Fühlen sich als Soldaten oft von der Politik allein gelassen: Spieße auf der Tagung in Schleiden (Foto: DBwV/LV West)

Fühlen sich als Soldaten oft von der Politik allein gelassen: Spieße auf der Tagung in Schleiden (Foto: DBwV/LV West)

21.03.2017
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Ist oben wirklich alles gut?

Aktuelle Fragen bewegen die Spieße auf der Tagung für Kompaniefeldwebel des LV West in Schleiden

Schleiden. Meistens kommt es so an: Oben ist alles gut. Aber ist das wirklich so? Das Gefühl hatten die anwesenden „Spieße“ jedenfalls nicht. Aber wie siehst es tatsächlich  „unten“ aus. Das wollte auch der Bundestagsabgeordnete Dirk Vöpel (SPD) wissen. Doch zuerst musste er sich stellvertretend für Politik und Regierung als Mitglied im Verteidigungsausschuss kritischen Fragen stellen. Das aber tat er mit Routine. Als Kind des Ruhrgebietes ist er klare Ansagen gewohnt.

Gern griff er Anregungen und Fragen auf und versprach, den Anliegen nachzugehen. Dabei sah er sich in seiner parlamentarischen Funktion in der Rolle des Mittlers zwischen Verwaltung und Truppe. Ganz wie die anwesenden Spieße erwarte auch er mehr Präsenz der Politik, um die Ziele der Sicherheitspolitik zu erklären. Er verstehe, dass die Soldaten das Gefühl hätten, hier allein gelassen zu werden. Auch beim Thema Einsatz der Bundeswehr im Innern müsse sich Politik deutlicher artikulieren. Vöpel positionierte sich hier klar: Einsätze im Rahmen Katastrophenschutz ja, ansonsten müssten innere Probleme zunächst durch die Polizei gelöst werden.

Für Brigadegeneral Georg Klein war es der letzte Auftritt als der für die Personalführung der Unteroffiziere und Mannschaften verantwortliche Abteilungsleiter bei einer Spießtagung. Er übernimmt die Aufgaben des Geschäftsführenden Generals beim BAPers. Er brachte gute Nachrichten mit: Nie sei die Beförderungslage gerade für Stabsfeldwebel so gut gewesen wie momentan. Und: Wer den Spitzendienstgrad Oberstabsfeldwebel erreichen will, muss sich bewegen, gegebenenfalls auch mehrfach. Besonders legte der General „seinen“ Spießen die Fürsorge für einsatzverwundete Soldaten ans Herz. Diese hätten in besonderer Weise ihrer Pflicht zum treuen Dienen genügt und verdienten die tätige Fürsorge aller Vorgesetzten.

Aus seiner Praxis als Mitglied in  der Beratergruppe beim Generalinspekteur berichtete Oberstabsfeldwebel Matthias Wendrich. Er war zu allen Themen interessiert an der Meinungsbildung „von unten“. Der Landesvorsitzende West, Oberstleutnant a.D. Thomas Sohst verdeutlichte die Herausforderungen einer Interessenvertretung in Zeiten des Wahlkampfes und der eingeleiteten Trendwenden. Bewegendes Thema ist immer noch die Umsetzung der SAZV und der Umgang mit der besonderen Altersgrenze.

Zur Trendwende Personal aus Sicht eines Karrierecenters sprach Oberstleutnant Rolf Riedel vom Karrierecenter Düsseldorf. Das Informationsangebot der Tagung wurde abgerundet durch die Vorstellung der Aufgaben der Förderungsgesellschaft (FöG) des Verbandes unter dem besonderen Aspekt der rechtlichen Rahmenbedingungen der Ausübung von Handel und Gewerbe im Bereich der Bundeswehr.

Die „Spießtagung“ des LV West war erneut gut besucht. Der stellvertretende Landesvorsitzende, Oberstabsfeldwebel a.D. Rudolf Schmelzer, konnte als Tagungsleiter mehr als 50 Teilnehmer begrüßen. Am Ende der Tagung zog er ein positives Fazit: Wieder einmal hat sich gezeigt, dass zum einen der Informationsfluss von unten nach oben entweder verbessert werden muss oder bestimmten Verschönerungsmechanismen entgegengewirkt werden muss. Der DBwV leiste seinen Beitrag im Rahmen seines Tagungsangebotes, ohne die Verantwortlichen aller Ebenen aus ihrer Verpflichtung zu entlassen, sagte Schmelzer. Darin wurde er durch die Teilnehmer bestätigt.

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