Nahezu 60 Gäste waren beim Jahresempfang Baden-Württemberg des Landesverbandes Süddeutschland in Laupheim. Foto: Ingo Kaminsky

Nahezu 60 Gäste waren beim Jahresempfang Baden-Württemberg des Landesverbandes Süddeutschland in Laupheim. Foto: Ingo Kaminsky

27.11.2023
Von Ingo Kaminsky

Jahresempfang des Landesverbands in Laupheim

Der Jahresempfang Baden-Württemberg des Landesverbandes hat es gezeigt: Die sicherheitspolitische Diskussion und der Wunsch nach Verteidigungsfähigkeit ist in der Gesellschaft angekommen.

Laupheim. Der diesjährige Jahresempfang des Landesverbandes Süddeutschland in Baden-Württemberg mit nahezu 60 Gästen war geprägt von den aktuellen weltpolitischen Ereignissen und der Sorge um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands. In Grußworten und Ansprachen thematisierten Kommunal- und Bundespolitiker, Kommandeure der Bundeswehr und der DBwV den nach wie vor tobenden Ukraine-Krieg als Auslöser der Zeitenwende und den Terror der Hamas gegen Israel mit seinen Auswirkungen.

Politiker zollen Anerkennung für die Leistungen der Soldaten und des DBwV

Eva-Britta Wind dankte den Soldaten, die unter Einsatz ihres Lebens für den Schutz der Gesellschaft eintreten. Der Ersten Bürgermeisterin mache die gemeinsame 60-jährige, gute Zusammenarbeit der Stadt Laupheim mit ihren Soldaten und die Strukturplanungen der Bundeswehr zuversichtlich für den Fortbestand des Standortes: „Die Stadt Laupheim und ihre Soldaten haben nicht  nur eine gemeinsame Geschichte, sondern auch eine gemeinsame Zukunft!“

Josef Rief (MdB) ließ es sich nehmen, als Mitglied des Haushaltsausschusses trotz Haushaltsnotlage im Bundestag persönlich beim Jahresempfang die Leistungen der Soldaten zu würdigen. Als Haushaltpolitiker sehe er eine gestiegene Wertschätzung der Bundeswehr in der Bevölkerung, aber in der Politik nicht den Willen für ein 2%-Verteidigungsbudget für verteidigungsfähige Streitkräfte. „Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Kinder und Enkel nicht wieder den Blutzoll zahlen müssen, den Generationen in den Kriegen vor 1945 bezahlt haben“, ist seine Forderung.

Soldaten setzen sich mit ihrem Leben für die Verteidigung dieses Landes ein

Für den Kommodore des HSG 64 überbrachte sein Stellvertreter Oberstleutnant Alexander Hanekamp die Grüße beim Jahresempfang. Auch nach Umstrukturierung des HSG 64 mit dem künftigen Auftrag der fliegerischen Unterstützung von Spezialkräften bleibe die Auseinandersetzung mit Leben und Tod ein ernstes Thema, das Soldaten und deren Familien beschäftige. Den DBwV nehme er dabei dankbar als zuverlässige Interessenvertretung wahr, die sich erfolgreich auch gegen Widerstände für die Soldaten einsetzt.

Der Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg, Oberst Thomas Köhring, stellte anhand der 68-jährigen Geschichte der Bundeswehr deren Entwicklung bis zu neuerlichen Forderung nach kriegstüchtigen Streitkräften dar. Er forderte neben den enormen materiellen, personellen und finanziellen Anstrengungen einen mentalen Wandel auch in der Gesellschaft für eine gesamtstaatliche Sicherheitsvorsorge.

 „Es ist wichtiger denn je, verteidigungsfähig zu werden!“

Was dies für Streitkräfte und Gesellschaft bedeutet, stellte Bundesvorsitzender Oberst André Wüstner aus Sicht des DBwV dar. Unter der Forderung nach „Kriegstüchtigkeit“ verstehe der Verband „abschreckungsfähig werden“. Dies als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen, muss endlich in der Politik ankommen. Die gegenwärtigen Herausforderungen für die Politik sind vielschichtig, deshalb seien bei begrenzten Mitteln Prioritäten zu setzen. Die Bereitschaft, sich mit Sicherheitsvorsorge als ganzheitliche Aufgabe auseinanderzusetzen, scheint in der Bevölkerung angekommen, wie vermehrt Anfragen aus Schulen, Wirtschaft und Medien an die Verbandsspitze des DBwV zeigen. „Unsere Aufgabe als DBwV ist es, mitzugestalten, wenn es um die mentale Zeitenwende geht.“

Die Themen der Grußwortredner aufnehmend erinnerte Landesvorsitzender Oberstleutnant a.D. Josef Rauch daran, dass der DBwV seit Jahren auf Defizite der Bundeswehr aufmerksam gemacht hat und dies weiterhin eine seiner Aufgaben bleibe. Rauch kritisierte, dass entgegen der Zusage in der Zeitenwenderede des Bundeskanzlers das 100-Milliarden-Sondervermögen nunmehr beim 2%-Ziel des Verteidigungsbudgets angerechnet werde. Er dankte für das große Interesse am Jahresempfang, für den Zuspruch zur Arbeit des Verbandes, dem HSG 64 für die Organisation und dem Holzbläsertrio des HMusK Ulm für die musikalische Umrahmung.

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