01.11.2016
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Oberbayern: Bezirkstagung in Ebersberg

Themen mit Aufregungswert: SAZV, SBG, „Laufzettel-Erlass“: 28 Mandatsträger aus den Kameradschaften im Bezirk Oberbayern holten sich am 19./20. Oktober 2016 in Ebersberg auf der Bezirkstagung die notwendigen Informationen für ihre künftige Verbandsarbeit.

Der Bezirksvorsitzende, Hauptmann a.D. Walter Teßler, stellte in seinem Tätigkeitsbericht fest, dass der Bezirk Oberbayern mit seinen 34 Kameradschaften mit nahezu 10.000 Mitgliedern einer der Mitgliederstärksten im Landesverband ist. Mit einem Zuwachs von 200 Mitgliedern trotz Auflösung von Truppenteilen ist der Bezirk 4 gut aufgestellt und leistet mit seinen Mandatsträgern eine gute, mitgliedernahe Verbandsarbeit.

Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk und die eingeladenen Beauftragten seines Landesvorstands trugen zu aktuellen verbandspolitischen Themen und zu Ergebnissen in ihren Fachbereichen vor. Stärk machte die Position des Verbandes zu Themen wie „Einsatz der Bundeswehr im Innern“, Trendwende Personal und Material, SAZV und SBG deutlich. Dabei verwies er auf die Positionspapiere des DBwV im Internet, die für die tägliche Verbandsarbeit der Mandatsträger eine Argumentationshilfe sein können.

Leutnant Sebastian Habicht, Student an der UniBw in München, trug zu den Veränderung für Vertrauenspersonen (VP) mit dem neuen SBG vor. Die mit dem SBG gestärkten Rechte der VP stellen zugleich eine stärkere Verpflichtung der VP dar. Um diesen gerecht werden zu können, seine Schulungen der DBwV-eigenen Manfred-Grodzki-Stiftung zwingend erforderlich, da der Dienstherr aktuell noch nicht entsprechende Angebote im ausreichende Umfang macht und dafür zuständige Disziplinarvorgesetzte oft selbst nicht ausreichend informiert sind.

Zur Wahrnehmung der Aufgaben als VP seine aus Sicht neben Verfügbarkeit eigener Räumlichkeiten eine angemessene Freistellung für diese Aufgabe erforderlich. Auch hier bittet Habicht den DBwV, die VP zu unterstützen und forderte die Mandatsträger zu einer engeren Zusammenarbeit auf.

Der Sonderbeauftragte für die Wiedereingliederung der SaZ, Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Schreyer, zeichnete ein positives Bild seiner Arbeit. Sein gefüllter Terminkalender für Info-Seminare insbesondere in Baden-Württemberg zeige das gestiegene Interesse an diesen Angeboten. Dennoch wünsche er sich eine stärkere Unterstützung der Vorgesetzten für ihre SaZ, um durch deren Teilnahme ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Oberstabsfeldwebel a.D. Bernhard Hauber als Vorsitzender ERH sorgt sich um den Erhalt der Mitgliedschaft von ausscheidenden Soldaten.

So sei das vergrößerte Angebot der Bundeswehr von Lehrgängen für ausscheidende Berufssoldaten neben den DBwV-eigenen Seminaren der K.T.M.S. zu begrüßen. Der DBwV sollte jedoch Möglichkeiten suchen, auch in diesen Lehrgängen über seine Angebote zur Betreuung und Unterstützung nach der aktiven Dienstzeit zu informieren, um so für den Verbleib im DBwV zu argumentieren.

Der Servicebeauftragte der Förderungsgesellschaft, Hauptmann a.D. Ullrich Seelmann, stellte die aktuellen Angebote der FöG im Internet vor und bezog Stellung zum kürzlich von Vodafone aufgekündigten Vertrag.
Die Teilnehmer brachten während der Tagung weitere Fragen aus den Kameradschaften zur Diskussion. So fordern betroffene Mitglieder, dass sich der DBwV wieder stärker für den Zugang zu bezahlbaren Wohnraum gerade in Ballungsräumen einsetzt,, ggf. eine Art „Ballungsraumzulage“ fordert. Aber auch die Verfügbarkeit von „Pendlerwohnungen“ solle weiter verfolgt werden. Stärk machte in seinen Antworten die Abhängigkeit von anderen „Playern“ mit ähnlichen Problemen (Polizeigewerkschaft, Beamtenbund, BMI, BMF) deutlich, so dass es schnelle befriedigende Lösungen nicht geben wird. Er forderte die Mandatsträger auf, auch diese Forderungen bei der Antragsversammlung des Landesverbandes im Juli 2017 einzubringen.

Der „Laufzettel-Erlaß“ des BMVg stößt bei den Mandatsträgern auf Unverständnis. Stärk argumentierte, dass hier unabhängig von den Reaktionen des Bundesvorstandes auch die Kreativität in den Kameradschaften und die Eigenverantwortung eines jeden Mitglieds selbst gefordert ist, um die Betreuung nach Versetzungen in den Kameradschaften weiter gewährleisten zu können.

Den Empfang zu „60 Jahre DBwV“ während der Bezirkstagung nutzte der Landesvorsitzende nach seinem festlichen Vortrag, um sich bei Hauptmann a.D. Franz Giffels für seine 60-jährige Treue zum DBwV mit Urkunde und Glasplakette zu bedanken.