11.06.2022
Von Gunnar Kruse, Frank Schauka und Frank Jungbluth

KSK-Soldat bei Gebirgsausbildung von Steinlawine getötet

Kufstein/Calw. Ein 30-jähriger Soldat des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr ist bei einer Gebirgsübung am Kaisergebirge in Tirol/Österreich von einer mächtigen Gerölllawine verschüttet und getötet worden: Rettungstrupps orteten die Leiche des Kommandosoldaten am Freitag unter tonnenschwerem Geröll und bargen den Toten. Die übrigen vier an der Gebirgsübung am Stripsenjoch bei Kufstein beteiligten KSK-Soldaten sind unversehrt.

Retter gruben seit Donnerstagnachmittag nach dem verschütteten Soldaten. „Die Arbeiten gestalten sich aufgrund der Geröllmassen sehr schwierig“, sagte ein KSK-Sprecher. Ein Sprecher der Tiroler Polizei ergänzte: „Es ist dort zu gefährlich, weil immer noch große Felsblöcke abgehen könnten.“

Die fünf Elite-Soldaten sollten „zu Heeresbergführern ausgebildet werden, um auf den Kampf im Gebirge vorbereitet zu sein“, erläuterte der KSK-Sprecher. Zu der Übung am Stripsenjoch gehörte das Abseilen an einer 40 Meter hohen Felswand. Dabei sei folgendes geschehen: Als der 30-jährige Soldat den Fuß der Felswand erreichte, wollte er über einen Weg wieder zum Ausgangspunkt hinaufsteigen. In diesem Moment ging eine mächtige Felslawine über ihm nieder, die ihn verschüttete.

Die vier Soldaten, die sich bereits wieder oben an der Felswand in Sicherheit befanden, vernahmen aus der Tiefe ein lautes dumpfes Rauschen. Sie riefen ihren Kameraden und versuchten sofort, Kontakt zu ihm aufzunehmen – ohne Erfolg. Unverzüglich eilten daraufhin zwei Bergführer auf dem Fußweg hinab. Auch zivile Such- und Rettungsmaßnahmen wurden sofort eingeleitet. Doch Nebel, Nässe und loses Gestein machten die Rettungsaktion am späten Donnerstagabend schon bald undurchführbar. Wegen akuter Steinschlaggefahr musste die Rettungsaktion zunächst abgebrochen werden.

Nach Auskunft eines Polizeisprechers der zuständigen Landespolizeidirektion Tirol gegenüber rosenheim24.de konnte die Bergung des verunglückten Soldaten erst fortgesetzt werden, als schweres Gerät an der Unglücksstelle eingetroffen war.

Der tödlich verunglückte Soldat des in Calw stationierten Kommandos Spezialkräfte (KSK) stammt nach Angaben der österreichischen Polizei aus einer Kleinstadt im Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg.

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