Die Kameradschaft legte vor der Gedenksäule ein Grabgebinde nieder. Foto: DBwV/Jung

Die Kameradschaft legte vor der Gedenksäule ein Grabgebinde nieder. Foto: DBwV/Jung

29.04.2019
Oberstleutnant a. D. Hans Joachim Jung

Lichtenberg: Ein denkwürdiger Tag in Ravensbrück

Am 12. April 2019 jährte sich der Tag, an dem vor 74 Jahren das in der NS-Zeit größte Frauen-Konzentrationslager in Ravensbrück bei Fürstenberg von der Roten Armee befreit worden ist und vor 60 Jahren dieses Todeslager als Mahn- und Gedenkstätte eingeweiht wurde. Dieser historische Tag war für die Kameradschaft Ehemaliger, Reservisten und Hinterbliebener aus Berlin Lichtenberg-Hohenschönhausen des Deutschen BundeswehrVerbandes, gemeinsam mit der Gesellschaft zur Förderung der Schönen Künste e. V. ein willkommener Anlass, einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen, diesem ehrwürdigen Ort einen Besuch abzustatten.
von Oberstleutnant a. D. Hans Joachim Jung

Es ist heute nur noch schwer vorstellbar, dass in diesem kleinen brandenburgischen Ort Ravensbrück, idyllisch am Ufer des Schwedtsees gelegen und von Wald umgeben, vor genau 80 Jahren das größte Frauen-Konzentrationslager Europas errichtet worden ist.

Beim Rundgang durch das ehemalige Todeslager bleibt von der einstigen Idylle nicht mehr viel übrig, wenn man sich die menschenverachtende und mörderische Bilanz dieses Vernichtungslagers vor Augen führt: In der Zeit von 1939 bis zur Befreiung 1945 wurden dort 140.000 Frauen aus 40 Nationen Europas eingeliefert, so unter anderem  Widerständlerinnen, Kommunistinnen, Jüdinnen, Sinti und Roma. Sie hatten Zwangsarbeit zu leisten. Dabei wurden sie gedemütigt, geschlagen, gefoltert und Experimenten ausgesetzt. Wer nicht an Hunger oder vor Kälte starb, wurde erschossen, vergiftet oder vergast.

Es versteht sich von selbst, dass der Kameradschaftsvorsitzende, Oberst a. D. Karlheinz Fietz, an der für die zahlreichen Opfer am Ufer des Sees errichteten Gedenksäule ein Grabgebinde niederlegte. Es blieb nicht aus, dass die Teilnehmer nach dem mehrstündigen individuellen Rundgang ihre Eindrücke austauschten. Ganz im Sinne der Inschrift an der Wand des Krematoriums „Den Toten zu Ehren – den Lebenden zur Pflicht“ war man sich einig, dass man immer wieder aufs Neue hinterfragen sollte, wie es passieren konnte, dass unzählige unschuldige Menschen eingesperrt, gefoltert und getötet worden sind.

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