Von 284 eingekauften Schützenpanzern "Puma" sind nach Angaben von "Spiegel Online" nur 67 einsatzbereit. Foto: Bundeswehr/Daniel Dinnebier

Von 284 eingekauften Schützenpanzern "Puma" sind nach Angaben von "Spiegel Online" nur 67 einsatzbereit. Foto: Bundeswehr/Daniel Dinnebier

18.11.2019
jm

Medien-Bericht: Einsatzbereitschaft von Bundeswehr-Großgerät nach wie vor schlecht

Berlin. Auch wenn es Teile der Öffentlichkeit schockiert – „Spiegel Online“ macht in einem aktuellen Bericht erneut öffentlich, was in der Truppe jeder weiß: Die Fortschritte bei der materiellen Einsatzbereitschaft unserer Streitkräfte sind immer noch zu gering. Und vor allem: Sie entsprechen nicht den Ankündigungen der letzten Jahre!

Gleich in ihrer ersten Regierungserklärung am 24. Juli hatte Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer die richtigen Ziele benannt und unterstrichen, dass sie die Verbesserung der materiellen Einsatzbereitschaft in den Fokus nimmt. Sie hat ausdrücklich erklärt, dass das Prinzip „Material auf Leihschein“ endlich vorbei sein soll. Und auch, wenn sie jetzt nachvollziehbar viel Kraft für den bevorstehenden Parteitag aufbringen muss - danach muss sie umso härter selbst daran arbeiten, Ihre Ziele zu erreichen.

Rückblick: Schon im Januar 2016 hatte Ursula von der Leyen verkündet, dass die Verwaltung des Mangels innerhalb der Bundeswehr der Vergangenheit angehören soll. Jetzt, Ende 2019, ist die materielle Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme noch immer ungenügend. Eigentlich sollte neben der Ersatzteilbeschaffung auch die Beschaffung der persönlichen Ausrüstung der Soldatinnen und Soldaten forciert werden, von der Neubeschaffung von Großgerät als Ersatz für Altsysteme ganz zu schweigen.

Des Weiteren sollte die nächste Brigade, die die NATO-Speerspitze „VJTF“ stellt und ab Anfang 2021 in die Vorbereitung geht, materiell so ausgestattet sein, dass sie ihren Auftrag aus eigener Kraft erfüllen kann. Ob die Ministerin diese Latte überspringt, wird entscheidend sein – für die Truppe ebenso wie für die Glaubwürdigkeit des BMVg selbst. Alle wissen, dass für die aktuelle VJTF mittels der „Operation Läusekamm“ nahezu das gesamte Gerät der Landstreitkräfte zusammengeliehen werden musste, was die Ausbildung und In-Übung-Haltung großer Teile der Streitkräfte enorm erschwert.

Abschließend bleibt festzustellen, dass gerade vor dem Hintergrund der Bedrohungen und einer nahezu zerbrochenen Weltordnung die schnelle Erhöhung der Einsatzbereitschaft unserer Bundeswehr von enormer Bedeutung ist. Und jedem Politiker sollte klar sein: Ein ‚Mehr‘ an internationalem militärischen Engagement kann es nur mit einer besseren Einsatzbereitschaft geben. Verantwortung gilt es nicht nur vermehrt international zu leben, sondern vor allem auch gegenüber den Soldatinnen und Soldaten. Das beginnt mit ausreichender sowie hervorragender Ausrüstung!

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