Peter Braunshausen trug zur Verbandspolitik vor (Foto: LV Nord/DBwV)

Peter Braunshausen trug zur Verbandspolitik vor (Foto: LV Nord/DBwV)

10.08.2017
jf

Vorbereitung ist unverzichtbar

Stuhr. Die Einweisung neuer Ansprechpartner des Deutschen BundeswehrVerbandes (DBwV) für die Auslandseinsätze stand im Mittelpunkt einer Tagung im niedersächsischen Stuhr. Rund zehn Offiziere und Feldwebeldienstgrade versammelten sich dort, um sich durch Informationen aus erster Hand auf ihre Aufgaben in den Missionsgebieten der deutschen Streitkräfte vorzubereiten.

Stürmische Zeiten

Das Treffen wurde durch den Stellvertretenden Landesvorsitzenden Nord, Kapitänleutnant a.D. Peter Braunshausen, geleitet. Organisation und Durchführung lagen beim Beauftragten des Landesverbandes (LV) Nord für die Ansprechpartner im Auslandseinsatz, Oberstleutnant Stephan Müller. Mit der Tagung wurde die Einschätzung des LV Nord unterstrichen, dass die Arbeit der Ansprechpartner nur dann sinnvoll und erfolgreich sein kann, wenn sie vor ihrem Einsatz zielgerichtet auf ihre Aufgaben vorbereitet werden.

Braunshausen ging in seiner Einführung auf die „stürmischen und wechselhaften Zeiten“ ein, in denen sich nicht nur die Bundeswehr befindet, sondern angesichts bevorstehender Wahlen die ganze Bundesrepublik. Der pensionierte Marineoffizier machte deutlich, dass schonungslose Aufgabenkritik bei den Verantwortlichen nicht gern gehört wird, der DBwV jedoch die einzige Organisation ist, die gegenüber dem Dienstherrn dazu sachlich fundiert in der Lage ist.

Zu den Forderungen an eine künftige Bundesregierung zählen unter anderem, so Braunshausen, die Realisierung der Trendwenden bei Personal, Material und Finanzen, die Beibehaltung des Prinzips der Parlamentsarmee sowie mehr Zeit für die Vorgesetzten, um ihre Aufgaben im Rahmen der Inneren Führung nachzukommen. Des Weiteren nannte er eine eigene Besoldungsordnung für Soldaten, die Stärkung des Zivilpersonals und des Reservedienstes.

Erfahrungen weitergeben

Bei der „Befüllung von Dienstposten“ in der Bundeswehr muss nach seiner Ansicht Qualität vor Quantität gehen: „Alles andere ist sowohl für die Truppe wie auch für die Soldatinnen und Soldaten selbst unbefriedigend.“  Auch darauf hinzuweisen, ist sich Braunshausen sicher, sei Aufgabe der Interessenvertretung aller Bundeswehrangehörigen. Abschließend gab er den Teilnehmern bekannt, dass von den derzeit über 200.000 Mitgliedern im DBwV gut 55.000 im Landesverband Nord organisiert sind.

Von seinen Erfahrungen als Ansprechpartner in vier Einsätzen berichtete André Gerken vom Marinefliegergeschwader 3 in Nordholz. Der 45-Jährige engagierte sich im Rahmen der ATALANTA-Mission am Horn von Afrika neben seinen dienstlichen Obliegenheiten für seine Kameradinnen und Kameraden. Seine Ausführungen machten deutlich, dass künftige Ansprechpartner auf die Informationen der erfahrenen Kameraden angewiesen sind und der Austausch mit ihnen durch nichts zu ersetzen ist.

Gerken erachtet es als äußerst wichtig, sich dem Kontingent als Ansprechpartner vorzustellen und durch Aushänge sowie die Weitergabe von Informationsmaterial über die Aktionen des DBwV, aber auch über die aktuelle Verbandspolitik zu unterrichten. Zu den möglichen Aktivitäten zählen die Unterstützung von Veranstaltungen, Spendenaktionen, Tombolas und die Vermittlung von Kontakten für Mitglieder, die beispielsweise rechtliche Hilfe brauchen.

Information und Unterstützung

Stephan Müller sagte den Freiwilligen in diesem Zusammenhang seine Unterstützung für ihre Arbeit zu. Er bat nur darum, angesichts der oft langen zeitlichen Abläufe im Post- und Transportverkehr, Materialanforderungen rechtzeitig an ihn zu richten. Falls entsprechende Planungen laufen, durchaus auch schon vor dem Beginn des Einsatzes. Betreff Spendenaktionen unterstrich er, dass neben der Überweisung des Sammelergebnisses die empfangende Organisation formlos darüber informiert werden sollte.

Der Stabsoffizier hielt darüber hinaus eine Vielzahl an Informationen bereit. So über das Soziale Netzwerk Nord, bei dem einsatzgeschädigte Soldatinnen und Soldaten sowie deren Angehörige Hilfe finden. Für den Herbst kündigte er eine Neuauflage der entsprechenden Broschüre an, die dann in den beteiligten Organisationen, darunter dem Landesverband Nord des Deutschen BundeswehrVerbandes, zur Verfügung steht.

„Während dieser ersten Einweisungstagung auf Landesebene“, führte Stephan Müller aus, „wird deutlich, dass der Erfahrungsaustausch zwischen ehemaligen und künftigen Ansprechpartnern fehlt. Deshalb wurde die Gelegenheit mit zwei Ehemaligen zu sprechen intensiv genutzt.“ Peter Braunshausen kündigte an, dass es solche Einweisungsveranstaltungen auf Landesebene im Norden auch in Zukunft geben wird. Er ergänzte, dass auf Bundesebene ein Pilotprojekt in dieser Sache läuft, das 2018 ausgewertet werden soll.

Mit Rat und Hilfe stets an Ihrer Seite!

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

Alle Ansprechpartner im Überblick