Teilnehmerinnen und Referenten der Tagung mit militärischen und zivilen Gleichstellungsbeauftragten in Berlin. Foto: Martin Schulte

Teilnehmerinnen und Referenten der Tagung mit militärischen und zivilen Gleichstellungsbeauftragten in Berlin. Foto: Martin Schulte

01.02.2016

Synergetischer Ansatz

Tagung mit militärischen und zivilen Gleichstellungsbeauftragten im Deutschen BundeswehrVerband

 

Berlin. Mitte November fand auf Einladung des Vorsitzenden für Beteiligungsrechte im DBwV, Oberstabsfeldwebel a. D. Andreas Hubert, die Tagung mit zivilen und militärischen Gleichstellungsbeauftragten des Deutschen BundeswehrVerbands in Berlin statt. Der Aufgabenbereich der Gleichstellungsbeauftragten ist weit gefasst – ebenso groß war die Themenbreite bei der erstmalig unter Leitung von Hauptmann Petra Böhm, stellvertretende Vorsitzende Sanitätsdienst im Bundesvorstand, wieder stattfindenden Tagung.

Neben dem derzeit uns alle bewegenden Thema Soldatenarbeitszeitverordnung, das durch Stabshauptmann a. D. Hartmut Schönmeyer, Vorsitzender Fachbereich Besoldung im DBwV, dargestellt wurde, waren weitere interessante Fachvorträge Tagungsinhalt. Wie soll das neue Betreuungsportal der Bundeswehr aussehen? Hierzu trug Oberstleutnant Markus Werther vom Streitkräfteamt, Fachaufgaben Bundeswehr, vor. Wichtige Anregungen konnten so direkt von den Gleichstellungsbeauftragten an entscheidender Stelle eingebracht werden. „Von diesem synergetischen Ansatz, den der Deutsche BundeswehrVerband hier vorantreibt, profitieren alle“, stellte Werther am Ende seines Vortrags fest.

Gerhard Kümmel vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr trug zum „Integrationsstand von Soldatinnen in der Bundeswehr“ vor und nutzte die Gelegenheit zum aktiven Austausch. Neuerungen in der Personalgewinnung, insbesondere zu „Lagebild und Zukunftsperspektiven bei weiblichen Bewerbern“ stellte Oberstleutnant Lutz Neumann vom Karrierecenter Berlin vor. Die Tagungsteilnehmerinnen nahmen rege an der Diskussion teil und warfen Fragen auf wie: Warum stellen Soldatinnen weniger Anträge auf Übernahme zum Berufssoldat? Warum nehmen trotz positiver Prüfung im Rahmen des Einstellungsverfahrens mehr Frauen als Männer von einer Einstellung Abstand? Sind die Perspektivkonferenzen noch ein zeitgemäßes Mittel zur Personalentwicklung?

Auch schwierige Themen wurden nicht ausgespart. So nutzte Oberst i. G. Reinhold Janke die Gelegenheit, die Arbeitsergebnisse zur „Prävention von Diskriminierung und sexueller Belästigung“ der gleichnamigen Arbeitsgruppe des Zentrums Innere Führung in Koblenz mit den Gleichstellungsbeauftragten zu besprechen. Oberst Jan­ke merkte an: „Dieser Austausch mit der Basis im Sinne eines Feedbacks ist wichtig und unterstreicht die Bedeutung des Arbeitsergebnisses und des daraus entstandenen Forderungspapiers, das derzeit beim Bundesministerium der Verteidigung geprüft wird.“ Insbesondere die Forderung nach einem niederschwelligen Instrument, um im Rahmen aktueller „Übergriffssituationen“ per Hotline weiterführende externe Hilfe für die Betroffenen, aber auch für die Disziplinarvorgesetzten zu vermitteln, kann der Deutsche BundeswehrVerband nur vollumfänglich unterstützen.

Abgerundet wurde die Tagung durch die Möglichkeit zum „politischen Dialog“. Doris Wagner, Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied im Verteidigungsausschuss, hatte viele Fragen an die Basis mitgebracht. Die Gelegenheit zur Diskussion wurde ausgiebig genutzt. Das Fazit der Tagungsteilnehmerinnen war entsprechend positiv: Die Zeit sei bei den interessanten und fachlich hochkarätigen Vorträgen der Referenten wie im Fluge vergangen. Der Deutsche BundeswehrVerband wurde einmal mehr als Impulsgeber und wichtiges Bindeglied zwischen den Mitgliedern, den Themenverantwortlichen im System Bundeswehr und der Politik wahrgenommen.

PB

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