Der "Smokey", hier bei einer Löschvorführung, hat eine Kapazität von rund 5000 Litern Wasser Foto: DBwV/Bombeke

Der "Smokey", hier bei einer Löschvorführung, hat eine Kapazität von rund 5000 Litern Wasser Foto: DBwV/Bombeke

24.08.2018
Stephan Jeglinski/dpa/mkl

Hubschrauber der Luftwaffe rettet Dorf vor Waldbrand

Treuenbrietzen. Feuerfront und Rauchsäulen waren schon von weitem zu sehen: Kurz nach 20 Uhr am Donnerstagabend (23. August) startete ein Transporthubschrauber CH-53 vom Hubschraubergeschwader 64 aus Holzdorf zu einem ungewöhnlichen Einsatz. Der Auftrag: Die Brandbekämpfung der örtlichen Einsatzkräfte um Treuenbrietzen südlich von Berlin zu unterstützen, wo ein heftiger Waldbrand mehrere Dörfer bedrohte.

Es bestand dringende Gefahr für Leib und Leben. Die Ortschaften Klausdorf, Tiefenbrunnen und Frohnsdorf waren bereits so stark durch die Waldbrände bedroht, dass rund 500 Einwohner in Sicherheit gebracht werden mussten. In den Nachtstunden zwischen Mitternacht und vier Uhr war ausschließlich der CH-53 für den Löscheinsatz verfügbar.

Bürgermeister Michael Knape zeigte sich erleichtert und dankte den Besatzungen: „Das Feuer war nicht einmal 100 Meter vom Ortsrand entfernt und breitete sich rasend schnell vom Boden in die Baumkronen aus. Ohne den Luftwaffenhubschrauber hätten wir Klausdorf nicht halten können. Die Piloten sind länger geflogen als sie durften, haben aber dadurch den Ort gerettet - Respekt und Hut ab!"

Die Crew des CH-53-Hubschraubers hatte längst ihre rechtlich vorgeschriebene maximale Einsatzzeit erreicht. Trotzdem führten sie ihren Einsatz weiter fort. Das ist in absoluten Ausnahmefällen mit Genehmigung des Inspekteurs der Luftwaffe möglich. "Aufgrund der außergewöhnlichen Notsituation und der Gefahr für die Ortschaften habe ich eine Verlängerung der Flugzeit genehmigt", sagt Generalleutnant Ingo Gerhartz.

Die erste Crew war in der Nacht rund sieben Stunden im Einsatz und flog 20 Löscheinsätze. Dabei kam der „Smokey“ zum Einsatz. Der Wasserbehälter fasst 5000 Liter Wasser und wurde im nahe gelegenen Badesee bei Treuenbrietzen immer wieder aufgefüllt. Um diesen Einsatz so ausführen zu können, musste der Hubschrauber in der Nacht dreimal mit über 5000 Liter Treibstoff auf dem Fliegerhorst in Holzdorf betankt werden.

Raimund Engel, Waldschutzbeauftragter der Region, ist ebenso über den Einsatz der Luftwaffe erleichtert: „Ich kann gut nachvollziehen, dass die Einsatzleitung die Luftwaffe angefordert und um Unterstützung gebeten hat. Darüber bin ich sehr froh!"

Gegen 7.30 Uhr am Freitagmorgen startete die zweite Crew und führt die Löscharbeiten derzeit fort. Ein Ende des Einsatzes ist noch nicht abzusehen. Die Gesamtkoordination der Unterstützungsleistungen aufgrund von Amtshilfeersuchen obliegt der Streitkräftebasis und wird durch das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr gesteuert.

Die Bundeswehr hat die Feuerwehren in diesem Sommer schon beim Bekämpfen mehrerer Waldbrände unterstützt. Seit Juli wurde bei sechs großen Bränden auf Anforderung Hilfe geleistet, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin sagte. In einzelnen Bundesländern mit hoher Waldbrandgefahr seien die Landeskommandos der Bundeswehr in erhöhte Bereitschaft versetzt worden und in der Lage, rund um die Uhr schnell zu reagieren.

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