Der Bundesvorsitzende, Oberstleutnant André Wüstner. Foto: DBwV/Grafik: Sascha Eutebach

Der Bundesvorsitzende, Oberstleutnant André Wüstner. Foto: DBwV/Grafik: Sascha Eutebach

09.04.2020
DBwV

BV an alle: Mit Vertrauen und Pragmatismus auf Kurs

Vor drei Wochen habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass wir die Corona-Krise keinesfalls zügig überstehen würden, dass es eher eine Frage von Monaten sein würde als von Wochen. Damals gab es noch vereinzelt zweifelnde Stimmen. Das ist lange vorbei. Mit jedem Tag wurde deutlicher, welche Auswirkungen die Pandemie auf unser Leben hat – und auch weiterhin haben wird.

Wir haben zügig reagiert. Im DBwV arbeiten rund 80 Prozent unserer weit über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mobil von zu Hause aus. Und obwohl vieles dabei neu war, hat dies besser funktioniert als erwartet. Das liegt sicherlich auch an unserer modernen IT-Ausstattung, aber noch vielmehr an unseren hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Bundes- oder den Landesgeschäftsstellen, die sich der neuen Lage schnell angepasst haben. Für sie ist ebenso wie für unsere Mandatsträger selbstverständlich: Wir machen keine Abstriche beim Service für unsere Mitglieder!

Verbandsintern funktioniert die Kommunikation auf allen Ebenen reibungslos, von den Kameradschaften über die Landesvorstände bis in den Bundesvorstand. Das ist gerade in diesen Zeiten wichtiger denn je. Und auch unsere Mitglieder in den Beteiligungsgremien bleiben eng am Ball. Es wird gemailt, telefoniert und sich gegenseitig geholfen. Besonders beeindruckt mich der Zusammenhalt innerhalb unserer Kameradschaften der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen. Exakt diese Kameradschaft und Kollegialität bilden das Fundament unserer über 60-jährigen Erfolgsgeschichte.
 
Politisch sind wir weiter am Ball. Wir haben zuletzt viele Gespräche mit Parlamentariern geführt, mit unserer Verteidigungsministerin und auch mit Führungspersonal auf unterschiedlichen Ebenen. Gerade gegenüber Mitgliedern der Bundesregierung oder dem Parlament ging es um soziale Rahmenbedingungen, Einsatzmandate, aber auch den Eckwertebeschluss zum Haushalt oder Ausrüstungs- und Infrastrukturfragen. Nicht zu vergessen das Thema „Personalratswahlen in der Krise“, wozu wir bereits umfangreich berichtet haben.  

Natürlich gibt es gerade auch viele Fragen aus der Mitgliedschaft. Dabei geht es um die Kinderbetreuung während der Schul- oder Kita-Schließungen, die Beihilfebearbeitung, Schutzmaßnahmen während Amtshilfeeinsätzen, die Rahmenbedingungen zur Quarantäne vor und nach Auslandsaufenthalten bzw. Einsätzen, die Arbeitszeit- oder Urlaubsregelung und vieles mehr. Wir sind gut aufgestellt, mit unseren kompetenten Beratern aus der Abteilung Recht ebenso wie mit unseren Vertrauenspersonen und Personalräten. Sie alle stehen mit Rat und Tat zur Seite. In den nächsten Tagen werden wir Sie auch dazu auf der Homepage sowie unserem geschützten Bereich immer wieder aktuell informieren.

Mehrheitlich Pragmatismus statt Panik

Mein Eindruck ist: Auch, wenn wir noch nicht vollends abschätzen können, wie sich die Corona-Krise insbesondere auf die Wirtschaft auswirken wird, arbeiten wir Deutschen weitestgehend wie seinerzeit während der Finanzkrise konzentriert weiter. Wenn wir dem Deutschlandtrend folgen, sind wir dabei mehrheitlich gelassen, das Vertrauen in die Politik war in den letzten zwanzig Jahren angeblich nie größer als heute. Und das angesichts zunehmender Sorgen um die Gesundheit und die Wirtschaftslage! Keine Frage: Wir alle kennen Menschen, die gerade aufgrund des Shutdowns nicht wissen, wie es weitergeht. Und trotzdem erfahre ich - im DBwV wie im Freundes- und Bekanntenkreis - überwiegend Zuversicht und Pragmatismus statt Panik. Vermutlich haben uns Deutsche die weitestgehend positiven Erfahrungen der letzten 75 Jahre doch resilienter werden lassen. Und für uns selbst ist die Krise Anlass, unser Dienst- und Arbeitsverhältnis in der Bundeswehr oder dem Öffentlichen Dienst trotz mancher Herausforderungen einmal mehr schätzen zu lernen.

Zu guter Letzt: Ich habe mich in den letzten Wochen intensiv mit unserem Gesundheitswesen befasst. Trotz aller aktuellen Probleme erkenne ich den großen Qualitätsunterschied zu den Gesundheitssystemen anderer Länder. Wir können durchaus stolz und dankbar sein, über ein derartiges System zu verfügen; gerade auch mit dem zentralen Sanitätsdienst als integrativem Bestandteil. Und mit diesem Stolz, Vertrauen und Pragmatismus kommen wir gemeinsam durch diese Krise - innerhalb Deutschlands und insbesondere innerhalb des DBwV. Dabei können wir uns an unseren Gründungsvätern orientieren: Auch sie haben trotz manch herber Erfahrung niemals Kurs, Zusammenhalt oder Zuversicht verloren.
 
Ich hoffe, dass es Ihnen sowie Ihren Angehörigen gut geht und wünsche im Namen des Bundesvorstands alles Gute, Gesundheit und erholsame Ostertage. Unseren Kameradinnen und Kameraden in den Einsatzgebieten wünsche ich des Weiteren viel Soldatenglück bei ihrer nicht einfachen Auftragserfüllung fernab der Heimat.

Ihr
André Wüstner

Mit Rat und Hilfe stets an Ihrer Seite!

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