Identität des Sanitätsdienstes wird in neuer Struktur erhalten
Mit der weitgehenden Eingliederung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr in den neuen Unterstützungsbereich soll auch erreicht werden, dass mit der Reorganisation die Fachlichkeit gestärkt wird.
Handlungsleitendes Rational bei der Einnahme der neuen Struktur im Unterstützungsbereich ist die Stärkung der verschiedenen Fähigkeiten im nachgeordneten Bereich. So werden die Fähigkeits- und Fachkommandos von Führungsaufgaben entlastet. Dies erleichtert die Weiterentwicklung der jeweiligen Fähigkeiten für sich und aus einer Hand, denn die eigenständige und gebündelt wahrgenommene Fachlichkeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr erfährt mit Aufgehen im UstgBer deutliche Änderungen.
Neben seiner Aufgabe als Stellvertreter des Befehlshabers im Unterstützungskommando nimmt Generaloberstabsarzt Ralf Hoffmann als Befehlshaber des Zentralen Sanitätsdienstes (Befh ZSanDstBw) seine sanitätsdienstliche Führungsverantwortung aus dem Unterstützungskommando der Bundeswehr heraus wahr und ist zugleich oberster Fachvorgesetzter für die Gesundheitsversorgung der Bundeswehr. In sanitätsdienstlichen Angelegenheiten kann er somit weiterhin verbindliche Vorgaben für alle Bereiche der Bundeswehr machen.
Er ist zudem Wehrmedizinischer Berater der Leitung des BMVg und nimmt dabei unter anderem die Schnittstellenfunktion als Surgeon General in den internationalen Bereich wahr. Gleichzeitig ist diese Funktion das fachliche Bindeglied zwischen der Leitung des BMVg und anderen Ressorts sowie medizinischen wie pharmazeutischen Standesvertretungen und den Hilfsorganisationen.
Unterstützungsbereich ist zentralesSteuerungselement für die Sanität
Zur Unterstützung der Wahrnehmung dieser Verantwortung des Befh ZSanDstBw wird das Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr Teile seiner Aufgaben an das Unterstützungskommando abgeben. Dies betrifft vor allem querschnittliche Aufgaben sowie die Verantwortlichkeit, Steuerung und Führung der gesamten Gesundheitsversorgung der Bundeswehr. So werden beispielsweise die Leitenden der Verantwortungsbereiche Wehrpharmazie, Veterinärmedizin und Zahnmedizin weiterhin direkt dem Befehlshaber Zentraler Sanitätsdienst unterstehen.

Damit wird das Unterstützungskommando die zentrale Steuerungsinstanz für die Gesundheitsversorgung der Bundeswehr. Der konsequenten Ausrichtung auf die Landes- und Bündnisverteidigung folgend übernimmt das Unterstützungskommando ebenfalls die Rolle des nationalen Medical Component Command.
Als dieses hat es die Führung der Patiententransportorganisation und Gesundheitsversorgung der Bundeswehr im Inland inne. Gleichzeitig trägt das MedCC die Verantwortlichkeit für die nationale taktische Führung sanitätsdienstlich dominierter Einsätze beispielsweise im Rahmen humanitärer Hilfseinsätze der Bundeswehr.
Am 1. April wird auch das Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr aufgestellt: Zum einen wird es als Fachkommando für den gesamten Sanitätsdienst der Bundeswehr mit der Wahrnehmung sanitätsdienstlicher Fachaufgaben betraut. Hierunter fallen unter anderem die Weiterentwicklung unter Berücksichtigung national und international geltender fachlicher Standards sowie die Verantwortung für regionale sanitätsdienstliche Versorgung, das Krankenhausmanagement, die sanitätsspezifische Digitalisierung und die Sanitätsmateriallogistik. Damit übernimmt das Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr den Löwenanteil der komplexen fachlichen Aufgaben des Kommando Sanitätsdienst, sein Verantwortungsbereich erstreckt sich über das Gebiet der gesamten Bundesrepublik.
Zum anderen übernimmt es die truppen- und fachdienstliche Führungsverantwortung für den ihm nachgeordneten Bereich des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Um dieser fachlichen Breite und ausgeprägten Führungsspanne Rechnung zu tragen, wird das Kommando Gesundheitsversorgung als Mischform aus Fachabteilungen und einem Zentralstab aufgestellt.
Damit bleibt der Zentrale Sanitätsdienst mit seinen Säulen als geschlossenes System innerhalb der Bundeswehr erhalten. Dies ist die Voraussetzung für eine möglichst ausgewogene und leistungsfähige Gesundheitsversorgung in den Streitkräften, bei der alle Anteile des komplexen Systems Sanitätsdienst Hand in Hand agieren. PIZ Unterstützungsbereich