Mit Mund-Nase-Bedeckung: 15 Soldaten legten ihr Gelöbnis im Stauffenberg-Saal im BMVg ab. Wegen der Corona-Pandemie entfiel ein großer Festakt. Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke

Mit Mund-Nase-Bedeckung: 15 Soldaten legten ihr Gelöbnis im Stauffenberg-Saal im BMVg ab. Wegen der Corona-Pandemie entfiel ein großer Festakt. Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke

20.07.2020
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20. Juli: Rekruten legen Feierliches Gelöbnis im Stauffenberg-Saal ab

Berlin. Im Stauffenberg-Saal des Verteidigungsministeriums statt auf dem Paradeplatz im Bendlerblock und nur mit 15 Rekrutinnen und Rekruten statt Hunderten erfolgte das Feierliche Gelöbnis heute. Im Gedenken an die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 schworen und gelobten die jungen Frauen und Männer in Gegenwart von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Generalinspekteur Eberhard Zorn, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Die Ministerin betonte in ihrer Ansprache, dass mit dem Eid auch eine Verantwortung einhergehe, Befehl und Gehorsam dürfe nicht bedingungslos sein. „Gehorsam findet die Grenze im Gewissen“, so Kramp-Karrenbauer.

Es war ein ungewohntes Bild: keine Gäste, keine Angehörigen, nur die Rekruten, Musiker, einige Soldaten, die Ministerin, der Generalinspekteur und alle mit Mund-Nase-Bedeckung. Geschuldet ist das der Corona-Pandemie. Auch wenn es sehr überschaubar war, war der Akt nicht weniger bedeutsam. Jedes Jahr am 20. Juli wird an Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Henning von Tresckow und ihre Mitstreiter erinnert, die sich gegen das verbrecherische NS-Regime auflehnten. Ihr Versuch, das Regime zu stürzen, scheiterte, umsonst aber war er nicht. In der Tradition der Widerstandskämpfer stehen nun die Soldaten der Bundeswehr. „Sie haben ihr Gewissen zur Leitschnur ihres Handelns gemacht“, sagte Kramp-Karrenbauer über Stauffenberg und dessen Verbündete und führte aus: „Wir, die wir heute handeln, stehen in der Schuld der Frauen und Männer vom 20. Juli.“ Die Minister war zuvor bei bei der Gedenkveranstaltung in Plötzensee anlässlich des 20. Juli und legte einen Kranz nieder.

Insbesondere mit Blick auf die jüngsten Verdachtsfälle von Extremismus in der Bundeswehr betonte sie: „Im Weltbild der Bundeswehr gibt es keine Trennung zwischen dem handwerklichen Können des Soldaten und der grundsätzlichen Einstellung, die ihn in seinem Tun antreibt.“ Vorbild für die Bundeswehr könne aus der NS-Zeit nur sein, „der zur Umkehr in der Lage war“. „Extremisten in der Bundeswehr, die sich auf falsche Vorbilder stützen, die den Nationalsozialismus verharmlosen oder sogar glorifizieren, verraten gerade das, was sie zu ehren vorgeben“, betonte Kramp-Karrenbauer nachdrücklich. Soldatentum hieße tapfer zu kämpfen für die offene Gesellschaft. „In der Bundeswehr liegt die Ehre in der Verteidigung der Freiheit und der Demokratie, Treue bedeutet Verfassungstreue.“

Die Ministerin appellierte an die jungen Frauen und Männer: „Richten Sie in Ihrem Denken und Handeln einen festen Platz ein für die Werte und Normen, die unser Grundgesetz definiert und verbürgt. Das Erbe Stauffenbergs legt in diesen Werten. Wer sie verrät, verrät am Ende auch das Opfer des 20. Juli.“

Das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung führte das Feierliche Gelöbnis unter Leitung von Oberstleutnant Kai Beinke durch. Ein Bläserquintett des Musikkorps der Bundeswehr unter Leitung von Oberstleutnant Christoph Scheibling begleitete das Gelöbnis musikalisch. Das Gelöbnis sprach der höchste Soldat der Bundeswehr vor.

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