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Mit einer zentralen Trauerfeier in Hannover nahm die Bundeswehr gemeinsam mit den Familien und den Freunden von den in Afghanistan gefallenen ISAF-Soldaten am 3.06.2011 Abschied. Im Hintergrund das Konterfei von Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein Bundesminister der Verteidigung, Thomas de Maizire, und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, nehmen an der Trauerfeier teil. Foto: Bundeswehr/Cavalleri
Als der Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein am 28. Mai 2011 vor dem Gouverneurspalast in der nordafghanischen Stadt Taloqan fiel, war er gerade 31 Jahre alt. Die frühere Emmich-Cambrai-Kaserne trägt als Schule für Feldjäger und Stabsdienst seit 2018 seinen Namen.
Es ist ein schlichtes Grab auf dem Friedhof der nordniedersächsischen Stadt Wildeshausen. Dort ruht Tobias Lagenstein, Hauptfeldwebel, getötet vor zehn Jahren, am 28. Mai 2011 um 16:40 Uhr von einer mit Stahlkugeln gefüllten Bombe eines Selbstmordattentäters, der den damaligen nordafghanischen Polizeichef General Mohammed Daud Daud töten wollte. Der afghanische Polizeigeneral, vier weitere Afghanen und Tobias Lagenstein wurden beim Anschlag getötet. Der damalige ISAF-Kontingentführer Generalmajor Markus Kneip überlebte, er wurde verwundet. Tobias Lagensteins Auftrag war, den General zu schützen. Lagenstein ist einer von 59 Toten, die im 20-jährigen Krieg in Afghanistan gefallen sind.
Die frühere Emmich-Cambrai-Kaserne, die seit 2018 den Namen von Tobias Lagenstein trägt, ist die erste Kaserne, die nach einem Veteranen des Afghanistan-Krieges benannt worden ist. Zuvor war die Liegenschaft nach dem General Otto von Emmich benannt, der sich an der Ostfront des ersten Weltkrieges seine Meriten verdient hatte. Der Zusatz Cambrai war die Erinnerung an die erste Panzerschlacht in der Militärgeschichte, die ab dem 20. November 1917 nahe der französischen Stadt Cambrai, einem damals wichtigen Eisenbahnknotenpunkt, zwischen Deutschen und Briten geschlagen wurde. Knapp 100 000 Soldaten beider Seiten fielen im Gemetzel. Die frühere Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wollte mit der Umbenennung ein Zeichen für einen Wandel in der Traditionspflege der Bundeswehr setzen.
Bis heute ist die Grabstelle des Hauptfeldwebels Tobias Lagenstein, dessen Einheit zuletzt das Feldjägerbataillon 152 in Hannover war, ein Ort, an dem sich Veteranen des Afghanistan-Einsatzes treffen. Nach dem abrupten Abzug der Bundeswehr im Juni dieses Jahres waren bei der spektakulären Rückkehr zum Rettungseinsatz Ende August in Kabul auch Feldjäger dabei, um zu retten, was im Chaos des Sieges der Taliban über die Reste der afghanischen Armee noch zu retten war. Seitdem schwebt bei den Veteranen des Afghanistan-Einsatzes die Frage über allem: Wozu war dieser Einsatz, war dieser Krieg gut? Wofür sind Männer wie Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein gefallen?
Tobias Lagenstein, so ist auch einem Interview des Magazins „Der Spiegel” mit seinem Bruder vom Sommer dieses Jahres zu entnehmen, war ein Soldat, der seine Aufgaben, seinen Auftrag immer sehr ernst genommen hat, der Soldat aus Leidenschaft und Überzeugung war und diesen Anspruch auch während der mehr als 500 Tage, die er im Kosovo und in Afghanistan im Einsatz war, lebte. Insofern ist Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein ein Vorbild, der sein Leben für andere eingesetzt hat.
In seiner Heimat südlich von Oldenburg bewahren Familie und Veteranen ein ehrendes Andenken an Tobias Lagenstein. Er ruht in Wildeshausen in einem Ehrengrab der Bundeswehr. Die Patenschaft für dieses Grab eines Helden des 20-jährigen Krieges hat der Landesverband Bremen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge übernommen.
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