Die neuen Zahlen des MAD zu Extremisten in der Bundeswehr sind in den Schlagzahlen. Nicht vergessen werden sollte aber auch: Die Menschen der Bundeswehr leisten mit überwältigender Mehrheit fantastische Arbeit. Foto: DBwV/Kruse

Die neuen Zahlen des MAD zu Extremisten in der Bundeswehr sind in den Schlagzahlen. Nicht vergessen werden sollte aber auch: Die Menschen der Bundeswehr leisten mit überwältigender Mehrheit fantastische Arbeit. Foto: DBwV/Kruse

27.01.2020
DBwV

MAD-Präsident nennt neue Zahlen: 2019 wurden 14 Extremisten überführt – aktuell Ermittlungen in 550 Fällen

Berlin. Es gibt kaum eine Nachrichtensendung, die heute nicht darüber berichtet hätte: Der Präsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Christof Gramm, hat der „Welt am Sonntag“ ein Interview gegeben und ein paar Zahlen genannt: Insgesamt ermittelt seine Behörde derzeit gegen 550 Angehörige der Bundeswehr wegen des Verdachts auf Rechtsextremismus. 360 dieser Fälle sind im vergangenen Jahr bekannt geworden. Beim Kommando Spezialkräfte (KSK) werden Gramm zufolge aktuell 20 Verdachtsfälle bearbeitet, das sind im Durchschnitt fünfmal so viele, wie im Rest der Bundeswehr.

Der Tenor der Berichterstattung fiel einigermaßen dramatisch aus: „Deutlich mehr Verdachtsfälle auf Rechtsradikalismus als bisher bekannt“ hieß es bei der „Tagesschau“, „MAD ermittelt immer häufiger gegen Bundeswehrsoldaten wegen des Verdachts auf Rechtsextremismus“ schrieb der SWR – nur zwei Beispiele. Ist die Lage also ernst?

Man kann es nicht oft genug sagen: Jeder einzelne Extremist, gleich welcher Couleur, ist einer zu viel. Und deswegen ist es auch sehr gut, dass es den MAD gibt. Keine vergleichbare Institution in Deutschland kann eine derartige Einrichtung aufweisen. Und es ist gut, dass der MAD genau hinschaut. Denn nur, wo genau hingeschaut wird, können Fehlentwicklungen entdeckt und behoben werden. Und das klappt: Im vergangenen Jahr hat der MAD insgesamt 14 Extremisten identifiziert, davon acht Rechtsextremisten. Sie wurden (oder werden) aus der Bundeswehr entfernt.

Wenn man bedenkt, dass die Bundeswehr mehr als 250.000 Frauen und Männer umfasst und dass jedes Jahr im fünfstelligen Bereich Personal wechselt, dann wird man feststellen: Der Anteil der Extremisten bleibt im Promille-Bereich. Damit dürfte die Bundeswehr vermutlich nicht schlechter dastehen als der Rest der Bevölkerung.

Bleiben zwei Feststellungen: Die Menschen der Bundeswehr leisten mit überwältigender Mehrheit fantastische Arbeit. Das gilt auch und ganz besonders für Männer beim KSK. Und: Natürlich kann auch die Bundeswehr noch besser werden: Das gilt für den Bereich Bildung, Dienstaufsicht und Prävention.

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