Reserve wird das Rückgrat für den Schutz der Heimat

Seit mehr als 2000 Jahren haben Staaten auf der ganzen Welt in Zeiten nach einem Krieg eine schlagkräftige Reserve für den Ernstfall aufgebaut. Natürlich auch die Griechen und Römer. Seit der Zeitenwende wächst die Bedeutung der Reservisten heute wieder.

Von Frank Jungbluth
Das Ende des Kalten Krieges in den Jahren 1989 und 1990 war nicht nur für die Bundeswehr eine Zäsur, sondern auch für die Struktur der Reserve. Schritt für Schritt verlor sie an Bedeutung. Gab es bis dahin die Mobilmachungsreserven 1 und 2, die im Spannungs- und Verteidigungsfall schnell aktiviert werden konnten, war der Wandel von der Landes- und Bündnisverteidigung hin zur Einsatzarmee Bundeswehr auch für die Reserve einschneidend. Die Aussetzung der Wehrpflicht ab 2011 dünnte die Reihen weiter aus. Spätestens seit 2014, als Russland völkerrechtswidrig die Krim besetzt und dem eigenen Staatsgebiet angegliedert hat, weiß man bei der NATO und der Bundeswehr, dass der Feind immer noch im Osten steht. Zwischendurch glaubte man, Russland sei ein Partner und werde ein Freund. So kann man sich täuschen (lassen).

Die Konsequenzen dieser Tatsache kann man im Weißbuch 2016 nachlesen. Hören wollte das bis zum 24. Februar 2022, als russische Truppen auf Befehl des Autokraten Wladimir Putin in die Ukraine einmarschierten, um das Land niederzuringen, zu besetzen und einem Großrussland anzugliedern, leider niemand.

Der Stellvertreter des Generalinspekteurs, Generalleutnant Markus Laubenthal, ist verantwortlich für die Reserve. Er muss sie wieder aufbauen. 2020 hat die Bundeswehr den Freiwilligen Wehrdienst Heimatschutz eingeführt, um grundsätzlich gut ausgebildete Soldaten als Reservisten einsetzen zu können, zum Beispiel beim Objektschutz. Die Bilanz sei gut, heißt es. Die Reserve wird das Rückgrat für den Schutz der Heimat werden und auch werden müssen. Die Bundeswehr wird an den östlichen Flanken des westlichen Bündnisses genug Aufgaben lösen müssen.

Es wird noch ein gutes Stück des Weges bis zum Ziel zurückzulegen sein, bis die Reserve die Kraft sein wird, die sie sein soll und auch sein muss. Die Zeitenwende, vom Bundeskanzler im Februar 2022 — wenige Tage nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine — im Bundestag erklärt, ist eine Beschreibung für einen epochalen Umbruch. Die Gewissheit, dass eine Demokratie nicht nur bunt und vielfältig, sondern vor allem auch wehrhaft sein muss, schmerzt sicher viele, die in ihrem Weltbild nur das Ideal sehen wollten. Vom Mindset, das sich ändern müsse seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine, ist viel die Rede, man sollte besser Selbstverständnis sagen. „Beachte immer, dass nichts bleibt, wie es ist und denke daran, dass die Natur immer wieder ihre Formen ändert”, hat der römische Kaiser Mark Aurel vor fast 2000 Jahren gesagt. Das Selbstverständnis, von dem hier die Rede ist, meint auch, dass unser Land, unsere Demokratie eines zuverlässigen Schutzes bedarf. Dienst in der Reserve ist deshalb im besten Sinne auch Dienst für den Staat und die Menschen, die in ihm leben.

Rechtlich sehr gut beraten

Die Rechtsberatung des DBwV war und ist für Stabsfeldwebel d.R. Gerald Stütz ein sehr wichtiger Grund dafür, Mitglied im Verband zu sein. „Zum Glück habe ich sie zwar noch nicht gebraucht, aber für den Ernstfall ist es sehr gut, sich in guten Händen zu wissen“, sagt der 57-Jährige.

Doch für Stütz, im Zivilleben Schlagzeuger am Staatstheater Mainz, ist die Rechtsberatung nur eines von vielen Argumenten, die aus Reservistensicht für den Deutschen BundeswehrVerband sprechen. „Kameradschaft erlebe ich nicht nur in der Truppe, sondern eben auch innerhalb des Verbandes. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist schon eine Art von Heimat für mich“, sagt er.

Vom Verband profitieren alle

„Ich möchte andere Kameraden nicht für mich arbeiten lassen“, begründet Oberstleutnant d.R. Jörg Sterner seine Mitgliedschaft im Deutschen BundeswehrVerband. Das, so sagt der 59-Jährige, sei bewusst zugespitzt formuliert: „Aber viele, die nicht im Verband organisiert sind, profitieren trotzdem von all den Dingen, die der Verband umsetzt und umgesetzt hat.

So einer bin ich nicht: Ich unterstütze den Verband.“ Und das durchaus aktiv: Oberstleutnant d.R. Jörg Sterner bringt sich unter anderem als stellvertretender Vorsitzender der StoKa Delitzsch als Mandatsträger in die Arbeit des DBwV vor Ort ein. Zurzeit leistet er Reservistendienst im Kommando Heer in Strausberg und kann auch allen anderen, die derzeit Reservistendienst leisten, zu einer Mitgliedschaft im DBwV raten. Schließlich seien auch sie durch den Deutschen BundeswehrVerband in allen ihren Belangen sehr gut vertreten.

 

 


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