09.11.2015

Fachtagung Zivilbeschäftigte: „Aufgabenkritik ist unumgänglich“

„Attraktivität für das Zivilpersonal in der Bundeswehr“ – darum drehte sich alles bei der zweiten Fachtagung für Zivilbeschäftigte des Deutschen BundeswehrVerbands. Für die Veranstaltung am 26. und 27. Oktober in Berlin konnte Klaus-Hermann Scharf, Vorsitzender des Fachbereichs Zivilbeschäftigte im DBwV, eine Reihe hochkarätiger Referenten gewinnen.

Zunächst blickte der DBwV-Justitiar Christian Sieh in seinem Grußwort auf die Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre zurück – so lange setzt sich der BundeswehrVerband auch für die Belange der zivilen Beschäftigten in der Bundeswehr ein.

Scharf beschrieb in seinem Statement, warum Attraktivität auch für die Zivilbeschäftigten in der Bundeswehr benötigt wird. Der Personalabbau der vergangenen Jahre, verbunden mit einem rigiden Einstellungsstopp, habe zu erheblichen Verwerfungen in der Altersstruktur des Zivilpersonals geführt. Zudem litten Teilbereiche der Bundeswehr nun unter einem Mangel an Fachleuten. Scharf mahnte die Politik an, die „längst überfällige Aufgabenkritik“ im zivilen Bereich vorzunehmen, so wie sie im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD im November 2013 vereinbart wurde. Der frühere Verteidigungsminister Thomas de Maizière hatte die Anzahl der Zivilbeschäftigten in der Bundeswehr im Zuge der Neuausrichtung der Streitkräfte auf 55.0000 festgelegt – ohne aufgabenbezogene Evaluation.

Der Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler (SPD) gab Scharf Recht: Eine Aufgabenkritik sei unumgänglich für die Ermittlung des Bedarfs an Zivilpersonal für die Bundeswehr. Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Gisela Manderla (CDU) unterstützte Hitschler die Forderungen des DBwV: In einem Antrag der Verteidigungspolitiker von Union und SPD zum Verteidigungshaushalt 2016 seien fast alle Punkte des Verbandes übernommen worden. Diese umfassen unter anderem die Steigerung von Stellenzulagen, die vollständige Abdeckung der zivilen Dienstposten mit Plan- und Haushaltsstellen und die Entwicklung eines einheitlichen Personalentwicklungskonzepts für die Bundeswehr, um nur einige Punkte zu nennen.

Zum Abschluss des ersten Tags berichtete Oberst i.G. Olaf Rohde aus dem BMVg über die Attraktivitätssteigerung für das Zivilpersonal aus der Sicht des Steuerboards Attraktivität. Der zweite Tag der Fachtagung stand ganz im Zeichen der neuen Mitgliederwerbekampagne Zivile Beschäftigte des DBwV und der Personalrats- und JAV-Wahlen 2016. Hier kam auch der Vorsitzende des Fachbereichs Beteiligungsrechte im DBwV, Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Hubert, zu Wort.