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André Wüstner stellte sich den Fragen seiner Zuhörer Foto: DBwV
Kiel. „Es ist Aufgabe des Verbandes, den Spalt zwischen politischem Anspruch und der Lebenswirklichkeit aufzuzeigen, und das macht nicht unbedingt beliebt“, stellte der Bundesvorsitzende beim Standorttag in Kiel fest. Oberstleutnant André Wüstner befasste sich in seinem Vortrag mit der Lage der Bundeswehr und den Herausforderungen an den Deutschen BundeswehrVerband als Interessenvertretung der aktiven und ehemaligen Angehörigen der Streitkräfte.
„Es ist ein stetiges Ringen darum, dass die Ressourcen im Einklang mit den Aufgaben der Bundeswehr stehen, das ist aktuell eine große Herausforderung“, machte Wüstner deutlich. Er wies auf die seit vielen Jahren eingeleiteten Trendwenden hin und die Aussagen von Soldaten: „Hier wird gar nichts besser“. Der Bundesvorsitzende forderte: „Es muss gelingen, Glaubwürdigkeit herzustellen, indem kommuniziert wird und verkündete Ziele auch erreicht werden. Viele Dinge sind möglich und können zum Besseren verändert werden. Andere europäische Nationen machen es uns vor, beispielsweise beim Vergaberecht für Aufträge an die Wirtschaft.“
„Wir müssen wieder zusammenbringen, was zusammengehört: Führungskompetenz, Verantwortung und Ressourcen“, erläuterte Wüstner seinen Zuhörern. Als Beispiel für anhaltende Probleme nannte er unterschiedliche und aufgesplittete Verantwortlichkeiten, durch die Vorgesetzte ihren Aufgaben Führung, Ausbildung und Erziehung nicht in der notwendigen Weise nachkommen können: „Die Dinge müssen wieder zusammengebracht werden.“ Er äußerte sich zuversichtlich, dass die Bundeswehr die erforderlichen Schritte einleiten wird.
In der anschließenden Gesprächsrunde äußerten Teilnehmer die Materialausstattung der Bundeswehr betreffend harte Kritik an der Politik. Wüstner nannte daraufhin für die Hauptwaffensysteme eine Einsatzbereitschaft von 45, bei einigen von 25 Prozent. Trotzdem machte er Hoffnung: „Aber ich merke, dass es in den Regierungsparteien und Teilen der Opposition den Willen gibt, die deutschen Streitkräfte wieder einsatzbereit zu machen. Eine Mehrheit im Parlament will, dass es mit der Ausrüstung aufwärts geht.“
Nach seinem Vortrag und der offenen Diskussion stellte sich der Bundesvorsitzende in lockeren Runden weiteren Fragen. Inhalte waren dabei erneut Probleme mit großem und kleinem Material, die Personalsituation sowie dringend notwendige Änderungen in den Organisations- und Führungsstrukturen der Bundeswehr. Dabei zeigten sich die Gesprächsteilnehmer einig darüber, dass auf diesen Gebieten viel geschehe, die Trendwenden endlich umgesetzt werden müssten. Insbesonders wurde gefordert, dass die Mittel den vorgegebenen Aufgaben zu entsprechen haben.
Oberstabsbootsmann Rene Sirock freute sich als Vorsitzender der ausrichtenden Standortkameradschaft (StoKa) über rund 130 Teilnehmer beim Vortrag Wüstners. Darunter hochrangige Vertreter aus Gesellschaft und Politik, seitens der Bundeswehr der Kommandeur des Landeskommandos Schleswig-Holstein, Oberst Ralf Güttler. Mit Kapitän zur See Richard Kesten richtete der Chef des Stabes der Einsatzflottille 1 das Wort an die Teilnehmer. Der Marineoffizier überbrachte die Grüße des Kommandeurs und ging kurz auf seine Flottille ein. Den DBwV bezeichnete er als „einen Verbündeten“ bei der Bewältigung der gestellten Aufgaben und wünschte dem Verband viel Erfolg in seiner Arbeit.
Zur Standortkameradschaft Sirocks gehören zehn Truppenkameradschaften und vier Kameradschaften der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH) mit weit mehr als 2.500 Kameradinnen und Kameraden. Ein örtliches Servicebüro des Verbandes unterstützt die Vorstände organisatorisch sowie in der Beratung und Betreuung der Mitglieder. Die 1957 gegründete Gruppierung bietet darüber hinaus den Dienststellen in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt sowie denen in Kronshagen, Laboe, Eckernförde, Eutin, Plön und Neustadt in Holstein regelmäßig Schulungen für Vertrauenspersonen an.
Während der traditionellen Kieler Woche, dem größten Segelevent der Welt und größtem Sommerfest im Norden Europas, informiert und betreut die StoKa Verbandsmitglieder sowie ausländische Gäste. Bei eigenen Regattabegleitfahrten ergeben sich zahllose Möglichkeiten zu Kontakten und Gesprächen. Die Verbandsarbeit der Kieler umfasst dabei mehr als Routineaufgaben. Aber gerade solche Aktivitäten bringen den DBwV ins Gespräch, weit über den engeren militärischen und politischen Bereich hinaus.
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