14.11.2016

Hannover: Einführung des AirbusA400M

Eines der Ziele der Kameradschaft ERH Reg. Hannover ist es, seinen Mitgliedern wesentliche Änderungen in der Stationierung bzw. Gliederungen größerer Verbände / Dienststellen im Großraum Hannover näher zu bringen. So wurden bereits das Kommando Feldjäger Bw, das Karriere Center und die Schule Feldjäger u. Stabsdienst Bw einem größeren Publikum vorgestellt.

Für die jüngste Vortragsreihe hatte der Vorsitzende der Kameradschaft, Oberstleutnant a.D. Hergen A. Hennings, den Kommodore des Lufttransportgeschwaders 62 (LTG 62), Oberst Ludger Bette, als Referenten eingeladen.

Das LTG 62 ist die neue Heimat des Airbus A400M. Von hier aus werden logistische und taktische Lufttransporte koordiniert und durchgeführt. Darüber hinaus findet in Wunstorf die Ausbildung für Besatzungen und Bodencrews statt.

Mit 40 Airbus A400M und einem der modernsten Militärflugplätze Europas wird das LTG 62 künftig der Dreh- und Angelpunkt des Lufttransports in Deutschland sein. Mit Auflösung des Kommandos Einsatzverbände der Luftwaffe ist das LTG 62 seit dem 01.07.2015 dem Luftwaffentruppenkommando in Köln-Wahn unterstellt, wobei die Einsatzführung dem European Air Transport Command (EATC, Eindhoven, NLD) obliegt.

Im weiteren Verlauf stellte Bette das Fähigkeitsspektrum dieses außergewöhnlichen Transportfliegers heraus. Im Vergleich zur Transall C-160, dem Vorgängermodell, ist die Transportkapazität um ca. das 2-3 fache erhöht, bei doppelter Reisegeschwindigkeit und dreifacher Reichweite. „Mit dem A400M haben wir einen Personal- und Materialtransport von Wunstorf nach Bamako und zurück nach Wunstorf in 21 Stunden durchgeführt. Für den gleichen Einsatz wären ca. 3 Transall notwendig gewesen, die dabei mindestens die doppelte Zeit benötigt hätten.“Weiter gab er einen Einblick in die internationalen Kooperationsplanungen, z. B. die geplante gemeinsame A400M - Ausbildung mit französischen Piloten ab Sommer 2017.

„Die derzeit diskutierte Option der Beschaffung von 4-6 Herkules Transportfliegern - in Zusammenarbeit mit der französischen Luftwaffe, die ebenfalls Herkules Flugzeuge betreibt - dient dazu, Fähigkeitslücken, wie beispielsweise die Landung auf sehr kleinen unbefestigten Pisten und Hubschrauberbetankung durchführen zu können.

Herausforderungen und ein Ausblick schlossen diesen Vortrag vor über 100 sehr interessierten Zuhörern. „Die verzögerte Auslieferung der Maschinen ist von uns nicht änderbar. Wir werden aber in den nächsten Monaten weitere A400M erhalten und können dann im kommenden Jahr das Fähigkeitsspektrum logistischer Lufttransport um weitere militärische taktische Fähigkeiten erweitern.“

Eine lebhafte Diskussion mit vielen fachbezogenen Fragen und Antworten schloss den Abend im Offizierheim Hannover-Bothfeld.