Alexej Nawalny wurde am 22. August zur Behandlung nach Deutschland geflogen. Jetzt hat ein Speziallabor der Bundeswehr herausgefunden, dass der russische Kremlkritiker mit einem Nervenkampfstoff vergiftet wurde. Foto: picture alliance / AA | Sefa Karacan

Alexej Nawalny wurde am 22. August zur Behandlung nach Deutschland geflogen. Jetzt hat ein Speziallabor der Bundeswehr herausgefunden, dass der russische Kremlkritiker mit einem Nervenkampfstoff vergiftet wurde. Foto: picture alliance / AA | Sefa Karacan

02.09.2020
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Untersuchung durch Bundeswehrlabor: Nawalny mit Nervenkampfstoff vergiftet

Berlin. Der russische Kremlkritiker Alexej Nawalny wurde mit einem chemischen Nervenkampfstoff vergiftet – das hat nach Angaben der Bundesregierung eine toxikologische Untersuchung durch ein Speziallabor der Bundeswehr ergeben. Nawalny war am 22. August mit starken Vergiftungserscheinungen nach Deutschland gebracht worden und wird zurzeit in der Berliner Charité behandelt.

Regierungssprecher Steffen Seibert sprach von „einem bestürzenden Vorgang, dass Alexej Nawalny in Russland Opfer eines Angriffs mit einem chemischen Kampfstoff geworden ist“. Die Bundesregierung verurteile den Angriff „auf das Schärfste“. Bei dem Gift handelt es sich um einen Kampstoff der sogenannten Nowitschok-Gruppe. Diese stark wirksamen Nervengifte und -kampfstoffe wurden ab den 1970er Jahren in der ehemaligen Sowjetunion entwickelt. In der Regierungserklärung ist von einem „zweifelsfreien Nachweis“ die Rede.

Am Mittag hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihren Kabinettsmitgliedern Finanzminister Olaf Scholz, Außenminister Heiko Maas, Innenminister Horst Seehofer, Justizministerin Christine Lambrecht, Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie Kanzleramtschef Helge Braun über die neuen Erkenntnisse im Fall Nawalny beraten und weitere Schritte abgestimmt. Die russische Regierung wurde aufgefordert, sich zu dem Vorgang zu erklären.

Die Bundesregierung gab zudem bekannt, die Partnerstaaten in EU und Nato über die Untersuchungsergebnisse zu unterrichten.

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