Gebirgsjäger gehen in die Luft. Gemeinsam mit US Marines üben die „Struber Jager“ die schnelle Verbringung per Lufttransport. Foto: Bundeswehr/Jana Neumann

Gebirgsjäger gehen in die Luft. Gemeinsam mit US Marines üben die „Struber Jager“ die schnelle Verbringung per Lufttransport. Foto: Bundeswehr/Jana Neumann

27.12.2018
Eckhard Michel, Presseoffizier Gebirgsjägerbrigade 23

Zurück aus dem hohen Norden

Bad Reichenhall. Die Übungsphase in Norwegen während des NATO-Manövers „Trident Juncture 2018“ ist beendet. Die Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 sind bereits in Bischofswiesen angekommen. Auch der Rücktransport der Fahrzeuge und des Materials wurde in den vergangenen Wochen abgeschlossen.

Vier intensive Wochen in Norwegen liegen hinter den rund 800 Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 sowie den unterstützenden Kräften aus den Standorten Bad Reichenhall, Dillingen, Füssen, Ingolstadt und München. Rund 250 Fahrzeuge und 75 Container waren mit im Gepäck. Als Teil der sogenannten „North Forces“ hatte der Gefechtsverband die gegnerischen Kräfte bei der Nato-Großübung „Trident Juncture 2018“ dargestellt.

Gebirgssoldaten in ihrem Element

„Wir hatten hervorragende Übungsmöglichkeiten als Teil einer voll aufgestellten Brigade. Die Gefechtsübung war sehr realistisch gestaltet“, erläutert der Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 232, Oberstleutnant Martin Sonnenberger. Rund 500 Kilometer überbrückte das Bataillon während des Manövers. Dabei mussten taktische Aufträge, wie beispielsweise das Nehmen eines Brückenkopfes, die Sicherung des entsprechenden Gewässerübergangs sowie die „Verzögerung des Gefechts“ erfüllt werden. Eine luftgestützte Operation, bei denen die deutschen Gebirgsjäger von Hubschraubern der US Marines hinter „feindlichen Linien“ abgesetzt wurden, bildete den Höhepunkt für die „Struber Jager“. Das Wetter spielte den Gebirgsjägern in die Karten. Bei wechselnden Wetterbedingungen von Matsch über Eis und Schnee bei schwankenden Temperaturen von plus 5 bis minus 22 Grad Celsius fühlten sie sich in ihrem Element.

Multinationales Manöver und fordernde strategische Verlegung

„Die Interoperabilität und Multinationalität stellte einen besonderen Reiz bei diesem Manöver dar“, betont der Bataillonskommandeur. Mit rund 50.000 Soldaten aus allen Nato-Staaten sowie aus Finnland und Schweden, darunter 8.000 Deutschen, war „Trident Juncture“ das größte Nato-Manöver seit rund 20 Jahren. Vor allem die strategische Verlegung der Kräfte nach Norwegen war eine große Herausforderung. Soldaten, Fahrzeuge und weiteres Material mussten per Luft, Schiene und Straße und wieder zurück in einem knappen Zeitrahmen transportiert werden. „Trident Juncture stellt für uns noch eine Steigerung zur Übung „Berglöwe“ im vergangenen Juli dar“, bewertet Oberstleutnant Sonnenberger die Erfahrungen für die Bischofswieser Gebirgsjäger in Norwegen. Er resümiert: „Ich bin sehr zufrieden. Es war beeindruckend, wie fit und einsatzfähig meine Soldaten über die rund zehn recht intensiven Übungstage geblieben sind. Darüber hinaus hat das Zusammenspiel mit den Unterstützungstruppen gut geklappt.“       

Gebirgsjäger retten Rentner

Während der Übungsphase leisteten die Gebirgsjäger darüber hinaus noch einen lebensrettenden Beitrag. In den Abendstunden des 6. Novembers reagierten die Soldaten auf ein Hilfeersuchen aus der Bevölkerung. Mit einem Überschneefahrzeug „BV 206 Hägglund“ suchten sie nach zwei vermissten Rentnern, die sich für Holzarbeiten tief in einen Wald begeben hatten. Die Gebirgsjäger konnten beide Rentner, die von Ermüdung und Kälte gezeichnet waren, retten und nach einer Erstversorgung einem norwegischen Sanitätstrupp übergeben.

Tragischer Unfall eines Gebirgsjägers

Ein tragischer Unfall überschattete die Nachbereitung der Übung. Am 9. November verstarb ein deutscher Soldat bei einem Verkehrsunfall. Nahe der Ortschaft Haltdalen erfasste ein Zivilfahrzeug den Soldaten und verletzte ihn so schwer, dass er trotz sofort eingeleiteter Erste-Hilfe-Maßnahmen seiner Kameraden noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen erlag. Der verunglückte Soldat wurde von Norwegen mit einer Bundeswehrmaschine nach Salzburg überführt. In bewegenden Trauerzeremonien am Flughafen Salzburg und in Sankt Zeno in Bad Reichenhall nahmen die Familie, Freunde und die „Struber Jager“ Abschied von ihrem Kameraden. Die gesamte Übungstruppe Trident Juncture 2018, darunter auch die Nato-Partner, zeigte ihre Anteilnahme und sammelte für die Hinterbliebenen des Verunglückten. Die Gebirgsjägerbrigade 23 bedankt sich ausdrücklich für dieses Zeichen der Solidarität und Kameradschaft.

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