Nach den Ehrungen: Peter Strauß (v. l.), Joachim Clemens, Andreas Priesemann und Uwe Schenkel. Foto: DBwV

Nach den Ehrungen: Peter Strauß (v. l.), Joachim Clemens, Andreas Priesemann und Uwe Schenkel. Foto: DBwV

29.10.2019
jf

Zukunftsfähig bleiben

Soltau. Nahezu der gesamte Landesvorstand kam zur letzten diesjährigen Tagung der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH) in das Hotel Park Soltau. Darunter dessen Vorsitzender Oberstleutnant Andreas Brandes und fünf Bezirksvorsitzende. Angereist waren ferner zwei Ehrenmitglieder des Verbands: der ehemalige Landesvorsitzende Nord, Oberstabsfeldwebel Hans-Dieter Petersen, und der langjährige Pressebeauftragte, Oberstleutnant a.D. Hergen Henning.

Die rund 60 Teilnehmer befassten sich aufgeteilt in mehrere Gruppen mit Problemen der Kameradschaftsarbeit und deren Gestaltung „heute, morgen und übermorgen“. Dabei ging es insbesondere um die Gewinnung von Ehrenamtlichen für die ERH-Vorstände und den Übergang von Mitgliedern aus den Truppenkameradschaften in die der Ehemaligen. Mit diesen Angelegenheiten befassen sich bereits seit längerer Zeit Oberstabsfeldwebel a.D. Uwe Schenkel als ERH-Vorsitzender im Landesverband Nord, dessen Stellvertreter Oberstabsfeldwebel Peter Strauß und Oberst a.D. Wolfgang Rabach im Zuge eines Workshops.

Zwingende Notwendigkeiten

Brandes unterstrich in seinen Ausführungen den hohen Stellenwert der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen für den DBwV, aber auch die zwingende Notwendigkeit, die Voraussetzungen für deren künftige Verbandsarbeit zu schaffen. Dabei gehe es um rund 70.000 Mitglieder, also mit rund einem Drittel die größte Personengruppe in der Interessenvertretung für die aktiven und ehemaligen Angehörigen der deutschen Streitkräfte. Das sei Grund genug, sich nicht nur in Soltau intensiv mit deren Kameradschaftsleben zu befassen.

Zur Einstimmung auf das Thema führte der Vorsitzende ERH seinen Zuhörern die Probleme vor Augen: „Die Betreuung der ERH-Kameradschaften wird immer schwieriger, denn es gibt eine massive Überalterung der Mitglieder, kaum noch Zufluss von jungen Pensionären und eine geringe Bereitschaft, sich in einem Vorstand zu engagieren.“ Im Rahmen der Sachstandsfeststellung verwies er auf die in vielen Bereichen erkennbare gesellschaftliche Entwicklung, sich weniger zu organisieren und ehrenamtlich zu engagieren.

In diesem Zusammenhang wurde deutlich, dass es sehr viele Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit gibt, die nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst „für den Verband verlorengehen“. Hans-Dieter Petersen brachte es auf den Punkt: „Wir müssen diesen Mitgliedern deutlich machen, dass sie auch als ehemalige Soldaten etwas vom Verband haben, und dass es sich lohnt, in die ERH-Kameradschaften zu gehen und in diesen mitzuarbeiten.“

Keine Tabus

Schenkel verwies auf die Auflösung von Kameradschaften, „die nicht wegzudiskutieren ist“. Die Zuordnung von deren Angehörigen zu anderen Gruppierungen ist für Vorstände und Mitglieder mit Belastungen verbunden, darunter teils wesentlich größere Entfernungen und die damit einhergehenden längeren Fahrtzeiten für die meist älteren Kameradinnen und Kameraden. Vielfältige Probleme, für die dringend nach Abhilfe gesucht werden muss.

Deswegen galten für die Diskussionen in den Arbeitsgruppen auch keine Tabus. Deren vielfältige Gedanken und Lösungsvorschläge werden nun für den Landesvorstand Nord zusammengefasst und an den Bundesvorstand weitergegeben. „Ziel unserer Arbeit ist“, so Wolfgang Rabach abschließend, „dass der Deutsche BundeswehrVerband für die Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen zukunftsfähig bleibt.“

Während der Tagung ehrten Schenkel und Strauß zusammen mit den zuständigen Bezirksvorsitzenden zwei Mitglieder aus dem Bereich der Ehemaligen: Stabsbootsmann a.D. Joachim Clemens wurde für 50 Jahre Treue zum DBwV ausgezeichnet, Stabsfeldwebel a.D. Andreas Priesemann erhielt die Ehrennadel des Verbandes in Silber. Schenkel stellte während seiner Laudationes mit Blick auf die Verdienste der beiden Kameraden fest: „Die Ehemaligen sind das Fundament des Deutschen BundeswehrVerbandes, ohne deren Arbeit er nicht da stehen würde, wo er heute ist.“

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