Im Studio: DBwV-Bundesvorsitzender André Wüstner (r.) im Talk bei Maybrit Illner (Mitte) mit dem deutsch-syrischen Journalisten Aktham Suliman (v. l.), Außenminister Heiko Maas (SPD), Außenpolitiker Ruprecht Polenz (CDU) und Souad Mekhennet. Foto: ZDF/Claudius Pflug

Im Studio: DBwV-Bundesvorsitzender André Wüstner (r.) im Talk bei Maybrit Illner (Mitte) mit dem deutsch-syrischen Journalisten Aktham Suliman (v. l.), Außenminister Heiko Maas (SPD), Außenpolitiker Ruprecht Polenz (CDU) und Souad Mekhennet. Foto: ZDF/Claudius Pflug

25.10.2019
DBwV

Verantwortung übernehmen ja, aber keine Schnellschüsse!

Berlin. Es war Das Thema der Woche, und so lag es auf der Hand, dass sich auch Deutschlands führende Talkshow damit beschäftigte: Unter dem Titel „Taten statt Worte – auch mit deutschen Soldaten?“ diskutierte Maybrit Illner am Donnerstagabend (24. Oktober) mit ihren Gästen den überraschenden Vorstoß von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zur Einrichtung einer Schutzzone in Nord-Syrien. Ein Gedanke, der national wie international für erhebliche Irritationen gesorgt hat.

Mit in der Runde saß der Bundesvorsitzende, Oberstleutnant André Wüstner. Er lobte grundsätzlich den Ansatz, international mehr Verantwortung übernehmen zu wollen. Zugleich unterstrich er, dass es gerade im Bereich der Sicherheitspolitik keine Schnellschüsse geben dürfe. Jedem müsse mittlerweile bewusst sein, welche Konsequenzen unüberlegte Interventionen haben können.
 
Zentral bei solchen Strategieentwicklungen sei stets die Ressourcenfrage, erläuterte Wüstner. Falls Deutschland also einen neuen Schwerpunkt seines Engagements in Syrien bilden wolle, müssten zwingend Kräfte aus anderen Einsatzgebieten abgezogen werden. Schon jetzt sei die Bundeswehr mit 17.000 Soldaten in Aufträgen gebunden.

Die Situation in Syrien beschrieb der Bundesvorsitzende als „toxisch“. Wer dort tätig werden wolle, brauche ein großes „Paket“ an Fähigkeiten für die ganze Bandbreite möglicher Aufträge und Situationen. Ausdrücklich schloss Wüstner dabei die nationale Eskalationsfähigkeit ein. Nur so könne verhindert werden, dass es zu Situationen wie in Afghanistan komme, in denen die Bundeswehr keine eigene Kampfunterstützung leisten konnte. Wüstner: „Deshalb müssen Einsätze vom Ende her gedacht werden, der militärische Ratschlag ist elementar.“
 

Zusammengefasst: Alles, was wichtig ist, das Grobkonzept, nähere Überlegungen, ein Plan der Ministerin, das war in den vergangenen Tagen nicht erkennbar. Nach Informationen aus Nato-Kreisen war genau das auch ein wesentlicher Kritikpunkt der Verbündeten beim Verteidigungsminister-Treffen in Brüssel.
 
Für den DBwV ist klar: Soldaten folgen professionell den Mandaten von Regierung und Parlament. Aber wir werden niemals wieder kritiklos hinnehmen, dass wesentliche strategische Fragen ungeklärt bleiben und Soldaten schlecht ausgestattet in Einsätze entsandt werden. Diesen Standpunkt machte der Bundesvorsitzende im Laufe der Sendung mehr als deutlich.

 

Die vollständige Sendung finden Sie  HIER.

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