Der Landesvorsitzende Hauptmann a.D. Uwe Köpsel informierte sich über den Umgang der Truppe mit der Corona-Krise, die zum Zeitpunkt der Tagung noch nicht solche gravierende Ausmaße hatte. Foto: DBwV

Der Landesvorsitzende Hauptmann a.D. Uwe Köpsel informierte sich über den Umgang der Truppe mit der Corona-Krise, die zum Zeitpunkt der Tagung noch nicht solch gravierende Ausmaße hatte. Foto: DBwV

19.03.2020
Peter Götze

Auch auf der SaZ-Tagung war das Coronavirus Thema

Vor den Toren der Saalestadt Halle fand Anfang März die jährliche Tagung für Zeitsoldatinnen und Zeitsoldaten statt. Man kann bereits von einer Tradition sprechen und davon, dass diese Zielgruppe dem Landesverband Ost im Deutschen BundeswehrVerband (DBwV) am Herzen liegt. Denn mit mehr als 118.000 Menschen ist es die größte Personengruppe in der Bundeswehr.

Oberstabsfeldwebel a.D. Oliver Brockholz, Bezirksvorsitzender Sachsen-Anhalt, leitete in bewährter Art und Weise durch die Tagung und stimmte als Moderator alle auf die Veranstaltung ein. Neben dem Meinungsaustausch über allgemeine Themen in der Bundeswehr, der Aus- und Weiterbildung sowie Vorsorge nach der Zeit in der Bundeswehr, wurde auch der Umgang mit dem Coronavirus in der Truppe diskutiert. Der Landesvorsitzende Hauptmann a.D. Uwe Köpsel sagte: „Ich bin vor allem hier, um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Auch um zu fragen: Wie geht die Truppe aktuell mit der Viruskrise um? Bitte sagen Sie mir ihre Meinungen.“ Neben dem Einrichten von Quarantänestuben, der Verstärkung der Desinfektionsmaßnahmen und der Reduzierung von Körperkontakten wurde auch über einen möglichen Einsatz der Bundeswehr in dieser Krise gesprochen.

Informationen für die Menschen in der Bundeswehr
Die regelmäßig stattfindenden Zielgruppentagungen des DBwV beinhalten Informationen über Neuigkeiten für das jeweilige Klientel in der Bundeswehr. „Das wichtigste ist, dass die Menschen in der Bundeswehr informiert werden. Besonders dann, wenn es um die Zeit nach der Bundeswehr geht“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Hauptmann Ralf Baasch. Aus diesem Grund gab Jöran Miltsch aus der DBwV-Rechtabteilung Hinweise auf die Lage der Zeitsoldatinnen und -soldaten am Ende der Dienstzeit und stellte die Ansprüche bei der Dienstzeitversorgung, der Eingliederung und der Reservedienstleistung dar.

Die „Kooperation Bundeswehr und Wirtschaft zur Eingliederung von Soldaten“ erklärte Oberregierungsrat Markus Krämer, Referent im Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr. In seinem Vortrag ging er auf die verschiedenen Aufgaben des Berufsförderungsdienstes ein und betonte, wie wichtig für den künftigen Arbeitgeber Qualifizierungen seien.
Hauptmann Mike Götze vom Karrierecenter der Bundeswehr Berlin trug zum Thema Personalbindung vor. Was ist der Auftrag? Die Trendwende Personal eröffne dem Zeitsoldaten sehr viele Möglichkeiten, um sich länger zu verpflichten.
 
Herausforderungen in allen Laufbahngruppen
Zur Tagung gehörte der Workshop „Probleme des Truppenalltags“. Die Anwesenden waren aufgefordert, getrennt in den Statusgruppen die Situation zu diskutieren und das Ergebnis vor dem Gremium darzustellen. Der Sprecher der Arbeitsgruppe Mannschaften, Stabsgefreiter Tobias Zart, fasste zusammen: „Zu kritisieren sind mangelnde Angebote seitens des Bundesamtes, der Personalfeldwebel und der Vorgesetzten im Bereich der Personalbindung spezifisch der Weiterverpflichtung und dass die Kameradschaft durch die sogenannte Kaserne 2000 nicht mehr gewährleistet wird.“

Oberfeldwebel Daniel Brandt sagte für seine Gruppe, dass die Wochenarbeitszeit angepasst werden müsse, damit es nicht zum Aushebeln bei Übungen, Allgemeiner Grundausbildung und Wachdiensten kommt. „Die Auszahlung von Überstunden muss vereinfacht werden, denn der Abbau dieser Stunden führt zum Personalmangel und somit zur Nichterfüllung des Auftrags“, sagte Brandt. Hauptmann Stefan Hetsch meinte, „es muss eine verpflichtende Rentenvorsorge für Soldaten geben, dazu sind entsprechende Infoveranstaltungen einzuplanen“. Auch das Beurteilungssystem wurde bezüglich des Missverhältnisses zwischen fachlichem und militärischem Anteil kritisiert.
 
Der Ausstattungsmangel, Schwächen in den Unterkünften oder fehlendes WLAN, nicht flächendeckende elektronische Zeiterfassung oder der Unmut in der Truppe hinsichtlich der Bevorzugung von sogenannten Neukunden gegenüber den Bestandskunden wurden in allen Workshops thematisiert.
 
Was nehmen die SaZ mit nach Hause?
Als Fazit bleibt festzuhalten: Die Tagung wird von den SaZ als eine willkommene Diskussionsplattorm angenommen. Sie schätzen die Veranstaltung als gelungen und werden die Informationen mit nach Hause in die Truppe nehmen. Das bestärkt den Landesverband Ost in seiner Absicht, die gute kameradschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Zeitsoldaten fortzusetzen.

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