissend, dass wir gemeinsam diese Ungeduld tragen können, solange wir das Ziel nie aus den Augen verlieren.

Herzliche Grüße und bleiben sie uns gewogen!


Thomas Sohst
Ehrlich nach innen – offensiv nach außen.