Beim Festakt in Bergisch Gladbach zum 50-jährigen Bestehen von EUROMIL, v.l.n.r.: Jörg Greiffendorf, EUROMIL-Vizepräsident, Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis, Oberst André Wüstner, DBwV-Bundesvorsitzender, Jens Rotbøll, ehemaliger EUROMIL-Präsident, Emmanuel Jacob, EUROMIL-Präsident, und Bernhard Gertz, ehemaliger EUROMIL-Präsident. Foto: DBwV/Sarina Flachsmeier

13.09.2022
Von Frank Schauka

50 Jahre EUROMIL – und viele große Zukunftsziele

EUROMIL feiert heute 50. Geburtstag, an dem Ort, wo am 13. September 1972 alles begann: in Bergisch Gladbach. Dass der „European Organisation of Military Associations and Trade“ demnächst Arbeit und Themen ausgehen könnten, ist allerdings nicht zu erwarten. Im Gegenteil.

„Sollten wir nicht darüber nachdenken, unsere Aufmerksamkeit auf Veteranen und Reservisten zu lenken?“, stellte EUROMIL-Präsident Emmanuel Jacob jüngst im Interview mit dem DBwV-Verbandsmagazin „Die Bundeswehr“ rhetorisch fragend in den Raum.

Der Klimawandel fordert EUROMIL auf spezielle Weise heraus. Er wirke sich nicht nur auf die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Soldaten bei Einsätzen und Operationen aus, Soldaten würden zudem häufig zur Unterstützung bei Naturkatastrophen und extremen Wetterereignissen eingesetzt, skizziert Emmanuel Jacob die Lage. EUROMIL kommt hier ins Spiel, weil „die Soldaten selten die richtige Ausrüstung haben, um auf solche Herausforderungen zu reagieren“.

Eine weitere Herkulesaufgabe für EUROMIL stellt der Strategische Kompass dar, mit dem eine stärkere Integration der europäischen Verteidigung herbeigeführt werden soll. Dies „gibt den Militärs und EUROMIL einen neuen Impuls, sich für die soziale Säule der Streitkräfte einzusetzen und diese zu fördern“, betont EUROMIL-Vizepräsident Jörg Greiffendorf, der zugleich Schatzmeister des Deutschen BundeswehrVerbandes ist.

Besondere Impulse für die Arbeit von EUROMIL erwartet Hauptmann a.D. Greiffendorf von der Schnellen Eingreiftruppe der EU, die ab 2025 aus 5000 multinationalen Kräften bestehen soll. Das gemeinsame Training in der Rapid Deployment Capacity (RDC) werde sicherlich die Einsicht befördern, „dass Soldaten, die gemeinsam trainieren und arbeiten und aus demselben Fonds bezahlt werden, auch die gleichen Arbeits- und Sozialrechte genießen sollten. Außerdem“, so Greiffendorf, „müssen wir sicherstellen, dass die Soldaten eine angemessene Ausbildung erhalten und in der Lage sind, auf neue Bedrohungen wie den Klimawandel zu reagieren.“

Auf eine weitere erhebliche Bedrohungslage hat Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht gestern aufmerksam gemacht, als sie in Berlin Eckpunkte einer künftigen Nationalen Sicherheitsstrategie der Bundesregierung skizzierte. Die globalen Krisenherde und insbesondere Chinas zunehmende Machtansprüche würden zu einem verstärkten militärischen Engagement der USA im indopazifischen Raum führen. Für Europa bedeute dies, so Lambrecht, dass es künftig nicht mehr die volle Unterstützung der US-Streitkräfte erfahren werde. Also, so die Verteidigungsministerin, müsse Europa die eigenen Verteidigungsanstrengungen deutlich verstärken.

Aus diesem Szenario ergeben sich auch für EUROMIL Konsequenzen. Auf nationaler Ebene könne jeder Verband stark sein, aber der „internationale Faktor wird von Tag zu Tag stärker“, sagt EUROMIL-Präsident Emmanuel Jacob. „Nur wenn wir unsere Kräfte bündeln und klare Ziele haben, werden wir erfolgreich sein.“

Zum 50. Geburtstag von EUROMIL haben wir eine Sonderpublikation veröffentlicht, die wir Ihnen hier zum Download anbieten. Sie können die Festschrift auch im bequemen Flipping-Book-Format lesen.

 

Grußbotschaften

Ruxandra Popa, Generalsekretärin Parlamentarische Versammlung der NATO

Hilde Vautmans, Mitglied des Europaparlaments

Michael Gahler, Mitglied des Europaparlaments

Dirk Dubois, Vorsitzender European Security and Defence College

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