16.10.2015
fk

Nur mit starken zivilen Beschäftigten ist eine schlagkräftige und zukunftsfähige Bundeswehr möglich

Fachgespräch bei der SPD-Bundestagsfraktion

Der Deutsche BundeswehrVerband war an der Diskussionsveranstaltung „Zivile Karriere in der Bundeswehr“ der Arbeitsgruppe Sicherheit und Verteidigung der SPD-Bundestagsfraktion gleich mehrfach vertreten: Neben dem Stellvertreter des Bundesvorsitzenden, Hauptmann Andreas Steinmetz, haben die beiden Ansprechpartner des Landesverbandes Süddeutschland, Gabriele Bühler-Seidel und Silke Brand-Schoder, viele Probleme, Entwicklungen und Einblicke aus der Praxis vermitteln können.

Geleitet von den beiden Bundestagsabgeordneten, Thomas Hitschler, zuständiger Berichterstatter für die Zivilbeschäftigten der Bundeswehr und Rainer Arnold, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, wurden in zwei Gruppen insbesondere die erheblichen Auswirkungen der Neuausrichtung auf die zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr hervorgehoben. Eingeladen waren ausschließlich Fachleute mit praktischem Bezug. Die fehlende Aufgabenkritik und die daraus folgende, willkürlich anmutende, Personal-Zielgröße der Neuausrichtung von ursprünglich 55.000 zivilen Fachkräften wurde als zentrales, mangelhaftes Ergebnis der Neuausrichtung im Fazit betont.

Andreas Steinmetz hat die notwendige Durchlässigkeit im Bildungsbereich herausgestellt und nannte hierbei die unterschiedlichen Beratungssysteme als ein konkret existierendes Hindernis bei den zivil-militärischen Karrieren. Silke Brand-Schoder stellte den Bedarf an besseren Karrierepfaden für die zivilen Beschäftigten heraus. Durch die, ähnlich wie bei den Soldatinnen und Soldaten, vorhandenen Unwägbarkeiten der Neuausrichtung und teilweise unzureichenden Perspektiven sind unnötige Barrieren auch für die Zukunft vorhanden.

Gabriele Bühler-Seidel sprach ihrerseits die personell schwierige Lage im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr und die für alle Statusgruppen erhöhte bürokratische Abwicklung an. Die vorherige dezentralere Regelung mit den Bundeswehrdienstleistungszentren hatte in dieser Hinsicht viele Vorteile. Als wichtiges Zwischenfazit betrachtete Rainer Arnold die Hinweise, dass viele Vorgänge transparenter gehandhabt werden müssten. So würden viele Hinweise oder Sorgen nicht an der richtigen Stelle ankommen.

Thomas Hitschler nahm den Dank an die Teilnehmer für die fruchtbaren Ergebnisse zum Anlass, ein gemeinsames Papier der SPD-Bundestagsfraktion mit Forderungen für eine Verbesserung der Situation der Beamten und Arbeitnehmer in der Bundeswehr in Aussicht zu stellen. An einem weiteren Austausch solle unbedingt festgehalten werden, so dass es im kommenden Jahr eine erneute Veranstaltung in diesem Rahmen geben können, so Hitschler abschließend.