30.01.2017
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Monatswort Februar: Was bewegt uns zu Beginn des Jahres?

Verehrte Mitglieder des DBwV im LV West,

und da ist der erste Monat schon um! Ich hoffe, dass die Kraft, die zwischen den Jahren getankt wurde, noch nicht verbraucht und das Wirken im Dienst und im Privaten noch mit genug Energie und Ideen beseelt ist.

Was ist Thema in der Bundeswehr zu Beginn des Jahres? „Compliance Strategie“ – Seminar zur sexuellen Vielfalt – Personalstrategie mit Überlegungen zur besonderen Altersgrenze. Und was ist Thema im DBwV?

Die Notwendigkeit einer neuen „Compliance Strategie“ wird von vielen Mitgliedern nicht gesehen. Ich höre: Was gibt es Eindeutigeres als Eid und Soldatengesetz? Warum langt das nicht mehr? Ich kann die Fragen nachvollziehen.  

Die Notwendigkeit eines Seminars zur sexuellen Vielfalt in der Bundeswehr wird von vielen Mitgliedern nicht gesehen. Die Bundeswehr ist vielfältig und geht mit diesem Thema sorgsam um. Fehler werden auch hier gemacht. Aber wird diese Fehlerhaftigkeit dadurch bekämpft, dass ein öffentlichkeitswirksames Seminar durchgeführt wird? Fehler sind abzustellen! Werden bei allen anderen Fehlern, die in der Bundeswehr passieren, auch Seminare dieser Größenordnung gemacht? Ich kann die Fragen nachvollziehen.

Die Notwendigkeit der Anhebung der besonderen Altersgrenzen auf die allgemeine Altersgrenze bis zum Jahr 2023 wird von vielen Mitgliedern nicht gesehen. Warum vertraut man nicht auch zukünftig auf das Prinzip Freiwilligkeit, das sich doch im Jahr 2016 bewährt haben soll? Warum wechselt man die Strategie? Auch hier: Ich kann die Fragen nachvollziehen.

Das Jahr hat also mit drei Komplexen und vielen Fragen begonnen. Fragen sind zulässig. Mitglieder dürfen fragen. Mandatsträger nehmen diese Fragen ernst und geben Antwort. In unserem System von Kameradschaften über die Landes- bis auf die Bundesebene sind wir so aufgestellt, dass keine Frage unbeantwortet bleibt. Es wird auch in 2017 gelten: Wir sagen offen und auch öffentlich vernehmbar, was uns nicht gefällt – siehe Personalstrategie. Aber wir versuchen, uns jeden Populismus zu enthalten. Weil die Erfahrung zeigt: Populismus hat nicht wirklich Antworten auf drängende Fragen.

Deshalb: Wir sehen uns bei den Mitgliederversammlungen, bei Einladungen zu Fachtagungen, bei Gesprächen vor Ort. Sie sagen wann und wo und welches Thema. Wir bemühen uns, dann keine Antwort schuldig zu bleiben.

In diesem Sinne gehen wir die verbleibenden Monate des Jahres fröhlich an. Weil wir es wollen und weil wir es können.


Thomas Sohst
Ehrlich nach innen – offensiv nach außen.