09.10.2015

„Die Mitgliedschaft im DBwV sollte eine Selbstverständlichkeit sein“

Im Frühjahr 2010 war die Stimmung im Camp Marmal in Afghanistan auf dem Tiefpunkt – fast täglich verübten Aufständische Angriffe und Anschläge auf die Bundeswehr. Immer mehr Verwundete und Gefallene waren zu beklagen. „Das war für mich der schwerste Einsatz in Masar-e-Sharif“, sagt Oberstabsfeldwebel Reiner Phillipps.

Der Sanitätsfeldwebel war von März bis Juni 2010 im ISAF-Einsatz – in diese Zeit fiel auch das Karfreitagsgefecht vom 2. April. „Die Stimmung im Sanitätseinsatzverband wie auch im ganzen Camp war sehr bedrückend“, sagt der 48-Jährige. Vor allem die nächtliche Ehrenwache im Einsatzlazarett Masar-e Sharif hat sich bei Phillipps eingebrannt. „Da gehen einem schon viele Gedanken durch den Kopf.“

Dabei ist Oberstabsfeldwebel Phillipps, verheiratet und Vater dreier Kinder, ein äußerst einsatzerfahrener Soldat: Insgesamt elf Mal schickte ihn Deutschland seit 1997 in die Einsatzgebiete SFOR, KFOR und ISAF. Und schon bald geht der Oberstabsfeldwebel wieder in den Auslandseinsatz: Von März bis Mai kommenden Jahres ist eine weitere Verwendung als PHAMOS Leitbediener, das ist das Warenbewirtschaftungssystem in den Bundeswehrapotheken und Einsatzapotheken, in Masar-e Sharif vorgesehen. In der Heimat ist Phillipps seit Anfang September im Koblenzer Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr im Bereich Grundsatzforderungen und Grundlagen Ausrüstung Sanitätsdienst eingesetzt.

Seit 1997 ist Phillipps auch Mitglied im Deutschen BundeswehrVerband. „Das ist für mich als Berufssoldat eine Selbstverständlichkeit, weil gerade der DBwV für die Belange aller Soldaten nachhaltig einsteht“, sagt der SanFwMat. „Sei es die verbesserte Einsatzversorgung oder die Qualifizierungsoffensive in der Bundeswehr: Viele Dinge wurden erst durch die kontinuierliche und beharrliche Arbeit des DBwV in den vergangenen Jahren erreicht.“

Auch für die nun anstehenden Maßnahmen für einen attraktiveren Dienst in den Streitkräften habe der BundeswehrVerband die richtigen und notwendigen Impulse gegeben. Eine Mitgliedschaft sollte daher für jeden Soldaten eine Selbstverständlichkeit sein, meint Phillipps: „Nur gemeinsam im Verbund als starke und unabhängige Interessenvertretung können deutliche und notwendige Verbesserungen auch in Zukunft durch den Deutschen BundeswehrVerband erreicht werden.“

Für den DBwV engagiert sich Phillipps auch aktiv: Zunächst war er in der Truppenkameradschaft Sanitätsführungskommando und seit Oktober 2012 in der Truka Kdo SanDstBw als stellvertretender Vorsitzender tätig. Im Örtlichen Personalrat ist Phillipps seit 2002 auf der Liste des DBwV vertreten. Eine weitere wichtige Funktion nahm Phillipps im vergangenen Jahr für die Interessenvertretung der Angehörigen der Bundeswehr wahr: Beim Einsatz mit der Versorgungs- und Unterstützungskompanie im Sanitätseinsatzverband stand er den Soldatinnen und Soldaten als DBwV-Ansprechpartner zur Verfügung.