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Oberstabsfeldwebel Gerald Hinz ist Kompaniefeldwebel im Panzergrenadierbataillon 401 und TruKa-Vorsitzender der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Hagenow. Foto: DBwV/Kruse
Oberstabsfeldwebel Gerald Hinz ist seit vielen Jahren bei der Bundeswehr, seit einiger Zeit ist er Kompaniefeldwebel. Für unser Verbandsmagazin hat er über Digitalisierung, Bürokratie und die Überalterung der Truppe nachgedacht.
Für Oberstabsfeldwebel Gerald Hinz ist die Arbeit als Kompaniefeldwebel immer noch Berufung und der Höhepunkt seiner militärischen Karriere. Seit sieben Jahren hat er diesen Posten inne, fast 30 Jahre Bundeswehrerfahrung kann Hinz vorweisen. Bereits vor vier Jahren hatte er im Gespräch die zunehmende Bürokratisierung und Digitalisierung der Streitkräfte im Allgemeinen und für die Spieße im Besonderen moniert. Und heute? „Da sehe ich das nicht viel anders, beides hat vielleicht sogar zugenommen“, sagt er – und schränkt gleichzeitig ein: „Was ja vielleicht auch gar nicht schlecht ist.“ Denn vieles sei gerade durch die Digitalisierung einfacher geworden, gleichzeitig seien durch hinzugekommene bürokratische Hürden frühere Kernfähigkeiten der Truppe geschwächt worden. Ob Fuhrparkservice, Heeres-Instandsetzung und Logistik oder Bundeswehrdienstleistungszentrum – heute, so sagt er, seien an vielen Entscheidungen viel zu viele Player beteiligt. „Und jeder dieser Dienstleister hat seine speziellen, bürokratischen Vorschriften, Vordrucke und Anträge, nach denen wir dann arbeiten müssen“, so Hinz, der sich noch gern an Zeiten erinnert, als diese heute nun eingekauften Fähigkeiten noch in der Hand der Soldaten lagen.
Als ein Beispiel nennt er das Verpflegungsamt, das ja das direkte Kerngeschäft eines Kompaniefeldwebels berührt: „Selbst wenn ich an einem heißen Tag mehr Getränke für meine Soldaten möchte, muss ich erst einen Antrag ausfüllen – obwohl der gesunde Menschenverstand schon sagt, dass sie bei Hitze einfach mehr trinken müssen. Mache ich das nicht, bekomme ich Probleme in der Küche, denn die wissen nicht, wie sie es sonst abrechnen sollen.“
Für die zunehmende Digitalisierung der Bundeswehr hat Oberstabsfeldwebel Hinz hingegen ein positives Beispiel parat – mit kleinen Einschränkungen. So sei unlängst des digitale Travelmanagement-System der Bundeswehr „Stiewi“ eingeführt worden. Und das sei deutlich schneller als die bisherige Arbeit mit Formularen, der Soldat bekommt schneller sein Geld, so Hinz. Von Reisekosten- bis Trennungsgeldabrechnung, alles läuft jetzt darüber, „nur es hat derzeit noch nicht jeder Soldat einen Rechnerzugang zu diesem System.“
Während sich Gerald Hinz bei den Themen Digitalisierung und Bürokratie diplomatisch äußert – sein Fazit: „Vieles hat sich schon verbessert, aber einiges liegt noch im Argen” –, hat er bei einem anderen Punkt eine ganz klare Meinung. „Die besondere Altersgrenze von 55 Jahren für die Zurruhesetzung von Soldaten sollte unbedingt erhalten werden”, betont der 49-Jährige. Dass die besondere Altersgrenze zur Regel geworden ist, wofür sich auch der DBwV eingesetzt hat und weiter einsetzt, sei auch gut so. Als einen der wichtigen Gründe dafür nennt Hinz die zunehmende und deutliche Überalterung der Truppe nach der Aussetzung der Wehrpflicht, die bereits nach außen sichtbar sei. „Wenn man jetzt auch noch die Altersgrenze anhebt, macht man das natürlich nicht besser”, sagt Hinz. Und so will er persönlich seinen Dienstposten räumen, wenn die Zeit gekommen ist – obwohl er seinen Beruf immer noch mehr als Berufung auffasst und gerne Spieß ist: „Aber wenn ich beispielsweise für zwei Jahre weiterverpflichten würde, würde ich ja gleichzeitig für weitere zwei Jahre einem Kameraden die Möglichkeit nehmen, selbst Kompaniefeldwebel und in den höchsten Dienstgrad der Laufbahn befördert zu werden.”
Doch selbst wenn er in ein paar Jahren in den Ruhestand geht, steht für Gerald Hinz bereits jetzt fest: Aktiv will er sich weiterhin für den und im Deutschen BundeswehrVerband engagieren. „Nein, den Verband lasse ich nicht los!”, betont er.
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