Ein Aufklärungs-Tornado auf der Air Base Al-Asrak in Jordanien. Der Einsatz läuft vorerst bis Oktober, der Aufklärungsbedarf ist aber nach wie vor hoch. Foto: dpa

Ein Aufklärungs-Tornado auf der Air Base Al-Asrak in Jordanien. Der Einsatz läuft vorerst bis Oktober, der Aufklärungsbedarf ist aber nach wie vor hoch. Foto: dpa

10.04.2019

Bundesvorsitzender und Generalinspekteur im Irak

Berlin. Ja: Es ist still geworden um die Missionen im Irak und Jordanien. Die Öffentlichkeit interessiert sich derzeit mehr für die Gorch Fock oder die Berater-Affäre. Doch wir verlieren den gefährlichen Einsatz unserer Kameraden natürlich nicht aus den Augen. Deshalb machte sich der Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner einmal mehr auf den Weg in den Nahen Osten.

Zusammen mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, erkundigte er sich nach den aktuellen Rahmenbedingungen für den Auftrag unserer Soldatinnen und Soldaten, nach der Betreuungssituation, Unterbringung, Schutz, Logistik und der Einbettung in die multinationalen Missionen. „Für uns im Bundesvorstand ist genauso wie für den Generalinspekteur eine stete Befassung mit der Einsatzrealität vor Ort von enormer Bedeutung. Andere mögen am grünen Tische über die Einsatzmandate entscheiden, für den DBwV war der berühmte ´Blick ins Gelände´ schon immer elementar“, sagte Wüstner. „Wichtig dabei sind das unmittelbare Feedback unserer Mitglieder und der Austausch mit den DBwV-Ansprechpartnern vor Ort.“

Dieser Austausch begann schon beim Zwischenstopp in Jordanien, wo die Luftwaffe vorerst bis Oktober mit Tornado-Aufklärern und einem MRTT-Tankflugzeug im Einsatz sein wird - bislang sehr erfolgreich. Und anders, als gemeinhin angenommen hat sich die Angelegenheit mit der Zerschlagung des IS nicht erledigt, im Gegenteil: Der Aufklärungsbedarf ist sogar größer als zuvor. In der aktuellen Phase gilt es, zu beobachten, ob es Reste der Terror-Miliz gibt und wo sie sich gegebenenfalls verstecken. Dennoch ist mit Blick auf Alter und Zustand der Tornado-Flotte nachvollziehbar, dass das Mandat auslaufen soll. Bleibt abzuwarten, ob die Politik nicht andere Systeme zur Verfügung stellen wird.

Weiter ging es mit der Transall nach Bagdad. Die Sicherheitslage in der irakischen Hauptstadt ist nach wie vor äußerst angespannt. Die Folge: Die Besucher mussten ihre komplette Ausrüstung am Mann tragen, ABC-Schutzmaske und Atropin-Auto-Injektoren inklusive. Auch die Landverlegung fand unter massivem Schutz statt. Gelohnt hat sich der Aufwand allemal: General Zorn und Oberstleutnant Wüstner konnten viele Gespräche führen: In der Botschaft, dem Hauptquartier, dem irakischen Verteidigungsministerium in Bagdad und natürlich bei unseren Kameraden im Camp TAJI. Dort gibt es noch einiges zu tun. Die Bedingungen der der Ausbildungs- und Ertüchtigungsmaßnahme sind spartanisch.

„Klasse, dass Sie als Bundesvorsitzender wieder den Weg zu uns gefunden haben und die Einsatzwirklichkeit unmittelbar wahrnehmen“, freute sich ein Spieß vor Ort. Und nach klassischen Briefings und auch Einweisungen in die Ausbildungsstationen fand sich noch viel Zeit und Gelegenheit mit der Truppe zu sprechen. „Wir sind hier gut angekommen und erfüllen motiviert unseren Auftrag“, so ein Oberleutnant aus Zweibrücken, der für acht Monate vor Ort sein wird.
Insgesamt gab es natürlich viel zu diskutieren: Logistische Fragen, die Möglichkeit des Schießtrainings vor Ort (immer noch nicht vorhanden!), die Betreuungssituation, die begrenzte Nachhaltigkeit des aktuellen Missionsansatzes und schließlich allgemeine Themen des Berliner Politikbetriebes wie die aktuellen Gesetzgebungsverfahren mit Bundeswehr-Bezug.

Nach dreieinhalb vollgepackten Tagen, ungezählten Gesprächen und haufenweise Erkenntnissen traten Zorn und Wüstner schließlich die Rückreise an.

Unterm Strich: Es gilt für den DBwV nach wie vor der Grundsatz: Wo unsere Mitglieder sind, da sind auch wir! Mandatsträger des Verbandes leisten regelmäßig Dienst in den Einsatzgebieten, aktuell ein Bezirksvorsitzender in Litauen und ein anderer im Irak. Unsere Bundesvorstandsmitglieder haben teils selbst Einsatzerfahrung und sind regelmäßig vor Ort präsent. Wir haben unsere Ansprechpartner im Einsatz. So ist sichergestellt, dass unsere Mitglieder immer einen Ansprechpartner finden, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. In der Wehrverwaltung, klassisch in der Truppe oder eben im Einsatz. All das verhilft uns zu der Sachkompetenz und Authentizität, die ein Berufsverband braucht, wenn er für die gesamte Bundeswehr sprechen will. Für uns gilt mehr denn je: EINE Bundeswehr, EIN Berufsverband, EIN Einsatzverband!

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