Eine VR-Brille, Rucksack-Computer und jede Menge moderne Sensorik sorgen für eine realitätsnahe Gefechts-Situation. Screenshot aus Video: Bundeswehr/Wullers

Eine VR-Brille, Rucksack-Computer und jede Menge moderne Sensorik sorgen für eine realitätsnahe Gefechts-Situation. Screenshot aus Video: Bundeswehr/Wullers

08.06.2021
ssc

Ab ins virtuelle Gefecht

„Also das war ein richtiges Feuergefecht gewesen. Man hat Trefferwirkungen gespürt. Man hat den Rückstoß der Waffe gespürt und es war sehr realitätsnah muss man sagen“, fasst Michael Jacob zusammen. Der Bundeswehrsoldat steht in grellgrünes Licht getaucht in einer Halle in Meppen (Emsland) und resümiert das gerade erlebte VR-Gefecht.

Zu Versuchszwecken hat die Wehrtechnische Dienststelle für Waffen und Munition hier im Nordwesten Deutschlands das größte Virtual Reality-System der Bundeswehr aufgebaut. Die Testreihe soll zeigen, ob VR-Technologie einen militärischen Nutzen für die deutschen Streitkräfte hat und sich möglicherweise als digitales Modul für die Ausbildungsverfahren der Bundeswehr eignet. Dazu kommen Woche für Woche Soldatinnen und Soldaten aus den verschiedenen Teilstreitkräften ins Emsland, um das System in fiktiven Szenarien wie beispielsweise der Verteidigung eines Häuserdachs zu testen.

Zur Ausrüstung der Probanden gehören neben einer Virtual Reality Brille und einem Rucksack-Computer ein mit Gasdruck betriebenes G36. Es hat nicht nur das Standardgewicht der Waffe, sondern auch eine moderne Sensorik, die jede Bewegung und Schussabgabe realitätsgetreu in die Simulation überträgt. Außerdem tragen die Probanden eine Weste, die den Schützen per Vibration informiert, ob er getroffen wurde. Ziel ist das möglichst realistische Eintauchen in die digitale Welt, die „Immersion“.

Zuständig für die Versuchsreihe ist die Wehrtechnische Dienststelle 91 – sozusagen das Bundeswehr-Kompetenzzentrum für Virtuelle Realität. Die Männer und Frauen sollen die Technologie weiterentwickeln. Neben der infanteristischen Ausbildung ist auch ein Einsatz bei den Spezialkräften der Bundeswehr oder im Rahmen von Offiziersausbildungen denkbar.

Oberstleutnant Frank Georg Schellhase vom Amt für Heeresentwicklung ist nach dem Testlauf recht optimistisch: „Also zumindest für den Bereich, den wir heute jetzt hier uns anschauen durften, bei der Wehrtechnischen Dienststelle, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass wir im Bereich der taktischen Ausbildung des Infanteristen, bis hin zu der Ebene der Gruppenführer oder Zugführer das System ganz gut Anwendung finden kann.“

Vor dem tatsächlichen Einsatz in den Ausbildungsmodulen der Streitkräfte sind allerdings noch eine Reihe von Untersuchungen und Testauswertungen notwendig. Zukünftig sollen darüber hinaus weitere Szenarien entwickelt und die Testsimulation auf mehr als vier Personen gleichzeitig erweitert werden. 

>> Hier geht es zum Bericht und Video der Bundeswehr

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