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Bei ihrem Besuch in Odessa Anfang Oktober bekam Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, hier an der Seite ihres ukrainischen Amtskollegen Olexij Resnikow, auch einen Gepard zu sehen, der mittlerweile für die ukrainischen Streitkräfte im Einsatz ist. Foto: picture alliance/dpa(Jörg Blank
Der Gepard zeigt sich in der Ukraine von seiner bissigen Seite: Zahlreiche Kamikaze-Drohnen und andere Ziele sollen die von Deutschland gelieferten Flugabwehrpanzer bereits erfolgreich bekämpft haben – doch nun wird die Munition knapp.
Die vom Iran an Russland gelieferten Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed-136 terrorisieren seit Wochen die Ukrainer – zahlreiche Angriffe trafen vor allem die zivile Infrastruktur des Landes. Doch die ukrainischen Streitkräfte schaffen es immer wieder, einen großen Teil der Drohnen abzuschießen – und das oft mit Hilfe der Flakpanzer Gepard 1A2 aus früheren Bundeswehrbeständen. Deutschland hatte im Sommer insgesamt 30 Stück des früheren Eckpfeilers der Flugabwehr des Heeres an die Ukraine geliefert.
Gegenüber der „Bild“-Zeitung sagte ein ukrainischer Soldat, der am Waffensystem Gepard in Deutschland ausgebildet wurde und dieses nun im Kampfeinsatz bedient, dass allein sein Fahrzeug eine zweistellige Zahl von Drohnen und sogar zwei Marschflugkörper zerstört habe. Aufgrund ihrer Langsamkeit seien die Drohnen mit den 35mm-Oerlikon-Kanonen des Gepards leicht zu bekämpfen, wenn sie in seine Reichweite geraten. Die ukrainische Armee schützt mit dem Gepard kritische Infrastruktur, setzt ihn aber auch in seiner eigentlichen Rolle als Schutz eigener Verbände ein, so die „Bild“. An der erfolgreichen ukrainischen Offensive im Raum Charkiw im September seien auch Gepard-Flakpanzer beteiligt gewesen – dabei seien auch Bodenziele bekämpft worden.
Der in den 1970er Jahren entwickelte Gepard feiert in der Ukraine eine Erfolgsgeschichte, die jedoch bald schon wieder enden könnte. Das Dilemma: Die 35mm-Munition wird knapp. Deutschland hatte mit den 30 Flakpanzern 60.000 Schuss Munition an die Ukraine geliefert, doch die dürfte angesichts der anhaltenden Drohnen-Attacken bald aufgebraucht sein. Etwas Munition – es geht um rund 12.000 Schuss – lagert noch in Deutschland. Die würde Verteidigungsministerin Christine Lambrecht auch gerne abgeben, doch sie darf nicht. Der Grund: Die Munition wurde in der Schweiz hergestellt, und die stimmt dem Export in die Ukraine nicht zu. Die Eidgenossen berufen sich auf ihre Neutralität und auf ihr selbst auferlegtes Gebot, keine Waffen in internationale Kriegsgebiete zu entsenden.
Wenn die #Schweiz überfallenen Demokratien zur Selbstverteidigung keine #Munition liefert, muss auch Deutschland seine Nachschubversorgung von den freundlichen Eidgenossen entkoppeln. In der dunkelsten Stunde brauchen wir verlässliche Partner gegen die aggressiven Diktaturen.— Marcus Faber (@MarcusFaber) November 3, 2022
Wenn die #Schweiz überfallenen Demokratien zur Selbstverteidigung keine #Munition liefert, muss auch Deutschland seine Nachschubversorgung von den freundlichen Eidgenossen entkoppeln. In der dunkelsten Stunde brauchen wir verlässliche Partner gegen die aggressiven Diktaturen.
Die Entscheidung des Bundesrats in Bern stößt bei deutschen Politikern auf wenig Verständnis. Der FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber stellte auf Twitter weitere Rüstungsbeschaffungen aus der Schweiz in Frage: „Wenn die Schweiz überfallenen Demokratien zur Selbstverteidigung keine Munition liefert, muss auch Deutschland seine Nachschubversorgung von den freundlichen Eidgenossen entkoppeln. In der dunkelsten Stunde brauchen wir verlässliche Partner gegen die aggressiven Diktaturen.“
Dass die Munition knapp werden würde, war bereits im Sommer absehbar, daher bemühte sich die Bundesregierung da schon um Alternativen. So wurde versucht, 35mm-Projektile bei einem norwegischen Hersteller zu beschaffen, doch laut der schweizerischen Tageszeitung „Blick“ war die skandinavische Munition fehlerbehaftet. Eine weitere Anfrage ging an Brasilien, ebenfalls Nutzerstaat des Gepards. Doch aus Südamerika kam ebenfalls eine Absage. Allerdings ist der damalige Präsident Bolsonaro inzwischen abgewählt – vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt für die Verteidigungsministerin, mit einer neuen Anfrage beim frisch gewählten Präsidenten Lula vorstellig zu werden.
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