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Soldatentag bei Thales Deutschland in Wilhelmshaven
Bundesweite Job- und Bildungsmesse für Soldaten
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Schweres Gewusel im Kopf
Tagung der Themenverantwortlichen Auslandseinsatz: Eine Neuausrichtung für die Zukunft
Rehabilitation – zurück in die Truppe
„Veteranen schreiben Geschichte“ – Autorenpreis Veteranenliteratur erstmals verliehen
Bundesweite Feiern zum Nationalen Veteranentag – der BundeswehrVerband war dabei
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Sensoreinheit zur Zielerfassung und -verfolgung
Luftwaffe schützt Feldlager mit MANTIS
Todendorf. Die Hohwachter Bucht bietet ein friedliches Bild. Über der Ostsee herrscht Stille, bis plötzlich ein immer lauter werdendes Motorengeräusch zu hören ist. Dann dröhnt Geschützdonner über den Strand, die Flugabwehr bekämpft den anfliegenden Feind in schneller Folge mit kurzen Feuerstößen. Geschosse zerlegen sich in unmittelbarer Nähe des Zieles, bei dem es sich in diesem Fall um eine Drohne handelt.
Nah- und NächstbereichDie Geschütze gehören zur in Todendorf (Schleswig-Holstein) stationierten Flugabwehrraketengruppe 61 (FlaRakGrp 61) der Luftwaffe. Es sind Feuereinheiten des Waffensystems MANTIS (Modular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System), einem modularem, netzwerkfähigem Ziel- und Abwehrsystem. Die zwei in der Bundeswehr vorhandenen MANTIS-Waffensysteme sind in die FlaRakGrp 61 integriert.
Im Rahmen der bodengebundenen Luftverteidigung im Nah- und Nächstbereich verfügt der Verband darüber hinaus über das leichte Flugabwehrsystem(leFlaSys), basierend auf einem Wiesel 2-Gefechtsfahrzeug, der Waffenträger trägt den Namen Ozelot. Für zusätzliche Aufklärungskapazität sorgt das Luftraumüberwachungsradar, kurz LÜR. Auftrag des Verbandes ist der Schutz von Objekten und Räumen, sowie von beweglichen Landstreitkräften vor Bedrohung aus der Luft. Insbesondere die Bundeswehr-Einsätze in Afghanistan und Mali zeigen, dass Feldlager der Truppe Angriffsziele darstellen.
Die Liegenschaften sind durch Luftfahrzeuge und unbemannte Systeme wie Drohnen oder Cruise Missiles gefährdet, aber vor allem durch Raketen-, Artillerie- und Mörserangriffe. Angreifer können wie am Hindukusch mit primitivsten Hilfsmitteln auf kurze Entfernung Granaten abfeuern und damit tödliche Wirkung erzielen.
Das von der Firma Rheinmetall Defence entwickelte Schutzsystem MANTIS ist die Antwort auf diese Gefährdung von Feldlagern und anderen Einrichtungen. Die Luftwaffe verfügt damit über ein modernes, leistungsfähiges und hochautomatisiertes Flugabwehrsystem, das durch seine programmierbare 35-Millimeter-Munition auch bei kleinsten Zielen hohe Treffererfolge zeigt. Es ist derzeit das weltweit beste verfügbare System auf diesem Sektor.
Zu einem kompletten Flugabwehrwaffensystem MANTIS gehören die Bedien- und Feuerleitzentrale (BFZ) sowie zwei Sensoreinheiten („Radar“) und acht Geschütze. Personell erfordert es zwei Offiziere und zwei Feldwebeldienstgrade, die im Schichtdienst in der Bedien- und Feuerleitzentrale ihren Dienst verrichten. Sensoreinheiten und Geschütze sind hochautomatisiert. Obwohl auch die Feuereröffnung selbstständig erfolgen könnte, bleibt diese Entscheidung beim Feuerleitoffizier.
Nur wenige SekundenFür dessen Entschluss und den Feuerbefehl, dies zeigen auch die Übungsschießen in Todendorf, bleibt nur wenig Zeit. Der Offizier muss auf Grund der Systeminformationen auf den Bildschirmen schnell und richtig entscheiden. Die Grundlagen dafür bekommt er von den Sensoreinheiten, die ständig den Luftraum abtastend nach möglichen Zielen suchen, diese erfassen, identifizieren, die Bedrohlichkeit bewerten und mit den gekoppelten Geschützen verfolgen.
Auf den Bildschirmen der Operator werden Zielrichtung und -entfernung sowie die Zeit bis zum Einschlag angezeigt. Wenn beispielsweise ein Feldlager mit Mörsergranaten beschossen wird, bleiben nur Sekunden um zu reagieren. Das bedeutet allzeit höchste Konzentration für das Personal. Eine anspruchsvolle Aufgabe im ermüdenden Schichtdienst, über Wochen und Monate nicht in der Gefechtsbereitschaft nachzulassen, auch wenn keine Angriffe erfolgen.
Wie die Soldaten kann das hochmobile MANTIS-System im Land-, Luft und Seetransport verlegt werden. Am Zielort erfolgt der Einsatz stationär. Derzeit findet das Waffensystem in den Auslandsmissionen der Bundeswehr keine Verwendung. Die Soldaten der Flugabwehrraketengruppe 61 halten sich jedoch durch Ausbildung und Schießen wie dem in Todendorf fit, um jederzeit und weltweit den Schutz von Feldlagern der Bundeswehr vor Bedrohung aus der Luft sicherstellen zu können.
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