02.06.2015
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Portrait: Wolfgang Hellmich ist neuer Vorsitzender des Verteidigungsausschusses

Seit dem 20. Mai 2015 hat der Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages einen neuen Vorsitzenden; Wolfgang Hellmich hat Hans-Peter Bartels – beide von der SPD -, der am 21. Mai 2015 von Bundestagspräsident Norbert Lammert als neuer Wehrbeauftragten vereidigt wurde, abgelöst.

Mitglied des Deutschen Bundestags wurde Hellmich erstmals, indem er am 22. Juni 2012 für Michael Groschek nachrückte. Groschek gab damals sein Mandat ab und wurde Verkehrsminister im Kabinett von Hannelore Kraft in Nordrhein-Westfalen. Seit der 17. Wahlperiode ist Hellmich ordentliches Mitglied im Verteidigungsausschuss. Zudem ist er stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Tourismus und für Gesundheit sowie im Unterausschuss für Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung.

Der Sozialdemokrat ist u.a. Mitglied des Deutschen BundeswehrVerbands, im Förderkreis Deutsches Heer, der Gesellschaft für Sicherheitspolitik, des Reservistenverbands, im Deutschen Roten Kreuz, in der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IGBCE) sowie der IG Metall. Ferner ist er Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik und assoziiertes Mitglied im Cyber-Sicherheitsrat Deutschland.

Hellmich ist ein Mann deutlicher Worte. Zur aggressiven russischen Außenpolitik sagte er Anfang Februar im Plenum des Bundestages an die Partei DIE LINKE gewandt: „Sie nehmen den Bruch des KSZE-Vertrages mit dem lapidaren Hinweis auf die Rolle Russlands in der Welt in Kauf.“ In den Haushaltsberatungen im November 2014 unterstrich er, worum es der deutschen Sicherheitspolitik gehe, nämlich, „dass man mit mehr nationaler und internationaler Verantwortung für mehr Frieden auf der Welt sorgt.“ Bei den 10. Petersberger Gesprächen, zu denen traditionell die Karl-Theodor-Molinari-Stiftung, das Bildungswerk des BundeswehrVerbands, und sozialdemokratische Sicherheitspolitiker einladen, sagte er gleich zu Beginn: "Wir dürfen es nicht zulassen, dass im Laufe der kommenden Tage ein Völkermord in Kobane geschieht." Im Dezember 2013 sprach sich Hellmich dafür aus, dass Deutschland „im Bereich der gemeinsamen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik eine Führungsrolle übernehmen“ müsse.

Hellmich wurde am 5. Mai 1958 geboren. Nach der Volksschule machte er das Abitur am Archigymnasium Soest und absolvierte danach ein Lehramtsstudium in Münster. 1976 trat Hellmich in die SPD ein und engagierte sich auf kommunaler Ebene. Von 1986 bis 2012 war er Hauptamtlicher Geschäftsführer für die SPD in Dortmund, Düsseldorf, Unna, Hamm sowie für die Ruhr-SPD. Hellmich ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist evangelisch und lebt in Bad Sassendorf.