Der Bundestagskandidat Dr. Roy Kühne (re.) sucht die Nähe zur Truppe: Er diskutierte mit Offizier Ralf Schwarz, Jugendoffizier Constantin Götze, Friedrich Brod von der Osteroder Kameradschaft ehemaliger Soldaten und dem Goslarer „Kulturbürger“ Axel Dietsc

Der Bundestagskandidat Dr. Roy Kühne (re.) sucht die Nähe zur Truppe: Er diskutierte mit Offizier Ralf Schwarz, Jugendoffizier Constantin Götze, Friedrich Brod von der Osteroder Kameradschaft ehemaliger Soldaten und dem Goslarer „Kulturbürger“ Axel Dietsch (von links). Foto: Stade

04.10.2017
oli

Hilfe für die Bundeswehr

CDU-Bundestagskandidat Dr. Roy Kühne sieht die Truppe in Not

Goslar. Ist die Bundeswehr noch zu retten? So klang – zugespitzt – die Ausgangsfrage einer Diskussionsrunde, zu der der CDU-Bundestagsabgeordnete und - kandidat Roy Kühne eine Expertenrunde nach Goslar eingeladen hatte.

Eigentlich ging es etwas weniger dramatisch klingend schlicht um die Zukunft der Truppe. Doch die Aussetzung der Wehrpflicht, ein anhaltender Nachwuchsmangel, ein Nachteil im Wettbewerb mit der Wirtschaft um gute Kräfte, ein Imageproblem sowie eine schlechte Ausstattung – all das ergab das Bild eines besorgniserregenden Zustandes.

Vor rund 60 Besuchern diskutierte die fachkundige Runde, die der Gesundheitsexperte Kühne moderierte, im „Schiefer“. Und es war sicher kein Zufall, dass es gerade dann Applaus gab, wenn gefordert wurde, die Aussetzung der Wehrpflicht rückgängig zu machen – der Verteidigungsminister damals unter Kanzlerin Angela Merkel hieß Karl-Theodor zu Guttenberg. An der Gesprächsrunde beteiligten sich Constantin Götze, Jugendoffizier aus Göttingen, Friedrich Brod, Vorsitzender der Osteroder Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Ralf Schwarz, technischer Offizier, sowie der Goslarer Axel Dietsch, den Kühne als „Kulturbürger“ vorstellte.

Dietsch bildete einen moderaten Konterpart, der dafür plädierte, die Trennung von innerer und äußerer Sicherheit unbedingt aufrechtzuerhalten, die Einsätze der Polizei von denen der Bundeswehr trennt. Er lehnte es außerdem ab, dass die Bundeswehr wie selbstverständlich auch eingesetzt wird, um rein wirtschaftliche Interessen Deutschlands zu verteidigen.

Es war der Goslarer Dieter Freesemann, ehemaliger Angehöriger des Bundesgrenzschutzes, der darauf hinwies, dass die Trennung von innerer und äußerer Sicherheit überflüssig werde, wenn in Deutschland an vier oder fünf Stellen Gefahr drohe: „Dann rufen alle nach der Bundeswehr.“

Wie schwer die Trennung aufrecht zu erhalten ist, wurde aus einer anderen Wortmeldung deutlich. Ist es ein Unterschied in der Gefährdungslage, ob der Bundestag von einem Deutschen gehackt wird oder von einer Terrorgruppe aus dem Ausland?

Offizier Ralf Schwarz berichtete aus dem Inneren der Truppe von Kasernen, in denen Stuben aussehen, als habe sich seit den 1970er Jahren nichts verändert. In die gleiche Kerbe schlug der bundeswehrerfahrene Hahnenkleer Hotelier Axel Bender, der die technische Ausstattung kritisierte und monierte, dass Soldaten aus fünf Hubschraubern zwei funktionsfähige zusammenschrauben müssten, um einsatzfähige Technik zu erhalten.

Kühne identifizierte im Laufe der Diskussion einen weiteren Makel: „Ein Riesenproblem ist das Image.“ Er wolle das Thema in Berlin immer wieder in die Diskussion bringen. Dafür sei es höchste Zeit, sagte er. „Wir müssen sehen, was der Bund machen kann, um die Attraktivität
der Bundeswehr zu steigern.“

Quelle: Goslarsche Zeitung, Region Harz vom 20. September 2017

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