26.03.2020
dpa

Nato-Soldat in Lettland mit Coronavirus infiziert

Riga - In Lettland hat sich ein Soldat des dort stationierten Nato-Bataillons mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Der Mann zeige milde Krankheitssymptome und werde zu Hause behandelt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Riga am Mittwoch (25. März 2020) der lettischen Nachrichtenagentur Leta.

Zuvor waren bereits am Dienstag mehrere Coronavirus-Fälle beim von der Bundeswehr geführten Nato-Bataillon im benachbarten Litauen gemeldet worden. Unter den positiv getesteten Fällen sind auch deutsche Soldaten.

Der Soldat in Lettland sei in einem angemieteten Haus und nicht in der Kaserne auf dem Militärstützpunkt Adazi untergebracht gewesen, hieß es weiter. Seine direkten Kontaktpersonen, darunter andere Nato-Soldaten, seien in Selbstisolation. Aus welchem Land der Soldat stammt, sagte der Sprecher nicht.

Zum Schutz der Nato-Ostflanke und zur Abschreckung Russlands hat die Nato jeweils Bataillone von rund 1000 Soldaten in die drei Baltenstaaten und nach Polen entsendet. In Lettland hat Kanada dabei die Führungsrolle übernommen und führt mit rund 450 Soldaten einen multinationalen Gefechtsverband. Unterstützt werden die kanadischen Truppen von Soldaten aus Albanien, Tschechien, Italien, Montenegro, Polen, der Slowakei, Slowenien und Spanien.

In Lettland gibt es bislang 221 nachgewiesene Infektionsfälle. Die Regierung in Riga hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus bis Ostern den landesweiten Notstand ausgerufen.