Der Ruf der Bundesbeamten, die wöchentliche Arbeitszeit von 41 wieder auf 39 Stunden zu senken, wird lauter Foto: dpa

Der Ruf der Bundesbeamten, die wöchentliche Arbeitszeit von 41 wieder auf 39 Stunden zu senken, wird lauter Foto: dpa

31.01.2017

Reduzierung der Wochenarbeitszeit ist ein Attraktivitätsmerkmal

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

seit 2006 arbeiten unsere vollzeitbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen im Beamtenstatus in der Regel 41 Stunden die Woche. Grund für die Heraufsetzung der Arbeitszeit um zwei Stunden gegenüber den Tarifbeschäftigten beim Bund bei unveränderter Besoldung war seinerzeit die Konsolidierung des Bundeshaushalts. Vor dem Hintergrund der „schwarzen Null“ hinsichtlich der Neuverschuldung in den letzten Bundeshaushalten ist es verständlich, dass die Rufe der Bundesbeamtinnen und –beamten lauter werden, ihre Wochenarbeitszeit wieder auf die der Tarifbeschäftigten, also auf 39 Stunden anzugleichen. Auch das Begehren unserer verbeamteten Mitglieder im DBwV dahingehend wird durch zahlreiche Anträge zu den anstehenden Landesversammlungen deutlich.

Das Bundesministerium des Innern (BMI) hält dagegen, dass bereits heute eine Vielzahl an Mehrarbeitsstunden geleistet würde, die sich bei einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit vervielfachen, sodass unter dem Strich keine reale Arbeitszeitreduzierung entstehen würde.

Die Interessenorganisationen wiederum argumentieren, die Mehrarbeitsstunden seien durch den jahrelangen Personalabbau entstanden und könnten durch verstärkte Personaleinstellungen entgegengewirkt werden. Die mathematisch unterlegte Begründung des BMI, den Status quo der Wochenarbeitszeit der Beamtinnen und Beamten beizubehalten, ist nachvollziehbar. Jedoch verkennt sie den zunehmenden Personalbedarf auch im beamteten Bereich des Bundesdienstes, insbesondere in der Bundeswehr. Eine Trendwende Personal wird man nicht erreichen, ohne das Merkmal Attraktivität außer Acht zu lassen. Hierzu gehört eine attraktive und familiengerechte Arbeitszeit eindeutig hinzu.

Keine der Interessenorganisationen verlangt eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von heute auf morgen. Sie schlagen vielmehr eine schrittweise Reduzierung vor und können sich dies in Verbindung mit attraktiv ausgestalteten Langarbeitszeitkonten sehr gut vorstellen. Fantasie ist gefragt, um den Notwendigkeiten auf allen Seiten gerecht zu werden. Das BMI hat immerhin Gespräche zur Arbeitszeit gestartet, der DBwV beteiligt sich daran konstruktiv.



Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Klaus-Hermann Scharf
Vorsitzender Fachbereich Zivile Beschäftigte

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