Neuausrichtung im Anti-Terror-Kampf in der Sahel-Zone: Frankreich will einen Großteil seiner Truppen aus Mali abziehen. Foto: Etat-major des armées

Neuausrichtung im Anti-Terror-Kampf in der Sahel-Zone: Frankreich will einen Großteil seiner Truppen aus Mali abziehen. Foto: Etat-major des armées

11.06.2021
yb/dpa

Mali: Macron verkündet Ende der Anti-Terror-Mission «Barkhane»

Paris. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine grundsätzliche Neuausrichtung der französischen Militärpräsenz in der Sahelzone und eine Ende des Anti-Terror-Einsatzes «Operation Barkhane» angekündigt. Es müsse eine «tiefgreifende Umgestaltung» geben, sagte Macron auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Paris. «Viele Soldaten sind gefallen.» Es werde künftig zwei Pfeiler geben: Der Kampf gegen den Terror auch mit Partnern aus Europa und eine Kooperation mit anderen Streitkräften.

Frankreich hatte zuletzt seine gemeinsamen militärischen Einsätze mit Mali zeitweise ausgesetzt und so den Druck auf den Krisenstaat verstärkt. Nach dem jüngsten Putsch müsse es «Garantien» für den politischen Übergang in dem westafrikanischen Land geben, hieß es aus Paris. Macron machte nun deutlich, dass die Zusicherungen aus Mali nicht ausreichten, um die gemeinsamen Einsätze mit Mali jetzt schon wieder aufzunehmen.

Macron stellte eine starke Verminderung der entsandten Soldaten in Aussicht, ohne dabei eine Zahl zu nennen. Er hatte bereits mit dem Rückzug der Truppen seines Landes gedroht, sollte sich Mali nach dem Putsch in Richtung radikaler Islamismus entwickeln. Die einstige Kolonialmacht kämpft im Sahel mit dem Einsatz «Barkhane» gegen islamistische Terrorgruppen - mobilisiert sind bis zu 5100 französische Soldaten. Nun sollen feste Basen der französischen Streitkräfte geschlossen und der Schwerpunkt auf den Einsatz von Spezialkräften gegen islamistische Terrorgruppen gelegt werden.

Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly sagte via Twitter, dass Frankreich sich weiter im Sahel im Kampf gegen den Terror engagieren werde. Die Ausrichtung ändere sich, nicht aber die Ziele.

Die EU ist mit einer militärischen Trainingsmission aktiv. An dem Einsatz EUTM Mali sind bis zu 1077 Soldaten beteiligt. Deutschland stellte davon zuletzt bis zu 450. Vom 1. Juni an sollten es eigentlich sogar bis zu 600 Soldatinnen und Soldaten sein. Die Bundeswehr ist in Mali auch mit bis zu 1100 Soldatinnen und Soldaten an der UN-Mission MINUSMA beteiligt.

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