Im Landesverband Nord sind neben Soldatinnen und Soldaten sowie Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen immer mehr Zivilbeschäftigte vertreten (Foto: DBwV)

Im Landesverband Nord sind neben Soldatinnen und Soldaten sowie Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen immer mehr Zivilbeschäftigte vertreten (Foto: DBwV)

05.04.2017

„Das schaffen wir“

Damp. Schwerpunkte des zweiten Tags der Landesversammlung Nord waren die Tätigkeitsberichte des Bundes- und des Landesvorsitzenden. Oberstleutnant Andreas Brandes, der seit zwei Jahren im Norden an der Spitze steht, stellte dabei fest, dass sein Team aus Mandatsträgern sowie haupt- und nebenamtlichen Mitarbeitern gute Arbeit leistet. Er forderte, um diese noch zu verbessern, von den Mitgliedern und Mandatsträgern nicht nur positive Kritik ein, sondern regte sie auch an, Dinge mehr zum Thema zu machen, „die dem Verband gelungen sind“.

„Wir müssen keine Angst vor der Zukunft haben“, meinte Brandes mit Blick auf die Entwicklung in seinem Landesverband. Dieser ist seit der letzten Landesversammlung 2015 um mehr als 900 Mitglieder auf 52.500 gewachsen. Die größte Gruppe davon sind die Soldaten auf Zeit mit über 23.000, gefolgt von den Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH) mit knapp 20.000 Angehörigen. An dritter Stelle liegen die Berufssoldaten, gefolgt von Freiwillig Wehrdienstleistenden, Beamten und Arbeitnehmern.

Wichtige Grenze

Den ständigen Mitgliederzuwachs in seinem Verantwortungsbereich führt Brandes vor allem auf das Engagement und den Fleiß der elf Standortbeauftragten innerhalb des Teams Nord zurück. Sie tragen mit ihrer Arbeit wesentlich dazu bei, dass der DBwV die wichtige Grenze von 200.000 Mitgliedern erreicht. Organisationen dieser Größe werden in der Politik sowie in der Öffentlichkeit ganz anders wahrgenommen als kleinere Verbände.

Oberstleutnant Brandes setzte seiner Mannschaft das Ziel, den LV Nord zum größten der vier Landesverbände zu machen: „Es fehlen dazu noch rund 2000 Mitglieder. In aller Bescheidenheit, das schaffen wir.“ Einen Schwerpunkt in der Verbandsarbeit sieht er darin, aus dem aktiven Dienst in der Bundeswehr ausscheidende Mitglieder im DBwV zu halten: „Wir brauchen stichhaltige Bleibeargumente.“ Er erwartet dazu Ideen und Anregungen aus den Kameradschaften, um auf diesem Gebiet größere Fortschritte zu erzielen.

Im anschließenden Bericht des Bundesvorsitzenden lag einer der Schwerpunkte auf der Arbeit der ehrenamtlichen Mandatsträger. Oberstleutnant André Wüstner bezeichnete das „Engagement nach vorne“ als wichtige Eigenschaft, die viele Ehrenamtliche und damit den DBwV auch gegenüber anderen Interessenvertretungen auszeichnet. Dies, so stellte er fest, wird durchaus auch außerhalb des Verbands anerkennend registriert.

Großer Nachholbedarf

Wüstner bemängelte in seinen Ausführungen die derzeitige Wahrnehmung der deutschen Sicherheitspolitik in Politik und Öffentlichkeit. Er lobte zwar die Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung, ohne dabei die internationalen Einsätze zu vernachlässigen. Der Bundesvorsitzende sieht aber noch nicht „die notwendige Energie und Beschleunigung“, die für die Trendwende notwendig ist: „Die Menschen in der Bundeswehr glauben nur noch bedingt daran.“

Dass die Wende politisch gewollt ist und in Angriff genommen wurde, ist nach seiner Ansicht zu einem guten Teil dem DBwV zu verdanken. In diesem Zusammenhang wies er noch einmal auf fehlendes Personal und Material in der Bundeswehr sowie untaugliche Strukturen hin: „Wir haben in der Bundeswehr großen Nachhol- und Gestaltungsbedarf.“ Wüstner sieht aber die Aufgabe des Verbands nicht nur darin, „den Finger in die Wunde zu legen“, sondern die notwendigen Veränderungen auch gestaltend zu begleiten.

Der zweite Tag der Landesversammlung Nord hatte am Morgen mit der Wahl für den Koordinierungsausschuss der nächsten Hauptversammlung begonnen. Vom zweitgrößten Landesverband des DBwV werden diesem Gremium sieben Mitglieder angehören. Dazu wurden Oberstleutnant a.D. Wolfgang Demsat, Kapitänleutnant Sven von Glahn und Hauptmann a.D. Jochen Schmelzer gewählt.

Des Weiteren gehören Oberstabsbootsmann a.D. Peter Schmukal, Oberstabsfeldwebel a.D. Johannes Wallusch, Stabsfeldwebel Gerd Dombrowski und Stabsbootsmann Axel Bareiß dazu.
Als Ersatzmitglieder für Berlin stehen Oberst a.D. Wolfgang Rabach, die Stabsfeldwebel a.D. Hendrik Grüger und Jürgen Schwarz sowie Hauptfeldwebel a.D. Ulrich Peise bereit.

Beraten, formulieren und beschließen

Am Nachmittag beschlossen die Delegierten in einer Plenarsitzung die ersten Anträge. In den von sechs Ausschüssen beratenen und formulierten Vorlagen dreht es sich um so unterschiedliche Themen wie Satzungsfragen, die Rechte Schwerbehinderter und die militärische Ausbildung Zivilbeschäftigter in Vorbereitung auf Auslandseinsätze. Entscheidungen über die Anträge aus dem Landesverband Nord fallen bei der Hauptversammlung des DBwV im November.

Die Wahl der 57 Delegierten zu der Veranstaltung auf Bundesebene erfolgte anschließend im Bezirksrahmen. Diese schicken nach ihrer jeweiligen Größe und Zusammensetzung aus Teilstreitkräften und Organisationsbereichen eine unterschiedliche Anzahl von Vertretern nach Berlin. Andreas Brandes versammelte die gewählten Vertreter gleich nach der Wahl, um sie auf ihre Aufgaben einzustimmen.

Der Mittwoch endet in Damp mit einem gemütlichen Kameradschaftsabend. Am Donnerstag geht die Landesversammlung Nord mit einer letzten Plenarsitzung zu Ende. 

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