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Eva Högl, Wehrbeauftragte des Bundestages, fordert mehr Unterstützung und Öffentlichkeitsarbeit, um Veteranen mehr Wertschätzung entgegenzubringen. Foto: DBwV/Schmidt
Eva Högl, Wehrbeauftragte des Bundestages, ist das Thema Veteranen wichtig. Im Interview mit dem DBwV schildert die SPD-Politikerin ihre Sicht auf die aktuelle Situation.
Die Bundeswehr: Der Truppenabzug aus Afghanistan ist beschlossen. Erfahren die Soldatinnen und Soldaten, die aus dem rund 20 Jahre andauernden Einsatz zurückgekehrt sind und noch zurückkehren werden, Ihrer Wahrnehmung nach genügend Wertschätzung?
Eva Högl: Wenn wir über Respekt, Anerkennung und Dank sprechen, könnte das besser sein. In den vergangenen Jahren waren Auslandseinsätze in der Öffentlichkeit kaum ein Thema und das bedauere ich sehr. Gerade die schweren Einsätze wie der Afghanistan-Einsatz müssten stärker in der Öffentlichkeit diskutiert werden – gerne auch kritisch und streitig. Ich hoffe, dass die Auseinandersetzung nun mit dem Abzug aus Afghanistan intensiver wird und die Soldaten und Soldatinnen die Wertschätzung bekommen, die ihnen gebührt. Ein Baustein dafür wäre, dass es endlich eine selbstkritische Bilanz dieses und anderer Einsätze gibt.
Das ist nicht nur für Veteranen wichtig, sondern auch für die Familien, deren Angehörige im Einsatz verletzt oder sogar getötet wurden. Diese Menschen dürfen nicht allein gelassen werden.
Wen sehen Sie in der Pflicht, die öffentliche Diskussion anzustoßen?
Zunächst einmal den Deutschen Bundestag. Das Parlament verabschiedet die Mandate und schickt die Soldaten damit in die Einsätze. Deswegen muss der Bundestag Formate finden, um dafür zu sorgen, dass die Leistungen sichtbar und anerkannt werden. Generell ist aber die gesamte Gesellschaft gefordert, sich für die Bundeswehr zu interessieren und sich mit ihr auseinanderzusetzen, ihr zu vertrauen und Rückendeckung zu geben. Die Bundeswehr sichert unsere Freiheit und engagiert sich in unserem Auftrag weltweit, um Frieden zu schaffen oder zu sichern. Das Thema betrifft uns alle. Durch die Amtshilfe in der Corona-Pandemie hat die Bundeswehr aktuell viel Kontakt zu allen Teilen der Bevölkerung. Anders als bei kurzfristigen Einsätzen, etwa bei Hochwasser oder Schneechaos, ist hier eine Nähe zwischen Bundeswehr und Gesellschaft gewachsen. Die vielen positiven Rückmeldungen geben mir Anlass zur Hoffnung, dass eine tragfähige Basis gefunden wird und sich das jetzt gebildete Vertrauen und die Unterstützung auch auf den eigentlichen Auftrag, den Kernauftrag der Bundeswehr, überträgt. Welche Schritte wären sinnvoll, damit Veteranen auch in diesem Bereich wahrgenommen und unterstützt werden? Es wäre gut, wenn Veteranen eine Anlaufstelle hätten, also die Möglichkeit, zusammenzukommen und sich auszutauschen. Damit würde das Thema ganz anders wahrgenommen werden. Es sind bereits das Veteranenbüro und das Veteranenheim im Gespräch. Ein wenig hinderlich bei allen Vorhaben ist sicherlich der weite Veteranenbegriff. Einerseits ist er sehr gut, weil er aktive und ehemalige Soldaten umfasst und sich viele Menschen angesprochen fühlen, andererseits gibt es keine klare Vorstellung darüber, wer eigentlich genau unter den Begriff fällt. Ich sehe allerdings keinen Anlass, die Debatte über den Veteranenbegriff noch einmal zu führen. Es ist vielmehr wichtig, sich darauf zu konzentrieren, dass es vorangeht bei Themen wie Anerkennung, Wertschätzung und konkrete Unterstützung der Veteranen, die Unterstützung brauchen. In jedem Fall führt der weite Begriff dazu, dass es vielfältige Maßnahmen geben muss und das ist positiv. Wir müssen das jetzt mit Leben füllen. Veteranen selbst bringen ja immer wieder interessante Ideen ein …
Ja, von den Veteranen kommen viele Ideen, und ich wünsche mir, dass diese von der Bundeswehr und vom Ministerium aufgegriffen und umgesetzt werden. Es wäre falsch, wenn es von oben vorgegeben werden würde. Wir werden in Deutschland wohl nie eine Veteranenkultur bekommen wie in den USA, das ist auch nicht das Ziel. Im Rahmen unserer Möglichkeiten können wir allerdings mehr für die Sichtbarkeit tun – über das Veteranenabzeichen oder den Marsch des Gedenkens hinaus. Wir brauchen gute Formen der Anerkennung. Das Ende des Afghanistan-Einsatzes wäre zum Beispiel ein guter Anlass für eine Sonderbriefmarke. Grundsätzlich gibt es zur Unterstützung von Veteranen noch in vielen Bereichen etwas zu tun, das ist für mich ein wichtiges Anliegen.
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