Verteidigungsministerin Christine Lambrecht und Oberstleutnant Thomas Spranger (l.) laufen beim Besuch des Panzergrenadierbataillons 371 in der Erzgebirgskaserne an einem Schützenpanzern Marder vorbei. Foto: picture alliance/dpa/Robert Michael

12.01.2023
Von Yann Bombeke/mit Material von dpa

Lambrecht besucht VJTF-Soldaten in Marienberg

Wenn es hart auf hart kommt, müssen sie schnell zur Stelle sein: Die rund 8000 Kameradinnen und Kameraden der Bundeswehr, die seit Jahresbeginn für die die Very High Readiness Task Force (VJTF) der NATO bereitstehen. Dazu zählen auch die Männer und Frauen des Panzergrenadierbataillons 371. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat die Truppe heute in Marienberg besucht.

Marienberg. Die zwei Kompanien des Marienberger Bataillons, das zur Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ gehört, waren mit ihren Schützenpanzern Marder eigentlich gar nicht für die VJTF vorgesehen – bis kurz vor dem Jahreswechsel die Schlagzeilen über defekte Schützenpanzer Puma durch die Medien gingen. In Munster waren bei einer Übung zur Vorbereitung der VJTF alle 18 beteiligten Fahrzeuge ausgefallen. Auch wenn binnen weniger Tage 17 Schützenpanzer wieder flottgemacht werden konnten, nahm Verteidigungsministerin Lambrecht die modernen Schützenpanzer wieder aus der VJTF-Aufstellung. Die betagten, aber bewährten Marder sollten in die Bresche springen.

Und die kommen nun aus Marienberg. „Wir haben hier in Marienberg hervorragend ausgebildete Männer und Frauen, die zusammen mit dem Marder genau diese Aufgabe auch aus dem Stand heraus erfüllen können“, sagte Lambrecht bei ihrem Besuch in der sächsischen Kreisstadt zur Rolle der Panzergrenadiere bei der Landes- und Bündnisverteidigung. Nach der Begrüßung durch den Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Thomas Spranger, wurden der Ministerin in einer dynamischen Vorführung die Fähigkeiten des Schützenpanzers Marder und der weiteren Ausrüstung  der Panzergrenadiere demonstriert.

„Das ist ein sehr robustes Fahrzeug, sehr geländegängig, beweglich und nahezu in jedem Szenario einsetzbar. Es gibt mit diesem Fahrzeug lange Erfahrungen“, sagte ein Soldat über den Marder. Und: „Es spielt für uns keine große Rolle, wie wir eingesetzt werden, denn wir sind einsatzbereit.“

Demonstriert wurde auch das Panzerabwehrsystem MELLS, mit dem vom Panzer aus oder auch von abgesessenen Soldaten Lenkflugkörper abgefeuert werden können. „Wir haben eine Trefferwahrscheinlichkeit von 95 Prozent, in 5 Prozent kann es zu einem technischen Versagen kommen“, sagte einer der Soldaten, die allesamt nicht namentlich genannt werden wollten. „Die Schützen sind so ausgebildet, dass praktisch jeder Schuss einen Kampfpanzer zerstören soll.“

Marder für die Ukraine nicht aus aktivem Bestand der Bundeswehr

Thema waren natürlich auch die 40 Schützenpanzer Marder, die an die Ukraine gehen sollen. Die Verteidigungsministerin sieht die zugesagte Lieferung der Marder an die Ukraine und das geplante Ausbildungspaket auf Kurs. „Die Zusage, so wie so gemacht ist, so wird sie auch erfolgen“, sagte die SPD-Politikerin in der Erzgebirgskaserne. Lambrecht machte deutlich, dass die Marder nicht aus dem aktiven Bestand der Bundeswehr stammen.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sehen letzte Planungen vor, dass 20 der Panzer aus Lagerbeständen der Bundeswehr kommen, 20 weitere vom Rüstungskonzern Rheinmetall. Dafür wurde Griechenland gebeten, für eine gewisse Zeit Verzögerungen bei der Lieferung weiterer Marder zu akzeptieren. Deutschland hatte neben der Bereitstellung auch Ausbildung an dem Waffensystem für die Ukrainer zugesagt.

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