02.12.2016

„Bundeswehr 2020 plus“ geht auf: Forderungen aus DBwV-Kampagne zentral in neuer Personalstrategie

Berlin. Sie wurde lange erwartet, wir haben sie immer wieder eingefordert – zuletzt ganz deutlich in der Agenda „Schlagkräftige Bundeswehr 2020plus“: eine Personalstrategie für die Bundeswehr. Heute hat sie die Ministerin erlassen. Mit einem ganz klar definierten Ziel: Bis 2025 soll die personelle Einsatzbereitschaft der Bundeswehr ebenso gesteigert werden wie ihre Attraktivität als Arbeitgeber.

Wesentliche Bestandteile der „BW 2020plus“ finden sich in der Personalstrategie wieder, die beispielsweise die Durchlässigkeit der Laufbahnen, Qualifikation, Mobilität, Reservedienst, Förderung von Vielfalt sowie die Modernisierung von Statusverhältnissen betreffen.

Wichtigstes Signal der Ministerin ist der avisierte Schritt vom geschlossenen hin zum offenen Personalkörper der Bundeswehr. Der Zugang zum Dienst in der Bundeswehr soll so flexibel gestaltet werden, dass jederzeit das notwendige Personal auf Wegen, die heute nicht möglich sind, geworben werden kann. Menschen über 30 beispielsweise, die sich künftig als Anwärter für militärische Laufbahnen bewerben können. Oder Bewerber, die keinen Schulabschluss haben, aber bei besonderer Eignung als Zeitsoldaten an internen Qualifikationen teilnehmen können.

Stabshauptmann a.D. Hartmut Schönmeyer, Vorsitzender Fachbereich Besoldung, Haushalt und Laufbahnrecht: „Das sind alles richtig formulierte Ziele, allerdings ist es wie so oft: In der Umsetzung zeigen sich die wahren Meister. Deswegen wird der DBwV diese wie gewohnt konstruktiv, aber auch kritisch begleiten und aufpassen, dass das Bestandspersonal nicht erneut auf der Strecke bleibt.“

Zudem hält die Ministerin an der schon im Weißbuch beschriebenen Idee fest, bei Bedarf EU-Ausländer in der Bundeswehr einzustellen und kündigt an, die Möglichkeit einer entsprechenden Öffnung zu prüfen. Ein Gedanke, den der DBwV nach wie vor sehr kritisch sieht.

Der Bundesvorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbands, Oberstleutnant André Wüstner: „Spätestens jetzt muss jeder verstehen: Es geht hier um das Erreichen und Halten der personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und damit die Handlungsfähigkeit des Staates. Die aktuellen Zahlen zeigen: Die Herausforderung der Nachwuchsgewinnung ist riesig! Die Personalstrategie zeigt die richtigen Perspektiven auf. Im Vergleich mit anderen Ressorts ist das BMVg da richtig weit vorne. Jetzt wird es auf die Umsetzung ankommen. Was allen klar sein muss: Ohne die Unterstützung des BMI als für Dienstrecht zuständiges Ressort wird sie nicht erfolgreich sein können. Die Umsetzung bleibt somit Aufgabe der gesamten Bundesregierung, die wir heute wie in Zukunft an den formulierten Zielen messen werden.“

 

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