Kommunikation per Handzeichen: Die Schützenpanzer rollen mühelos nacheinander von der Verladerampe. Foto: Bundeswehr/PAO EFP

Kommunikation per Handzeichen: Die Schützenpanzer rollen mühelos nacheinander von der Verladerampe. Foto: Bundeswehr/PAO EFP

07.04.2021
ssc

Bereit zum „Aufsitzen!“ - Panzergrenadiere und Marder startklar für die EFP

Seit vier Jahren engagiert sich die Bundeswehr in der Mission Enhanced Forward Presence (EFP) im Baltikum, es ist eine Reaktion auf die völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Russland und die fortgesetzte Destabilisierung der Ukraine. Die Bundeswehr hat die Führungsrolle in Litauen inne und verlegt seit Januar 2017 Truppenangehörige nach Rukla, rund 100 Kilometer nordwestlich von der litauischen Hauptstadt.

Auch 2021 sind wieder zahlreiche Übungen im Frühjahr für die „Battlegroup“ Litauen angesetzt, aber ohne passendes Material, Personal und geeignete Fahrzeuge geht das natürlich nicht. Während die Soldatinnen und Soldaten der deutschen Kampfkompanie nach Rukla fliegen, wurden die Schützenpanzer Marder 1A3 auf einem viertägigen Schienentransport nach Litauen gebracht – ein logistisches Mammutprojekt.

Auch jetzt ist es teilweise noch recht frostig in Litauen, wie die Bundeswehr in einem Bericht über den Transport zusammenfasst. Festgefrorene Unterlegkeile müssen schon mal per Brechstange gelöst werden, die glatte Bahnhofsausfahrt wird mit lockerem Schnee und Sandbrocken aufgeschüttet, damit die Panzerketten mehr Grip bekommen.

Per Marschkolonne geht es in die Kaserne, eine Art Startschuss für die Vorbereitungen zu kommenden Gefechtsübungen. Die Bordmaschinenkanonen müssen noch getestet werden, also ab zur Schießbahn, Munition und Hauptwaffensystem vorbereiten, Zielschießen.

Die Panzergrenadiere in Rukla sind „klar zum Gefecht“ für die zukünftigen Übungen. Eine starke Präsenz der „Battlegroup Litauen“ ist gerade jetzt von großer Bedeutung. Seit Tagen mehren sich Berichte über russische und ukrainische Truppenaufmärsche in der Ostukraine, Teile der ukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk entlang der russischen Grenze werden seit 2014 von moskautreuen Rebellen kontrolliert. Es gibt Verstöße gegen die Waffenruhe mit Todesfällen im Konfliktgebiet. 

Erst gestern äußerte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ernsthafte Besorgnis, ebenso zahlreiche internationale Politiker. Die EPF dient der Nato als „verstärkte Vornepräsenz“ zur Abschreckung von Bedrohungen des Bündnisgebiets. Um klarzustellen: weder die Ukraine noch Russland gehören zur Nato, auch nicht das an Litauen grenzende Weißrussland als direkter Nachbar der beiden Konfliktparteien. Dennoch bedeutet ein Aufflammen des seit nunmehr sieben Jahren andauernden Konflikts eine mögliche Gefährdung der angrenzenden Regionen.

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