Das Blechbläser-Sextett vom Heeresmusikkorps Veitshöchheim sorgte für die musikalische Umrahmung des Empfangs mit nahezu 80 Gästen. Foto: DBwV/Ingo Kaminsky

Das Blechbläser-Sextett vom Heeresmusikkorps Veitshöchheim sorgte für die musikalische Umrahmung des Empfangs mit nahezu 80 Gästen. Foto: DBwV/Ingo Kaminsky

09.10.2019
ik

Jahresempfang Baden-Württemberg bei Würth in Bad Mergentheim

Der Jahresempfang Baden-Württemberg des Landesverbands Süddeutschland fand nicht zufällig in Bad Mergentheim statt. Die wirtschaftlich boomende Stadt war lange Zeit Garnisonsstadt und habe noch heute enge Verbindungen zur Bundeswehr wie zum Transporthubschrauberregiment 30 in Niederstetten, so Oberbürgermeister Udo Glatthaar bei der Vorstellung seiner Stadt.

Würth Industrie Service GmbH stelle gern für diesen Jahresempfang das historische „Reinhold-Würth-Haus“ zur Verfügung, so Geschäftsführer Marcus Otto. Die Weltfirma Würth habe das hiesige ehemalige Gelände der Bundeswehr übernommen und erfolgreich weiterentwickelt. Die Firma Würth unterhalte noch heute vielfältige Verbindungen zur Bundeswehr. Mit Informationsveranstaltungen werbe man unter den Soldaten um künftige Arbeitskräfte.

Einsatzfähigkeit der Bundeswehr wiederherstellen

Innenminister a.D. Reinhold Gall sorgte sich in seinem Grußwort um die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr. Die gegenwärtige Situation sei schwer durch die Soldaten zu ertragen und nicht durch sie verschuldet. Veränderte politische Rahmenbedingungen und Sparzwänge, aber auch das Mitreden von zu vielen externen Beratern ohne Sachkenntnis habe dazu geführt, dass das Kerngeschäft der Bundeswehr und damit die Einsatzfähigkeit auf der Strecke geblieben sei. Die veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen mit Zunahme von Populismus in der Außen- und Sicherheitspolitik erfordere die Übernahme von mehr Verantwortung. Deutschland und die EU müssten dazu unabhängiger werden und ihre militärische Kooperation verstärken. „Die allermeisten Menschen im Bundesland sehen dies so“, versicherte Gall. „Die geopolitische Situation erfordert eine starke, einsatzbereite Bundeswehr als Garant für Frieden und Freiheit!“

Mehr Unterstützung für die Reserve
 
Oberst Christian Walkling, Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg, hielt in seinem Grußwort ein flammendes Plädoyer für die Reserve. Er informierte über die geplante Baden-Württembergische Terrorabwehrübung, an der erstmalig 2000 zum Teil ungediente Reservisten teilnehmen werden. Mit Blick auf die künftige „Strategie der Reserve“ und den noch bestehenden Defiziten bei der Bereitstellung von persönlicher Bewaffnung und Ausrüstung bat Oberst Walkling den DBwV um mehr Unterstützung.
 
Bundeswehr in der Gesellschaft sichtbarer machen

Der Stellvertretende Bundesvorsitzende des DBwV, Hauptmann Andreas Steinmetz, ging in seiner Ansprache auf die gegenwärtige Situation in der Bundeswehr ein. Es gehe jetzt darum, erkannte Lösungswege für Verbesserungen zügig zu beschreiten. Dies gelinge in den Einsatzgebieten viel besser, als es sich an den Heimatstandorten der Soldaten zeige. Die zögerliche Umsetzung der Trendwenden sei eine Ursache dafür, dass die Bundeswehr als wenig attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werde und damit Menschen verliere. Aufgabe des Verbandes in dieser Situation sei es, sich um die Interessen seiner Mitglieder zu kümmern. Mit Versichertenentlastungsgesetz und Besoldungsstrukturmodernisierungsgesetz habe der Verband weitere Verbesserungen erreicht.

Steinmetz forderte die Sichtbarkeit der Bundeswehr im öffentlichen Leben der Gesellschaft zu erhöhen. Freie Bahnfahrten für Soldaten in Uniform sei eine Möglichkeit dafür. Die Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft erfordere jedoch mehr Anstrengungen, wozu Begegnungen zwischen Militär und Zivilgesellschaft, die Diskussion um Sicherheitspolitik und auch um die innere Lage der Bundeswehr gehöre.

Landesvorsitzender Stabsfeldwebel Gerhard Stärk begrüßte in seinem Schlusswort die Anstrengungen in Baden-Württemberg, die Bundeswehr in der Gesellschaft sichtbarer zu machen. Gute Zeichen dafür sind der Streitkräfteempfang des Innenministers von Baden-Württemberg, Gelöbnisse außerhalb von Kasernen in der Öffentlichkeit und der „Tag der Bundeswehr“ im öffentlichen Raum von Gemeinden. Das Positionspapier „Bundeswehr und Gesellschaft“ vom „Landesfachausschuss für äußere Sicherheit und Entwicklung“ (CDU) beinhalte zudem Forderungen des DBwV. Das mache deutlich, dass Vorschläge des DBwV angenommen werden. Es bleibe zu hoffen, dass den guten Absichten die politische und ministerielle Umsetzung folge.

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