Tornado des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 Immelmann startet vom Fliegerhorst Jagel in den Syrien-Einsatz, am 10.12.2015. Foto: Bundeswehr/Jane Schmidt

Tornado des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 Immelmann startet vom Fliegerhorst Jagel in den Syrien-Einsatz, am 10.12.2015. Foto: Bundeswehr/Jane Schmidt

11.12.2015

Stürmischer Start in den Einsatz

Deutsche Piloten sollen über Syrien mit Aufklärungsflügen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ vorgehen. Am Donnerstag, 11. Dezember, sind die ersten „Tornados“ und ein A400M-Transportflieger Richtung Türkei gestartet.

Jagel (dpa/Bundeswehr/EB) – Bei stürmischem Wetter über Norddeutschland sind die ersten zwei „Tornado“-Aufklärungsjets zu ihrem Syrien-Einsatz gestartet. Sie sollen an der Seite der verbündeten Nationen den Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ unterstützen. Die beiden Flugzeuge brachen vom schleswig-holsteinischen Fliegerhorst Jagel aus in Richtung Türkei auf. Mit dabei ist auch das Vorauskommando des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“, dem knapp 40 Soldaten angehören. Ein Transportflugzeug vom Typ A400M flog ebenfalls ins Einsatzgebiet. Der Bundestag hatte am 4. November die Entsendung von maximal 1200 Soldaten beschlossen. Bislang hat die Luftwaffe mit „Tornados“ nur auf dem Balkan und in Afghanistan an Kampfeinsätzen teilgenommen.

Außerdem verlegte von Köln-Wahn aus ein Tankflugzeug ins Einsatzgebiet. Die Treibstoffversorgung in der Luft ermöglicht den Piloten längere Operationen. Die Aufklärungsflüge selbst sind erst ab Januar. Insgesamt sollen sechs deutsche „Tornados“ zum Einsatz kommen.

Der Einsatz in Syrien gilt als eine der heikelsten Missionen in der Geschichte der Bundeswehr. „Der Einsatz ist sicherlich gefährlich“, sagte Geschwader-Kommodore Oberst Michael Krah im Vorfeld des Starts. Der deutsche Beitrag bringe der Koalition gegen den IS aber einen Mehrwert. Denn: „Aufklärung kann man nicht genug haben.“

Zum deutschen Beitrag gehört auch die Fregatte „Augsburg“. Sie hat sich einem multinationalen Verband um den französischen Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ angeschlossen. Zusammen mit Kriegsschiffen aus Großbritannien, Belgien und Frankreich soll sie den Flugzeugträger bei seinem Einsatz gegen den IS schützen.

Hintergrund:

„Tornados“ sind zweisitzige Kampfflugzeuge. Die Bundeswehr hat derzeit 66 Stück in Betrieb, tatsächlich einsatzbereit sind allerdings nur 29. Die Basisversion ist für Luftangriffe und zur Unterstützung von Bodentruppen aus der Luft konzipiert, ein Teil davon ist speziell für die Aufklärung gerüstet.

Kampfflugzeuge wie die „Tornados“ werden durch Tankflugzeuge der Luftwaffe unterstützt, um unabhängig weltweit im Einsatz zu sein. Der auf der Frachtversion aufbauende Airbus A310 MRTT verfügt über vier im unteren Laderaum eingebaute Zusatztanks. Dadurch kann er bis zu 72 Tonnen Flugbenzin aufnehmen und bis zu 45 Tonnen abgeben.

Die Fregatte „Augsburg“ aus Wilhelmshaven soll den französischen Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ schützen. Laut Marine ist sie für den Kampf gegen Bedrohungen unter Wasser, über Wasser und aus der Luft gerüstet. Zuletzt war sie am EU-Einsatz zur Rettung von Flüchtlingen vor der libyschen Küste und zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität im Mittelmeer beteiligt.

Das Taktische Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ ist der einzige fliegende Verband der Luftwaffe, der über die Fähigkeiten zur be- und unbemannten abbildenden und signalerfassenden luftgestützten Aufklärung befähigt.

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