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Dank für das Engagement: Staatssekretär Benedikt Zimmer (2. v. l.) mit den geehrten Soldaten Hauptmann Alexander Blunck (v. l.), Feldwebel d.R. Sarah Reichel und Fregattenkapitän Boris Bollow. Foto: DBwV/Vieth
Berlin. Sie gehen nicht für Prestige und Anerkennung in den Auslandseinsatz, aber ihr Engagement soll nicht unerkannt bleiben - und es soll gewürdigt werden. Deswegen wurden jetzt neun Frauen und Männer am Tag des Peacekeepers ausgezeichnet. Drei der Geehrten sind Soldaten, die sich in mehrfachen Einsätzen als Bewahrer des Friedens verdient gemacht haben. Den Peacekeepern zu Ehren gab es eine Feierstunde mit mehr als 300 Gästen im Auswärtigen Amt, anlässlich dessen der diesjährige Gastgeber Außenminister Heiko Maas in seiner Ansprache die Bedeutung des Friedens und die Relevanz der Auslandseinsätze betonte. Es war bereits der siebte Tag der Peacekeeper, Initiatoren sind das BMI, das BMVg und das Auswärtige Amt. Die Auszeichnungen wurden überreicht von Maas sowie den Staatssekretären Benedikt Zimmer (BMVg) und Klaus Vitt (BMI), die ebenfalls Laudatoren waren.
Frieden sei für viele Menschen in Deutschland ein abstrakter Begriff, weil er hier zur Selbstverständlichkeit geworden sei, so Maas. In zahlreichen anderen Ländern sei das anders: „Um zu wissen, was Frieden bedeutet, muss man dort hingehen, wo Sie im Einsatz sind“, betonte der Außenminister. Dass sich Menschen in von Krieg und Gewalt gebeutelten Regionen für Frieden und Menschenrechte einsetzen, sei unverzichtbar. „Das, was Sie leisten, ist großartig“, richtete Maas seine Worte direkt an die Peacekeeper, die ausgezeichnet wurden: Hauptmann Alexander Blunck (UNMISS Südsudan), Fregattenkapitän Boris Bollow (UNIFIL Libanon), Feldwebel d.R. Sarah Reichel (KFOR Kosovo), Polizeihauptkommissar Sascha Brunkohl (Deutsches Polizeiprojektteam GPPT, Afghanistan), Kriminalhauptkommissarin Karin Hemminger (Ansprechpartnerin für Interpol, MINUJUSTH Haiti), Kriminaloberrat Tassilo Jurna (Leitender Berater für Kriminaltechnik und Erkennungsdienst, EUAM Ukraine) sowie die zivilen Experten Claudia Vollmer (Leiterin der Demokratisierungsabteilung, OSZE-Präsenz Albanien), Sebastian Frowein (Experte für den Schutz von Zivilpersonen, MINUSMA Mali) und Kerstin Bartsch (Beraterin für die Bekämpfung des Menschenhandels (EUCAP Sahel Niger).
„Sie schaffen als Peacekeeper Frieden. Sie tun dies aus persönlichem Antrieb, der ist verbunden mit einem klaren ethischen Kompass“, lobte der Außenminister und betonte mit Blick auf die täglichen Gefahren im Auslandseinsatz: „Wir schulden ihnen nichts anderes als die größtmögliche Sicherheit.“
Wie gefährlich der Einsatz sein kann, schilderte Sebastian Frowein, der als ziviler Experte für die mehrdimensionale integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali aktiv war: „Es gab nahezu keine Woche, in der es nicht Sprengstoffattacken auf unseren Konvoi gab oder mit Haubitzen das Camp angegriffen worden ist.“ Und dennoch habe er auch viele positive Erfahrungen gemacht. Wie auch bei seinen Kollegen – ob zivil oder uniformiert – ist der Wille, wieder in den Einsatz trotz aller Schwierigkeiten und Risiken zu gehen, ungebrochen. Und grundsätzlich seien deutsche Kräfte in den Einsatzländern sehr beliebt und angesehen, berichten die Geehrten von ihren Erfahrungen.
So steht schon bald für Feldwebel d.R. Sarah Reichel wieder ein Einsatz in Mali an. Sie ist als Rechnungsführerin und Zahlstellenverwalterin unter anderem zuständig für den Bargeldverkehr. Wer glaubt, dass sie nur das Büro hütet, irrt. „Wenn beispielsweise die Firmen, die für uns gearbeitet haben, bezahlt werden müssen, fahre ich mit raus“, berichtete Reichel. Sie freut sich über die Auszeichnung, die sie wie ihre beiden Kameraden Blunck und Bollow aus den Händen des BMVg-Staatssekretärs Benedikt Zimmer erhielt. Sie betrachte sich aber als Stellvertreterin für alle Kameraden, die mit im Einsatz waren. So sieht es auch Alexander Blunck, der als militärischer Verbindungsoffizier im Südsudan Dienst leistete. „Es ist keine Auszeichnung für eine Einzelperson, sondern für alle, die für das ganze Kontingent.“ In seinem Einsatz in Mali sei er der einzige Deutsche im Umkreis von 400 Kilometern gewesen, berichtete er. Das habe Nachteile, beispielsweise bei der medizinischen Versorgung und Hygiene in der Küche, aber auch Vorteile mit sich gebracht: „Wer eine andere Art von Bürokratie kennenlernt, der regt sich über die deutsche nicht mehr so auf.“
Insgesamt betrachten die geehrten Peacekeeper ihre Auslandseinsätze als bereichernde Erfahrungen, an denen sie auch selbst gewachsen seien: mehr Gelassenheit, eine größere Wertschätzung für das Leben in Deutschland, Überwinden von Vorurteilen, mehr Geduld.
„Dass dieser Preis verliehen wird zeigt, dass Sicherheitspolitik mehr ist als Militär und wir gemeinsam mit vielen anderen Akteuren erfolgreich sein können“, betonte Andreas Steinmetz, zweiter Stellvertreter des Bundesvorsitzenden des DBwV. Doch in der Berichterstattung finden solche Ereignisse kaum Erwähnung, kritisiert Steinmetz das geringe mediale Interesse an dieser und vergleichbaren Veranstaltungen: „Die geringe Teilnahme von führenden, von den staatlichen Medien ist bedauerlich.“
Wir gratulieren den Preisträgern, im Besonderen unseren drei Kameraden!
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