Welches Vakzin kommt in die Spritze? Die Bundeswehr zumindest verzichtet aktuell auf den Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca. Foto: Bundewehr/Tom Twardy

Welches Vakzin kommt in die Spritze? Die Bundeswehr zumindest verzichtet aktuell auf den Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca. Foto: Bundewehr/Tom Twardy

31.03.2021
Katja Gersemann

Bundeswehr reagiert auf AstraZeneca-Stopp

Nachdem der Covid-19-Impfstoff des Hersteller AstraZeneca aufgrund der entsprechenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission vom Dienstag (30. März) bundesweit nur noch für Über-60-Jährige genutzt wird, ist auch in der Bundeswehr die Entscheidung gegen das Vakzin gefallen. Die Bundeswehr hat die Impfung mit AstraZeneca nach uns vorliegenden Informationen allerdings gleich ganz ausgesetzt. Eine offzielle Bestätigung der Bundeswehr steht aber noch aus.

Offenbar sollen nun die vorhandenen Impfdosen des Herstellers Moderna bei dem Personenkreis eingesetzt werden, bei dem zuvor ausschließlich AstraZeneca verimpft wurde: den Soldatinnen und Soldaten, die in den Einsatz gehen. Dies war zuvor vermieden worden, weil die erforderliche Kühlkette nicht gewährleistet werden kann. Denn es ist vorgesehen, dass die zweite Impfung im Einsatz verabreicht wird – und auch dort müssen gleichbleibend tiefe Temperaturen bei der Lagerung gewährleistet sein. Nun wird offenbar an einer Lösung gearbeitet.

Allerdings bekommen erst einmal nur die Einsatzsoldaten, die bislang noch gar keine Impfung erhalten haben, den Moderna-Impfstoff. Ob Moderna auch als Zweitgabe nach einer ersten AstraZeneca-Impfung in Frage kommt, wird derzeit geprüft.

Wie es mit dem Impfen in der Bundeswehr weitergeht, wird auch davon abhängen, welchen und wie viel Impfstoff das Bundesgesundheitsministerium künftig für das unter anderem der Bundeswehr zugewiesene „Kontingent Bund“ vorsehen wird. Eine Entscheidung hierzu ist noch nicht bekannt. Große Hoffnung wird in den (in der Lagerung vergleichsweise unempfindlichen) Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson gesetzt, der ab Mitte April erhältlich sein soll.

Selbsttests für die Bundeswehr

Viele Fragen gibt es derzeit auch dazu, wie die Bundeswehr die geltende Coronatest-Verordnung des Bundes umsetzt. Der Auftakt für die Testungen war etwas verunglückt: Zunächst sollten nur Beschäftigte des BMVg in Bonn und Berlin getestet werden. Für viele in der Truppe war das nicht nachvollziehbar. Mittlerweile ist nun die flächendeckende Testung vorgesehen.  

Die Pläne zur Umsetzung sind allerdings noch vage. Nach wie vor gibt es zu wenig Tests, um die vorgesehene kostenlose Testung ein bis zwei Mal pro Woche zu gewährleisten. Die zentrale Beschaffung ist durch das Vergaberecht ausgebremst. Erst im Mai ist mit weiteren Lieferungen zu rechnen. Entscheidend sind darum jetzt die Kommandeure vor Ort: Sie können und sollen mit ihrem Handgeld Tests einkaufen. „Vor dem Hintergrund der riesigen Qualitätsunterschiede bei den erhältlichen Schnell- und Selbsttests und der teilweise zu beobachtenden Marktengpässe dürften die Ergebnisse durchwachsen ausfallen“, gibt Oberstabsfeldwebel Stefan Sprengers, Vorsitzender Sanität im DBwV, zu bedenken.

Vorgesehen ist, dass Selbsttests beschafft werden, die von den Soldatinnen und Soldaten eigenständig angewendet werden können. Alles andere wäre schwer zu realisieren gewesen. „Schnelltests, die durch Fachpersonal durchgeführt werden müssen, würden die Sanität sehr schnell an den Rand ihrer Kapazität bringen“, sagt Sprengers. So oder so werden die Testungen die Sanität stark beanspruchen, da davon auszugehen ist, dass es bei den Selbsttests zu einer hohen Zahl von falsch-positiven Ergebnissen kommen wird – die dann durch die Sanität mittels PCR-Test überprüft werden müssen.

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