In Berlin: Die Teilnehmer der Info-Tagung Rüstung. Foto: DBwV/Bombeke

In Berlin: Die Teilnehmer der Info-Tagung Rüstung. Foto: DBwV/Bombeke

21.10.2019
av/pj

Info-Tagung Rüstung: Eine einheitliche Uniform für alle Dienstgrade gefordert

Berlin. Dass Soldaten nicht ausreichend ausgestattet sind, ist längst bekannt. Die Mängel und Herausforderungen waren Thema der Info-Tagung aus dem Bereich AIN zum Thema Rüstung. In der Bundesgeschäftsstelle des DBwV kamen unter Federführung von DBwV-Vize Jürgen Görlich und OStFw Stefan Weiß, stellvertretender TruKa-Vorsitzender im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung (BAAINBw), rund 20 Teilnehmer zusammen, um sich intensiv mit den Themen Uniform, Ausstattung und SASPF zu beschäftigen. Hierzu referierten Dir’in Bettina Knappke zum Thema Bekleidung und Ausrüstung, Oberst Robert Pfister über die Materialbereitstellung für die Nato-Speerspitze VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) sowie OStFw Weiß zu SASPF.

Eine Uniform für alle, unabhängig von Dienstgrad oder Geschlecht und ohne Unterschiede der Stoffe – so lautet das Fazit der konstruktiven und lebhaften Diskussion nach dem sehr gelungenen Vortrag von Dir‘in Knappke, Abteilungsleiterin „Komplexe Dienstleistungen/Einkauf“, über „Bekleidung und Ausrüstung“. Sie war bereits im Januar im Rahmen der AG Betreuung und Fürsorge zu Gast beim DBwV. Sie lobte den Verband, mit dem sie in engem Kontakt stehe, er diene als Multiplikator.

Knappke berichtete über die fiskalische Bereitstellung der Bekleidung für Soldaten. Sie gehe davon aus, dass diese zeitnah umgesetzt werde. Die Teilnehmer betonten, dass in einigen Bereichen die Ausstattung nicht ausreichend sei. Beispielsweise fehlten Schutzwesten in der Ausbildung. Auch für Frauen und kleinere Soldaten sei es schwierig, passende Ausstattungen zu bekommen. Die Mindestgröße für den Dienst in der Bundeswehr beläuft sich auf 1,55 Meter. Die entsprechende Ausrüstung gebe es aber nicht in ausreichender Stückzahl – ebenso wie bei anderen Sondergrößen.

Sie betonte weiterhin, dass das BAAINBw der Beschaffer, nicht der Bedarfsdecker oder Planer sei. Der Dienstherr müsse sich Gedanken machen, wie die Soldaten künftig ausgestattet werden sollen.

„SASPF in der Nutzung – Chance oder Hindernis“ – so lautete das Thema von OStFw Weiß. Auch hier entbrannte eine lebhafte Diskussion, in der die Vor- und Nachteile der Software aus dem Blickwinkel der verschiedenen Aufgabenbereiche und Nutzer herausgearbeitet wurden. Im Rahmen des Vortrages wurden einige der zahlreichen Funktionen und Möglichkeiten von SASPF sowie die Ausbildung der Nutzer beleuchtet und gerade im Bereich der Ausbildung große Defizite erkannt und mögliche Lösungsansätze erarbeitet.

Ressourcen vorhalten muss die Bundeswehr auch im Zuge VJTF, sie ist Teil der Nato Response Force. O Pfister, Leiter Stab VJTF im BAAINBw, sprach über den „Auftrag des BAAINBw im Rahmen der materiellen Bedarfsdeckung VJTF“. Diese soll schnell und effizient auf Bedrohungen reagieren können. Der DEU Beitrag Deutschlands umfasst in 2019 rund 8.000 Mann plus Unterstützungskräfte, Luftwaffe, Marine sowie Spezialeinheiten und wird in 2023 auf 15.000 aufwachsen. Die deutschen Kräfte werden der NATO mit Vor- und Nachbereitung drei Jahre zur Verfügung gestellt und müssen hierzu selbstverständlich voll ausgerüstet und ausgebildet sein.

Der materielle Bedarf müsse bis zum 31. Dezember 2021 komplett gedeckt sein, betonte Pfister. Sollte ein Land den geforderten Teil nicht leisten können, müsse dieser von einem anderen Land erbracht werden. Der Auftrag VJTF 2023 wird für das BAAINBw vor allem aufgrund der knappen Zeitlinien wieder einige Herausforderungen bereithalten. Das Ziel kann aber nur lauten, den Materialbedarf komplett zu decken.

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